Camera silens
Bei der Camera silens (lat. schweigender Raum) - fälschlich auch Camera Silence genannt - handelt es sich um einen vollständig dunklen und schallisolierten Raum. Ein längerer Aufenthalt dort kann zu Halluzinationen und anderen Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit führen. Die Camera silens wurde und wird teilweise als Folterinstrument verwendet obwohl die bloße Androhung auch schon reichte um jemanden zum Reden zu bringen, da die Auswirkungen sehr bekannt waren. Selbst in der heutigen Zeit ist es schwer nachzuweisen, ob jemand auf diese Art gefoltert wurde, da diese Art der Folter keine sichtbaren Spuren hinterlässt und daher zu der "weißen" Folter gehört. Aus experimentalpsychologischen Untersuchungen weiß man mit Gewissheit, dass solche Bedingungen in kürzester Zeit Menschen physisch und psychisch zerrütten können. Physisch tritt eine allmähliche Zerstörung der sogenannten vegetativen Funktionen ein (krankhafte Veränderungen bezüglich des Schlaf-, Hunger-, Durst-, und Urinierbedürfnisses, wie auch Kopfschmerzen, Gewichtsverlust u.a.)Hinsichtlich der psychischen Verfassung entsteht emotionale Instabilität. es entsteht in kurzer Zeit unter anderem zeitliche und räumliche Desorientierung, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedankenflucht und schlechtes Erinnerungsvermögen sowie Sprach- und Verständnisdefizite.
In manchen Filmen (z.B. "Das Experiment") wird die Camera silens als "Blackbox" dargestellt, die neben Schall und Lichtmangel auch Bewegungsmangel herbeiführte, was die Gefolterten noch eher zum Wahnsinn trieb.