Suchoi Su-17
Suchoi Su-17 | |
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Typ | Jagdbombenflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Suchoi |
Erstflug | 1969 |
Indienststellung | 1971 |
Produktionszeit | 1970–1990 |
Die Suchoi Su-17 (NATO-Codename „Fitter“) ist ein einstrahliges Kampfflugzeug, das zur Zeit des Kalten Krieges in der Sowjetunion entwickelt wurde. Das einsitzige Flugzeug mit schwenkbarem Außenflügel der Suchoi-Familie ist eine Weiterentwicklung der Suchoj Su-7B, die wiederum aus der Su-7 hervorgegangen war.
Die erste Serienversion Su-17M trägt die Nato-Codebezeichnung: „Fitter-D“, die letzte Version, die Su-17M-4 die NATO-Bezeichnung „Fitter-K“. Wesentlicher Unterschied ist der Tragflügel variabler Geometrie, der die Lande- und Startgeschwindigkeit herabsetzt und die Reichweite erhöht. Im Gegensatz zu reinen Schwenkflüglern wie MiG-23 und MiG-27 schwenken bei der Suchoi nur die Außenflügel.
Die Su-17 wurde 1969 der Öffentlichkeit vorgestellt und 1971 in Dienst gestellt. In der langen Produktionsphase von 1970 bis 1990 gab es zahlreiche Varianten des Grundtyps. Als Export-Versionen entstanden die Su-20 und die Su-22 auf Grundlage der Su-17. Diese wurden an die Staaten des Warschauer Pakts und zehn weitere Staaten geliefert.
Die Su-17 verfügt über ein einzelnes Triebwerk, das im Rumpf des Flugzeugs eingebaut ist. Im Prototypen und der ersten Vorserie wurde noch das AL-7F-1 mit 7000 kg Nachbrennerschub in Meereshöhe verwendet. Ab der ersten Serie kam dann das, 11.200 kg Schub in Meereshöhe lieferende, AL-21F-3 zum Einsatz.
Die Tragflächen sind leicht unter der Mittellinie des Rumpfs angebracht. Dabei lassen sich die Schwenkflügel in einem Bereich von 28° bis 62° manuell schwenken. Die Tragflächen sind an der Vorderkante mit durchgehenden Vorflügeln versehen. An der Hinterkante sind außen kraftgesteuerte Querruder und einteilige Spaltklappen angebracht. Die Spaltklappen werden beim Rückschwenken der Tragfläche teilweise in den Flügelkasten eingefahren. Zur Verbesserung der Strömung an den Tragflächen sind pro Fläche zwei Grenzschichtzäune angebracht worden.
Auffällig sind das hohe Profil des Cockpits und der aufgesetzte „Grat“, der entlang der Oberseite des Rumpfes zwischen Cockpit und Höhenleitwerk läuft.
Die Su-17 stellte neben der MiG-27 in den 1970er und 1980er Jahren das Rückgrat der sowjetischen Frontfliegerkräfte dar. Verglichen mit ähnlichen Flugzeugen hat die Su-17 eine relativ kurze Reichweite, weshalb sie für den Jagdbombereinsatz im frontnahen Bereich gedacht war.
Die Su-17 verfügt über acht Außenlaststationen für Raketen und Bomben und ist nuklearfähig. Je nach Variante kann sie 3000 bis 4000 kg Waffenzuladung aufnehmen. Zu den Präzisionswaffen der Variante Fitter-K gehören:
- Radarbekämpfungsflugkörper Ch-58E (AS-11 „Kilter“) und Ch-25MP (AS-12 „Kegler“)
- lasergelenkter Flugkörper Ch-25ML (AS-10 “Karen“) und Ch-29L (AS-14 „Kedge“)
- TV-gelenkte Flugkörper Ch-29T
- funkgelenkte Flugkörper Ch-25MR (AS-10 “Karen“)
- Luft-Luft Flugkörper R-60
- KMGU-Kampfmittelbehälter
- ungelenkte Raketen S-5, S-8, S-24,S-25
- Kanonenbehälte GSch-23L SPPU-22-01
- bis zu 4 Abwurftanks
In den Tragflächenwurzeln sind auf jeder Seite 30-mm-NR-30 Maschinenkanonen mit je 80 Schuss Munition eingebaut. Am Rumpf wurden auf Höhe der Kanonenmündungen Verstärkungsbleche angebracht.
Im OKB Suchoi wurde schon einmal ein Flugzeug mit der Bezeichnung Su-17 entwickelt, vgl. Suchoi Su-17 (1949).
Technische Daten


Kenngröße | Daten |
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Spannweite | 13,66 - 9.64 m |
Länge | 18,75 m |
Startmasse | 16.950 kg |
Treibstoff (intern) | 3.700 kg |
Waffenzuladung | 3.000 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 2150 km/h |
Reichweite | 430 km |
Gipfelhöhe | 16300 m |
Triebwerk | 1 x Ljulka AL-31F-1 |
Schub | 94,2 kN |
Besatzung | 1 |
Varianten
Variante | interne Bezeichnung | NATO-Codename | |
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Su-17 | Fitter-C | Grundversion | |
Su-17M | S-32 | Fitter-C | Variante mit Ljulka-AL-21F Triebwerk, automatischer Schwenkmechanismus, dreiholmiges Seitenleitwerk, Radarwarnempfänger Sirena-3 am unteren Ende des Seitenruders, kleinere kreuzförmiger Bremsschrim, zweiter Meßwertegeber am Bug für Flugsteuerung und Waffenzielgerät |
Su-17MK | Fitter-C | Exportversion der Su-17M an Polen | |
Su-17R | Fitter-C | mit dem Aufklärungsbehälter KKR ausgestattete Aufklärer | |
Su-17M-2D | S-32M-2 | Fitter-D | Dopplerradar in Verkleidung unter dem Lufteinlauf, Laserentfernungsmesser im Eintrittskonus, Rumpfspitze um 3° abgesenkt und um 38 cm verlängert |
Su-17UM-2 | U-32M-2 | Fitter-E | auf der Su-17M-2 basierende zweisitzige Schulmaschine, fehlende Backbordkanone, kein Dopplerradar, voll kampffähig |
Su-17UM-2D | U-32M-2D | Fitter-E | wie Su-17UM-2 mit Dopplerradar |
Su-17M-3 | S-52 | Fitter-H | Neukonstruktion, Dopplerradar im Eintrittskonus untergebracht, größeres Seitenleitwerk, Swesda Schleudersitz K-36M, abnehmbare Kielflosse am Unterrumpf, zusätzliche Startschienen für Luft-Luft-Flugkörper, Düppel-/Leuchtkörperwerfer ASO-2 auf dem Rumpfrücken |
Su-17UM-3 | S-53 | Fitter-G | zweisitzige Schulungsversion der Fitter-H, Periskop für den Fluglehrer im hinteren Cockpit |
Su-17M-4 | S-54 | Fitter-K | für Hochgeschwindigkeitstiefflug konzipierte Variante, starrer Eintrittskonus, Laserentferungsmesser Klen-54, Laserzielmarkierer, Mehrzweckeinsatzrechner CVM-20-22, Navigationssystem PrNK-54 mit RSDN, taktisches Flugnavigationssystem A-312, KDS-Täuschkörper SPP156, Düppel-/Leuchtkörperwerfer ASO-2, Radarwarnempfänger SPO-15LESirena-3, Schleudersitz K-36DM |
Literatur
- de Agostini - AIRCRAFT, Die neue Enzyklopädie der Luftfahrt - TOPIC Verlag GmbH, München-Karlsfeld, 1996