Gazastreifen

Der Gazastreifen (arabisch قطاع غزّة, Qitāʿ Ghazza, hebräisch רצועת עזה, Retzuat Azza) ist ein Küstenstreifen am Mittelmeer, der seit dem Sechstagekrieg im Jahre 1967 von Israel besetzt ist. Zuvor war er von Ägypten besetzt. Seit dem Kairoer Abkommen 1994 steht er teilweise unter der Selbstverwaltung der Palästinenser (Palästinensische Autonomiegebiete).
Er ist 360 km² groß und wird von 1,4 Millionen Menschen (davon sind 99,4% Palästinenser, 7.000 jüdische Siedler) bewohnt. Damit hat der Gaza-Streifen ungefähr die Bevölkerungsdichte Berlins.
Zu biblischen Zeiten gehörte der heutige Gazastreifen zum Kern des Siedlungsgebiets der Philister.
Der Gazastreifen ist nicht nur eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, auch die dortige Geburtenrate ist eine der höchsten der Welt; dementsprechend ist über die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahren alt und die Bevölkerungszahl verdoppelt sich etwa alle 20 bis 25 Jahre. Der Großteil der Bevölkerung sind Flüchtlinge, die während des Palästinakriegs 1948 aus dem heutigen Israel geflohen sind, und deren Nachkommen.
Zwischen israelischen Soldaten und den Palästinensern kommt es seit der Ausrufung der zweiten Intifada immer wieder zu blutigen Kämpfen, der Gazastreifen gilt als Hochburg der radikalislamischen Hamas.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon plant den Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen. Bei der Abstimmung im israelischen Parlament sprachen sich 60 Abgeordnete für den Abzug und 47 gegen ihn aus. Die Mehrheit konnte nur dank der Stimmen der Linken errungen werden, da die Partei Ariel Scharons gespalten ist und ihm keine einheitliche Unterstützung bietet.
Am 15. August 2005 schließlich leitete Israel den Abzug aus dem Gazastreifen mit einem Einreise- und Aufenthaltsverbot für israelische Zivilisten ein und räumt den Siedlern der 21 im Gazastreifen befindlichen jüdischen Siedlungen eine Frist von 48 Stunden ein, um das Gebiet zu verlassen. Danach veranlasste Israel die zwangsweise Räumung des Gebietes durch das israelische Militär.
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