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Hapimag

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Hapimag AG

Logo Hapimag
Rechtsform Aktiengesellschaft [1]
Gründung 24. September 1963
Sitz Baar ZG, Schweiz
Leitung Kurt Scholl
(CEO)
Marisabel Spitz Kaspar
(VR-Präsidentin)
Mitarbeiterzahl 1'370 (31. Dezember 2009)
Umsatz 161,9 Mio. Euro (2009) [2]
Branche Tourismus
Website www.hapimag.com

Die Hapimag AG (steht für Hotel und Appartmenthaus Immobilien Anlage AG [3]) ist ein europäischer Anbieter von Ferienwohnrechten mit zurzeit 56 Ferienanlagen in 16 Ländern mit Sitz in Baar ZG (Schweiz). Die Hapimag ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft Schweizer Rechts.

Geschäftsmodell

Kern des Geschäftsmodells ist der Verkauf eigener Aktien. Anstelle einer Dividende erhalten die Aktionäre zeitlich befristet gültige Punkte, die zur zeitlich und örtlich frei gewählten Nutzung der unternehmenseigenen Wohnungen berechtigen (sog. Timesharing). Für die genutzte Wohnung müssen zusätzlich anteilige Nebenkosten u. a. für Endreinigung, Wasser, Strom, Müll, Parkplätze, Tierhaltung gezahlt werden. Grundsätzlich ist eine jährliche Verwaltungsgebühr zu zahlen.

Es besteht auch die Möglichkeit gegen Einmalzahlung ein auf fünf oder zehn Jahre befristetes Wohnrecht zu erwerben, bei dem die Nutzung jedoch auf einen Teil der Anlagen und auf einzelne Jahreszeiten beschränkt ist.

Das Unternehmen legt eigenen Angaben zufolge Wert auf gehobene Qualität der Ferienanlagen. Ein Qualitätsmanagementsystem soll den hohen Standard der Anlagen und die Zufriedenheit der Kunden sichern. Das Angebot liegt schwergewichtig im Bereich von 3 bis 4-Sterne.

Kennzahlen

Hapimag wurde am 24. September 1963 gegründet.

Die Zahl der Aktionäre – und damit Timesharing-Partner – betrug 2009 laut Geschäftsbericht 138'841, davon waren 119'379 Einzelaktionäre. Das Unternehmen verfügt über 56 eigene und 4 zugemietete Anlagen mit insgesamt über 5'300 Wohnungen. Hapimag beschäftigte 2009 in Vollzeitstellen ausgedrückt 1370 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 161,9 Millionen Euro bzw. einen Betriebsertrag von 171,6 Millionen Euro.

Verkauf der Aktien

Ein Hauptverkaufsargument der 135 haupt- und nebenberuflichen Verkaufsrepräsentanten der Hapimag war früher, dass der Aktionär mit der früheren A-Aktie in Sachwerte investiert, die im Zeitablauf im Wert steigen.

Zur Untermauerung dieses Argumentes wurde darauf verwiesen, dass die Verkaufspreise der A-Aktie bis zum Jahr 2000 jährlich gestiegen seien und dass Aktionäre, die vor vielen Jahren eingestiegen seien, daher Gewinne erzielt hätten, wenn sie rechtzeitig wieder verkauft hätten.

Die Aktie ist nicht börsennotiert. Ein Marktpreis für die Aktie wird daher nicht ermittelt. Es bestand laut AGB der A-Aktie ein Rückkaufsangebot von Hapimag, das auf eine geringe Zahl von Aktien beschränkt war (10 % der neu verkauften Aktien). Darüber hinausgehende Rückgabewünsche werden in einer Warteliste registriert. Per 31. Dezember 2009 sind dort 25'367 Aktien verzeichnet. Von Januar 2009 bis am 31. Dezember 2009 hat Hapimag 10'203 Aktien zurück gekauft.

Anfang Juli 2007 führte Hapimag die Ferienaktie 21 ein, die im Vergleich zur A-Aktie erheblich veränderte AGBs aufweist. Um Verwechselungen der verschiedenen AGB zu vermeiden, hat man die Aktie mit den geänderten AGBs Ferienaktie 21 bzw. Aktie 21 genannt. Die neuen AGB enthalten ein Kündigungsrecht, das erst nach einer Besitzzeit von sieben Jahren ausgeübt werden kann. Die tatsächliche Besitzzeit beträgt allerdings bis zu 9 Jahre, da das Kaufjahr nicht mitgerechnet wird und die Kündigungsfrist 12 Monate beträgt.

Alternativ zur Hapimag-Rückkaufregelung können Aktien

  1. über eine von Hapimag betriebene Vermittlungsbörse,
  2. über spezialisierte, selbständige Makler für Hapimag-Aktien (nicht bei Hapimag angestellt),
  3. privat verkauft oder
  4. in Punkteprodukte von Hapimag umgewandelt werden. So entfallen die Jahresbeiträge, allerdings erlischt das Nutzungsrecht nach Gebrauch der erhaltenen Punkte.

