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Tonleiter

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Eine Tonleiter oder Skala ist eine bestimmte Folge relativ kleiner Intervalle in eine Richtung, meist Sekunden, die sich zur Oktave schließen. Eine abendländische Tonleiter erfüllt die Tonigkeitsbedingung, kann auf einem beliebigen Ton beginnen und erhält die Bezeichnung <Anfangston>-<Struktur> oder <Struktur> <Anfangston>, etwa "C-Dur" oder "mixolydisch E".

Die Anzahl dieser Töne beträgt meist 7 (Heptatonik); bei besonderen Tonleitern 6 (Ganztonleiter), 5 (Pentatonik), 12 (Chromatik) oder 8; darüber hinaus gibt es noch andere Arten spezieller Tonleitern. Sind die Intervalle einer Tonleiter durchgehend Sekunden, spricht man von Diatonik. Alle Kirchentonarten sind diatonisch.

Alle Tonleitern spannen einen Modus auf (sie sind modal), womit sie ein harmonisches Feld implizieren, das im tonalen Fall funktionalharmonische (siehe Funktionstheorie) Verhältnisse der auf bestimmten Tönen oder Stufen der Tonleiter aufgebauten Dreiklänge oder Akkorde zueinander definiert. Diese funktionalharmonischen Verhältnisse spielen bei Kadenzen und Modulationen eine besondere Rolle.

Die Skalen in der Übersicht. Bei dieser Übersicht sind die Skalen von unten nach oben zu brechen. Es wird in Ganztönen gezählt, also 1= Ganzton, 1/2 = Halbton und 3/2 = kleine Terz bzw. Hiatus:

a) ISOMETRISCHE SKALEN

  1. Chromatische Tonleiter. Diese besteht 12 (gleichen) Halbtönen in Folge: 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2 - 1/2.
  2. Ganztonleiter. Diese besteht aus 6 (gleichen) Ganztönen in Folge: 1 - 1 - 1 - 1 - 1 - 1. Sie spielt eine besondere Rolle in der fernöstlichen Musik, etwa bei Gamelan-Ensembles.

b) SPEZIELLE SKALEN

  1. Pentatonische Tonleiter. Die Intervallfolge lautet: 1 - 3/2 - 1 - 1 - 3/2 und ist etwa auf den schwarzen Tasten des Klaviers wiederzufinden. Sie spielt eine besondere Rolle in afrikanischer und teilweise auch fernöstlicher Musik.
  2. Die achttönige Ganzton-Halbtonleiter. Hier wechseln sich große und kleine Sekunden ab: 1 - 1/2 - 1 - 1/2 - 1 - 1/2 - 1 - 1/2 oder 1/2 - 1 - 1/2 - 1 - 1/2 - 1 - 1/2 -1. Von besonderer Bedeutung im Jazz.

c) HEPTATONIK

  1. Dur. Dies entspricht der ionischen Kirchentonart: 1 - 1 - 1/2 - 1 - 1 - 1 - 1/2.
  2. Naturmoll. Dies entspricht der äolischen Kirchentonart: 1 - 1/2 - 1 - 1 - 1/2 - 1 - 1.
  3. Harmonisch Moll. Hier ist ein Hiatus bemerkenswert: 1 - 1/2 - 1 - 1 - 1/2 - 3/2 - 1/2.
  4. Melodisch Moll. Hier wird zwischen aufsteigender und absteigender Richtung unterschieden. Der Hiatus fehlt. Aufsteigend: Wie Dur, nur mit vermollter Terz: 1 - 1/2 - 1 - 1 - 1 - 1 - 1/2. Absteigend: wie Naturmoll.
  5. Zigeunerdur. Mit doppeltem Hiatus: 1/2 - 3/2 - 1/2 - 1 - 1/2 - 3/2 - 1/2.
  6. Zigeunermoll. Mit doppeltem Hiatus: 1 - 1/2 - 3/2 - 1/2 - 1/2 - 3/2 - 1/2.
  7. Die Kirchentonarten.
  8. Orientalische, vierteltönige Skalen.
  9. frühgriechische Aulos-Modi

Die bekannte C-Dur-Tonleiter besteht im Deutschen aus den Tonnamen: c, d, e, f, g, a, h usw., im Englischen c, d, e, f, g, a ,b; wobei das deutsche "h" angeblich durch einen Übertragungsfehler eines Mönches während einer frühen handschriftlichen Kopie vom "b" zum "h" wurde.

Franzosen, Italiener und Russen verwenden dafür do (ut), re, mi, fa, so(l), la, si usw.

Siehe auch: Tongeschlecht, Tonigkeit, Umkehrung (Musik).