Volker Finke
Volker Finke | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 24. März 1948 | |
Geburtsort | Nienburg/Weser, Deutschland |
Volker Finke (* 24. März 1948 in Nienburg/Weser) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Er hat 16 Jahre lang ohne Unterbrechung denselben Verein (SC Freiburg) trainiert und ist damit Rekordhalter im deutschen Profifußball.
Beruf
Bis 1990 war Finke Studienrat für Sport, Sozialkunde und Mathematik an der Albert-Schweitzer-Schule in Nienburg/Weser.
Spielerkarriere
Finkes erste Station als Spieler war bis 1969 der TSV Havelse. Danach wechselte er zum Hannoverschen SC von 1893, wo er bis 1974 blieb.
Trainerkarriere
TSV Stelingen
1974 wechselte Finke zum TSV Stelingen und begann seine Laufbahn als Spielertrainer in der 1. Kreisklasse. Er führte den Verein zu fünf Aufstiegen bis in die Landesliga (1984, damals 5. Liga).
TSV Havelse
1986 kehrte Finke als Trainer zurück zum TSV Havelse (wo er früher selbst aktiv spielte) in die Oberliga Nord. Vier Jahre später führte er das Team zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Oktober 1990 ließ er sich, auf einem Abstiegsplatz liegend, auf eigenen Wunsch beurlauben, da er „nicht mehr in der Lage sei, das TSV-Team zu motivieren“.[1] Hintergrund waren Streitigkeiten mit der Vereinsführung und das Interesse des Lokalrivalen Hannover 96, Finke als Trainer zu verpflichten.[2] Da Havelse Finke zunächst nur beurlaubte und drohte, gegen eine Vertragsunterschrift Finkes bei Hannover gerichtlich vorzugehen, kündigte Finke seinen Vertrag fristlos, weil er sich vom Havelser Vorstand öffentlich beleidigt fühlte.[1] Finke erreichte dadurch zwar die Auflösung seines Vertrages, bei Hannover 96 entschied sich das Präsidium und der Verwaltungsrat allerdings für das Konzept von Michael Lorkowski vom 1. SC Norderstedt.[3] Finke übernahm stattdessen den Trainerposten Lorkowskis bei Norderstedt.
SC Freiburg
Nach einer Saison beim 1. SC Norderstedt (heute: Eintracht Norderstedt) in der Oberliga Nord wurde Finke vom damaligen Präsidenten des SC Freiburg, Achim Stocker, „entdeckt“ und wechselte schließlich am 1. Juli 1991 nach Freiburg in die 2. Bundesliga. Dort erreichte er 1993, 1998 und 2003 den Aufstieg von der 2. Bundesliga in die 1. Bundesliga sowie die Qualifikation für den UEFA-Pokal 1995 und 2001.
In der Saison 2005/06 verpasste er mit dem SC Freiburg nur knapp als Vierter den Aufstieg in die Bundesliga. Nach einer wenig erfolgreichen Hinrunde der Saison 2006/07 gaben Volker Finke und der SC Freiburg am 14. Dezember 2006 bekannt, dass Finke den Verein am Saisonende nach 16 Jahren verlassen wird. Durch eine folgende Siegesserie (bestes Rückrundenteam) wurde am Ende noch Platz 4 erreicht und der Aufstieg nur knapp verpasst, was den Fans und Befürwortern Volker Finkes, die sich teilweise in einer Bewegung namens „Wir sind Finke“ organisierten, Auftrieb gab. Diese versuchte, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuleiten, auf der die Trainerfrage diskutiert werden und der Vorstand zu einem Einlenken gedrängt werden sollte, um eine weitere Arbeit Finkes in Freiburg zu ermöglichen. Dieses Anliegen scheiterte jedoch, da statt der nach der Satzung des SC Freiburg erforderlichen 25% der Vereinsmitglieder nur ca. 15% einen Antrag auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung stellten.
Nachfolger von Volker Finke wurde Robin Dutt.
Mit 16 Jahren, die er ununterbrochen denselben Verein trainierte, ist Finke Rekordhalter im deutschen Profifußball. Außerdem ist er einziger Trainer im deutschen Profifußball, der mit einem Verein dreimal auf- und wieder abstieg und trotzdem im Amt blieb.
Urawa Red Diamonds
Als Nachfolger seines entlassenen Landsmanns Gert Engels übernahm Finke das Traineramt der Urawa Red Diamonds aus der J. League zur im März begonnenen Saison 2009. Dabei brachte er seine Freiburger Co-Trainer Karsten Neitzel und Ibrahim Tanko mit in den Assistenzstab ein. Er erhielt einen Zwei-Jahresvertrag.
In seiner ersten Saison belegte er mit den Red Diamonds den sechsten Rang in der Liga.
Nachdem der Verein am vorletzten Spieltag auf dem neunten Tabellenplatz lag, gab die Vereinsführung Ende November 2010 auf ihrer Webseite bekannt, den zum Jahresende 2010 auslaufenden Vertrag mit Finke nicht zu verlängern.[4]
Karriere als Manager
1. FC Köln
Am 18. Dezember 2010 gab der 1. FC Köln bekannt, Finke als Nachfolger des im November entlassenen Michael Meier verpflichtet zu haben. Finke übernahm den dort neu geschaffenen Posten des Sportdirektors am 1. Februar 2011 und hat sich bis Sommer 2013 vertraglich an den Club gebunden.[5]
Fernsehkommentator
Während der Euro 2008 kommentierte er zusammen mit Bernard Thurnheer einige Partien, die vom Schweizer Fernsehen übertragen wurden.
Film
- 1994 Volker Finke, Fußballtrainer in Freiburg, Nikofilm, Regie: Matthias Keilich
Einzelnachweise
- ↑ a b Kicker Sportmagazin Nr. 84 vom 15. Oktober 1990, S. 50
- ↑ Kicker Sportmagazin Nr. 83 vom 11. Oktober 1990, S. 19 ff
- ↑ Kicker Sportmagazin Nr. 85 vom 18. Oktober 1990, S. 20
- ↑ Going a separate way from Team Manager Finke. Urawa Red Diamonds, 29. November 2010, abgerufen am 1. Dezember 2010.
- ↑ Bundesliga-Comeback von Volker Finke. Kicker, 18. Dezember 2010, abgerufen am 20. Dezember 2010.
Personendaten | |
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NAME | Finke, Volker |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballtrainer und Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 24. März 1948 |
GEBURTSORT | Nienburg/Weser, Deutschland |