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Schloss Pragstein

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Schloss Pragstein
Schloss Pragstein in Mauthausen an der Donau um 1674, Stich von G.M.Vischer

Schloss Pragstein in Mauthausen an der Donau um 1674, Stich von G.M.Vischer

Staat Österreich
Ort Mauthausen
Entstehungszeit 16. Jahrhundert
Burgentyp Schloss
Erhaltungszustand renoviert und kommunal genutzt
Geographische Lage 48° 14′ N, 14° 31′ OKoordinaten: 48° 14′ 25,7″ N, 14° 30′ 55,9″ O
Schloss Pragstein (Oberösterreich)
Schloss Pragstein (Oberösterreich)
Wappen Mauthausen mit Schloss Pragstein

Schloss Pragstein ist ein kleines Schloss in Mauthausen in Oberösterreich und bildet das Motiv des Mauthausener Marktwappens.

Das Ende des 20. Jahrhunderts umfangreich renovierte Schloss beinhaltet neben der Landesmusikschule, dem Standesamt und einigen Veranstaltungsräumen das Mauthausener Heimatmuseum, ein Apotheken-Museum, das Hans Gerstmayr-Museum (Stahlschnitt) sowie eine Jagdtrophäen-Sammlung.

Beschreibung

Das Schloss wurde auf einer dem linken Ufer vorgelagerten Felseninsel in der Donau errichtet. Der Zugang zu dem von der Donau umspülten Wasserschloss war nur über eine Hängebrücke möglich. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Donauarm, der das Schloss vom Festland trennte, aufgeschüttet, und zwischen Schloss und Donau führt seit den 1960er-Jahre die Donau Straße B3.

Das Gebäude ist an der Westseite zugespitzt. Dadurch wurde bei Hochwasser der Druck auf das Schloss gebrochen und Wasser und Eis glitten seitlich vorbei. Beim Schloss Pragstein handelt es sich um einen viergeschoßigen fünfeckigen Bau, der eine Grundfläche von 19 mal 35 Meter belegt. Die Außenansicht hat sich mehrmals verändert, unter anderem waren in früheren Jahren an den Ecken Scharwachtürmchen angebracht. Der Mittelflur enthält die Treppenanlage. Das Schloss verfügt über Nord- und Südtor. Am Nordtor des Schlosses sind Hochwasserstandsmarken und an der Südseite das Wappen des Laßla von Prag aus dem Jahr 1507 zu sehen. [1]

Besitzer

Das Schloss wurde mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs III. in der Zeit von 1491 bis 1506 vom Pfandherrn der Herrschaft Mauthausen, Ladislaus Prager, errichtet. Nach dem Tod Kaiser Friedrichs löste dessen Nachfolger, der römisch deutsche König Maximilian I. das Pfand ein, Prager Familienmitglieder durften danach noch jahrelang darin wohnen. 1530 galt die Anlage als öde, wurde aber wegen der Türkenbedrohung renoviert und mit Söldnern besetzt. Danach wurde das Gebäude mehrmals verpfändet und stand 1599 neuerlich leer. Georg Erasmus von Tschernembl modernisierte das Gebäude 1603 und verkaufte es 1612 an den kaiserlichen Salzamtmann Veit Spindler, der es später an Leonhard Helfried von Meggau übergab. 1644 wurde der Besitz an die Familie Cavriani vererbt, die zahlreiche Fenster, Türen und Böden erneuerte. 1770 kaufte Josef Gundaker Graf Thürheim die Herrschaft. 1894 erwarb der Bürgermeister von Mauthausen, Leopold Heindl, das Schloss, und verkaufte es 1901 an die Marktgemeinde Mauthausen.

Einzelnachweise

  1. Pragstein, in: Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstituts EBIDAT abgefragt am 22. März 2010