Piesberg
Nordwestlich der Osnabrücker Stadteile Eversburg und Pye und südlich der Gemeinde Wallenhorst erhebt sich der Piesberg mit einer Höhe von 190 Metern über dem Meeresspiegel. Sein Name läßt sich vermutlich auf die an seinem Fuß liegende frühere Bauernschaft Pye zurückführen.
Entstehung
In der Zeit des Karbons war die Gegend um Osnabrück ein Küstenstreifen. In der Folge entstand aus den Mooren und Sümpfen eine Steinkohleschicht. Sand- und Kiesbänke verfestigten sich zu Sandstein und Tonsteinschichten. Die Erdschichten der folgenden Erdzeitalter überlagerten die Gesteine des Karbons, bis ein unterirdischer Vulkan vor etwa 70 Millionen Jahren die Geburtsstunde des Piesbergs einläutete, indem er tief versunkene Gesteinsschichten an die Erdoberfläche trieb. Da dieser Vulkan jedoch nicht zum Ausbruch kam, sondern lediglich einen Berg formte, spricht man auch von einem steckengebliebenen Vulkan", der den Berg vor sich hertrieb. Steinkohle, Schiefertone und Sandsteine sind am Piesberg bis heute zu finden.
Bergbau
Um 1540 begann man mit dem oberirdischen Abbau von Steinkohle an den Enden der Flöze. Ab dem frühen 18. Jahrhundert legte man zusätzlich Stollen zur Kohleförderung an und förderte von da an mehrere hundert Jahre lang die wertvolle Anthrazitkohle des Piesbergs, bis die Zeche 1898 stillgelegt wurde. Ebenfalls bis in das zwanzigste Jahrhundert wurden am Piesberg große Mengen Sandstein abgebaut, was ihn prägend für die Bauweise der Steinhäuser im Osnabrücker Land machte. Zeitweise war der Piesberg der größte Steinbruch Mitteleuropas. Im kleineren Rahmen wird an den Flanken des Piesbergs auch heute noch Gestein abgebaut, hauptsächlich Karbonquarzit. Die durch den Bergbau entstandenen Gruben wurden seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit Müll verfüllt. Im Rahmen neuer Entsorgungsgesetzgebung wurde die von der Stadt Osnabrück betriebene Zentraldeponie Piesberg im Jahr 2004 geschlossen. Die noch offenen Deponieflächen werden sukzessive abgedeckt und renaturiert.
Bundesgartenschau 2015
Unter dem Motto "Ein Berg im Aufbruch - blühende Aussichten" wird im Jahr 2015 die Bundesgartenschau (BUGA) ausgerichtet. Der bis dahin entstehende Landschaftspark soll den Wandel von einem "Berg der Arbeit" hin zu einer modernen Naherholungsgebiet aufzeigen, in dem die Denkmale alter Industriekultur integriert werden.