Generell gilt, dass verglichen mit dem offiziellen Verkaufspreis die Aktien nur mit Abschlägen verkauft werden können.

Zwar sind die Aktien der Hapimag nicht börsennotiert, doch richtet sich auch hier der Preis nach Angebot und Nachfrage sowie nach dem wirtschaftlichen Unternehmenswert. In den letzten Jahren ist der Wert der Hapimag Aktien kontinuierlich gesunken. Laut Geschäftsbericht lag der durchschnittliche Verkaufspreis pro Aktie 2009 bei CHF 6'324 (Vorjahr 7'670) während der durchschnittliche Rückkaufspreis pro Aktie 2009 bei nur noch CHF 3'089 lag (Vorjahr 3'320). Noch 2003 lagen diese Werte bei CHF 9'100, bzw. CHF 5'280.

Der Substanzwert, also der durch reales Vermögen gedeckte Wert, lag gemäss Geschäftsbericht 2007 bei CHF 3'323. Der "Vermittlungspreis"(=Angebot eines Aktienbesitzers an potentielle Kunden), bei dem Chancen bestehen von Hapimag seine Aktie weitervermittelt zu bekommen, lag Ende 2009 bei etwas unter 3'000 CHF = z.Z. 2034 €.

Kosten

Pro Aktie wird 2011 eine Verwaltungsgebühr von CHF 327.00 / EUR 263.39 (2010 CHF 344. / EUR 232.75 2009: CHF 339,00 bzw. EUR 229,96) fällig. Die Verwaltungsgebühr wird in CHF vorgeschrieben, kann aber zu einem von Hapimag festgeztem Umrechnugskurs auch in EUR bezahlt werden. Um eine durchschnittliche Zweizimmerwohnung für eine Woche zu nutzen, sind aber mindestens die Jahrespunkte von zwei Aktien erforderlich und es fällt auch die doppelte Verwaltungsgebühr an. Die Verwaltungsgebühr ist in den letzten 10 Jahren in CHF um 26,16% gestiegen (zum Vergleich der schweizer KPI stieg um 10,1 %) In Euro betrug die Steigerung 61,5 % (EUR VPI 26,5%). Weiterhin sind die Nebenkosten der Wohnungen durch die Nutzer zu tragen. Sie liegen je nach Land für eine Zweizimmerwohnung zwischen 200 € und 300 € pro Woche. Auch diese Nebenkosten stiegen in den letzten Jahren um bis zu 15 % pro Jahr (z.B. Anlage St. Michael).

Freie Wahl des Zieles

Da gewisse Zeiten und Anlagen sehr attraktiv sind, kommt es bei besonders nachgefragten Wohnungen dazu, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Die durchschnittliche Auslastungsquote über alle Anlagen liegt bei über 80 Prozent.

Verfall und Übertragung der Punkte

Nicht genutzte Punkte verfallen nach fünf Jahren. Der Übertrag/Verkauf von Punkten an andere Partner war bis 31. Dezember 2009 zudem auf jährlich 48 Punkte beschränkt. Laut Geschäftsbericht sind im Jahr 2009 302'937 Punkte verfallen. Ab 1. Januar 2009 wurde der Übertrag/Verkauf auf 12 Punkte pro Aktie eingeschränkt, hauptsächlich mit dem offiziellen Argument, dass die Partner statt wie bisher einfach Punkte dazuzukaufen, dazu gezwungen werden, mehr Aktien zu kaufen. Da der Kauf von Aktien mit sehr hohen Wertverlusten verbunden ist, kann auch mit einer weiteren Erhöhung der verfallenen Punkteanzahl gerechnet werden. Der Verkauf von Punkten bleibt uneingeschränkt.

Interessengemeinschaft von Hapimag-Aktionären

Im Jahre 1976 wurde in Wien ein ehrenamtlich geführter Verein (Hapimag - Ferienclub für Aktionäre) als Interessengemeinschaft von und für Hapimag-Aktionäre(n) gegründet, der grundsätzlich der Hapimag-Idee positiv gegenüber steht, aber es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Management zu kontrollieren und als Anlaufstelle für alle Probleme der Hapimag-Aktionäre zu fungieren. Er wirbt hauptsächlich um die Teilnahme der Aktionäre an der Generalversammlung der Hapimag. Bei den Aktionären, die daran nicht teilnehmen können / wollen, wirbt der HFA, Hapimag - Ferienclub für Aktionäre, um die Vollmachtsübertragung zur Stimmrechtsausübung in der jährlichen Generalversammlung in der Schweiz. Daneben bündelt er die Erfahrungen der Aktionäre und berät seine Mitglieder. Der Verein versorgt seine Mitglieder mit Hintergrundinformationen über Hapimag sowie deren Management und versucht auch mit einer Punktevermittlung zwischen seinen Mitgliedern einen Punkteverfall zu verhindern.

Einzelnachweise

  1. Eintrag der „Hapimag AG“ im Handelsregister des Kantons Zug
  2. Geschäftsbericht 2009
  3. Geschichte des Unternehmens Hapimag (pdf-Datei)