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Sefuwa

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Die Sefuwa, manchmal auch Sayfuwa geschrieben, sind eine Dynastie, die seit 1068 zunächst über Kanem, dann über Kanem-Bornu und schließlich über Bornu bis 1846 herrschte.

Die Königschronik von Kanem-Bornu, der Diwan, datiert Sef, den Stammvater der Sefuwa, in die Zeit des Patriarchen Abraham. Sie hat die Reihung: Sef, Abraham (arabisch: Ibrahim), Dugu. Seit dem frühen 13. Jahrhundert wurde Sef aufgrund der Namensähnlichkeit mit dem vorislamischen jemenitischen Helden Sayf ibn Dhi Yazan identifiziert. Der eigentliche Eponym war jedoch nach neueren Forschungen höchstwahrscheinlich Baal Safon, der Wetter- und Staatsgott des kanaanäischen Pantheon.

Im Verlauf der Islamisierung verdrängten die Sefuwa ab 1068 die Duguwa und errichteten nach und nach ihre dynastische Herrschaft über das große Tschadreich. Ihre Geschichte ist insofern weitgehend gleich mit der von Kanem-Bornu. Die Sefuwa herrschten in der ersten Periode über Kanem und Bornu und nach ihrer Vertreibung aus Kanem durch die Bulala nur noch über Bornu und weitere Vasallenstaaten westlich und südlich des Tschadsees.

Der Sturz der Sefuwa wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch den Fulani-Dschihad eingeleitet. Nach dem Fall ihrer Hauptstadt Birni Gazargamo riefen die Sefuwa 1808 den wehrhaften Gelehrten al-Amin al-Kanemi zu Hilfe. Diesem gelang es zwar der Fulani Herr zu werden, aber gleichzeitig hielt er an der neu gewonnenen Macht fest. Damit wurden die Sefuwa mehr und mehr marginalisiert. In einem letzten verzweifelten Akt verbündete sich Ibrahim ibn Ahmad 1846 mit dem Sultan von Wadday. Doch das Komplott flog auf und alle Mitglieder der Sefuwa, die den al-Kanemi in die Hände fielen, wurden hingerichtet. Es ist unbekannt, ob es noch heute Nachkommen der Sefuwa gibt.

Bibliographie

  • Louis Brenner: The Shehus of Kukawa, Oxford 1973.
  • Dierk Lange: Ancient Kingdoms of West Africa, Dettelbach 2004.