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Maria Magdalena

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Dieser Artikel befasst sich mit der biblischen Gestalt Maria Magdalena. Weiteres siehe: Maria Magdalena (Begriffsklärung).


Maria Magdalena Ikone

Maria Magdalena oder Maria von Magdala ist eine Jüngerin von Jesus Christus aus dem Neuen Testament.

Ihrem Beinamen nach, stammt sie wohl aus dem Ort Magdala am See Genezareth.

Jesus hatte sieben Dämonen von ihr ausgetrieben (Lk. 8,2, Mk 16,9). Sie gehörte zu den Frauen, die Jesus nachfolgten und für seinen und der Jünger Unterhalt sorgten. Diese Frauen begleiteten Jesus nach Jerusalem, sie standen unter dem Kreuz (Mt 27,55f), sie halfen beim Begräbnis (Mt 27,61, Mk. 15,47) und entdeckten am Ostermorgen das leere Grab (Mk 16,1-5, Joh 20,1). Nachdem Maria Magdalena das den Jüngern berichtet hatte, begegnete ihr als erster der Auferstandene und trug ihr die Botschaft an die Jünger auf (Joh 20,11-18). Daher bekam sie schon in der Alten Kirche den Ehrennamen apostola apostolorum - "Apostelin der Apostel".

Maria Magdalena ist eine der wenigen Frauen der Bibel, die nicht als "Frau/Mutter des ..." über einen Mann definiert wird, und die in direkter Rede im Evangeliumstext vorkommt. Als Heilige, die beim sterbenden Jesus ausgeharrt hat, findet sie Nachahmerinnen beispielsweise in den Frauen Lateinamerikas, die mit den Photos ihrer verschwundenen/toten Männer/Söhne auf die Straße gehen.

In der katholischen Tradition wird Maria Magdalena oft mit der Sünderin, die Jesus die Füße wäscht (Lk 7,36-50) und Maria von Betanien, der Schwester von Marta und Lazarus identifiziert. Doch diese Gleichsetzung blieb auch unter den frühen katholischen Kirchenlehrern jahrhundertelang umstritten. Erst rund 1000 Jahre später setzte sie sich allgemein durch. Inzwischen hat die katholische Kirche diese Verknüpfung 1969 offiziell für irrig erklärt. Die griechischen Kirchenväter und die protestantische Tradition sieht in diesen drei Gestalten ebenso drei verschiedene Frauen.

Die Deutungen, um wen es sich historisch bei Maria Magdalena gehandelt hat, gehen weit auseinander. Einige Interpreten glauben, Hinweise dafür gefunden zunhaben, dass es sich bei ihr um eine ehemalige Prostituierte gehandelt hat, die von Christus bekehrt worden ist. Manche Legenden halten sie sogar für eine Prinzessin. In der Kunst wird ihr außergewöhnliches Verhältnis zu Jesus immer wieder bildlich herausgestellt, indem die Künstler etwa auf Bildern darstellen, wie sie die Füße des Heilands salbt und liebkost (obwohl die Frau aus Lk 7,36-50 nicht mit Maria Magdalena identisch ist, siehe oben).

In der Gnosis und der Rosenkreuzer-Mystik wird überliefert, dass Maria Magdalena die Gefährtin/Frau Jesu war und ihm sogar Kind(er)geboren hat.

Ihr liturgischer Gedenktag (katholisch und orthodox) ist der 22. Juli. Maria Magdalena ist die Patronin des im 13. Jahrhundert gegründeten Frauenordens der Magdalenerinnen.