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E-Book

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Digitale Bücher bzw. E-Books (auch Online-Bücher) sind Bücher in digitaler Form, die man außer auf CD-Rom vor allem im elektronischen Buchhandel aus dem Web herunterladen kann. Zum Teil kann man sowohl ganze Werke oder auch nur einzelne Kapitel nach Bedarf beziehen.

Außer mit Textverarbeitungsprogrammen und Anzeigeprogrammen am normalen Computer und PDAs kann man E-Bücher auch über spezielle Lesegeräte lesen (siehe unten). Auch die Lesegeräte selbst werden manchmal E-Bücher genannt.

Die digitalen Bücher unterliegen dabei dem gleichen Urheberrechtschutz wie die gedruckten Werke.

eBooks in Deutschland

In Deutschland werden vor allem Fachbücher in digitaler Form verkauft. Abgerechnet wird pro Seite, die elektronische Buchseite kostet zwischen 0,05 und 0,30 Euro, den Preis bestimmt der Verlag bzw. der Autor selbst, denn diese Buchform eignet sich besonders auch für Selbstverlage. Verbreitete Dateiformate sind PDF für den Adobe Reader / Acrobat Reader, Mobipocket oder auch das Palm-Format.

Die meisten Verlage für Fachbücher produzieren bereits digitale Publikationen, die Auswahl ist dennoch nicht sehr groß, jedoch im Wachstum begriffen, mehr als 1000 deutschsprachige Fachbücher sind derzeit erhältlich. Die meisten Leser werden die heruntergeladenen Seiten wohl zum Lesen noch selbst ausdrucken, so dass diese Kosten oder gar die invididuell in Auftrag gegebene Buchbindung noch zum reinen Preis des Downloads hinzukommen.

Die bisherigen Bereiche sind vor allem Wirtschaft, Recht, Computer/EDV, Medizin/Gesundheit, Psychologie/Pädagogik und Politik/Zeitgeschichte. Pro Monat kommen auf diese Weise etwa 50 bis 100 neue digitale Titel auf den deutschen Buchmarkt.

Wikipedia als E-Book

Auch die Wikipedia gibt es als E-Book. Es existieren (deutschsprachige) Versionen für den Mobipocket Reader und das Anzeigeprogramm TomeRaider. Beide Offline-Versionen gibt es sowohl für Personal Computer als auch für PDAs. Natürlich sind diese Versionen nicht so aktuell wie die online-Wikipedia, werden aber auf der Homepage von Axel Schäfer, MdB, regelmäßig alle 2 bis 4 Monate auf den neuesten Stand gebracht (siehe unter Weblinks). In beiden Versionen ist die Darstellung von Bildern nicht möglich. Dafür ist die Suche und der Zugriff auf Artikel sehr schnell und unabhängig von der Geschwindigkeit des Internetzugangs.

Erfolge und Misserfolg

Das eBook bietet eine flexible und rasche Möglichkeit, mit nur geringen Fixkosten weltweit zu publizieren. Dennoch haben E-Books bis heute außer in Nischenanwendungen (siehe unten) keinen Erfolg. Bücher müssen sich nur indirekt gegen digitale Konkurrenz behaupten. Gefahren wie Raubkopien und Händlersterben sind im Vergleich zu Filmen und Musik geringer. Das klingt auf den ersten Blick erstaunlich, da heutzutage fast alle Bücher bereits in digitaler Form bei den Autoren und Verlagen vorliegen, und die Digitalisierung von Texten einfacher, weniger speicherintensiv und computergeschichtlich älter ist als die von Bildern oder Tönen.

Gründe für die mangelnde Akzeptanz von E-Books liegen vor allem in der Besonderheit des Mediums Buch:

  • Ein Buch ist ein dreidimensionaler Gebrauchsgegenstand, den man durch Herumblättern, Eselsohren und handschriftliche Anmerkungen individualisiert und zu einem persönlichen Erinnerungsstück macht.
  • Bücher sind an sich schon individuell in Größe, Einband, Papierqualität.
  • Bücher sind repräsentativ und ein Statussymbol.
  • Die Verlage haben Angst davor, dass Ihre Bücher unkontrolliert als Raubkopien verbreitet werden.

Auch jetzt kursieren in den Tauschbörsen des Internets allerdings bereits zahlreiche Raubkopien, die durch Scannen entstanden sind - manchmal sind diese jedoch mit Scanfehlern durchsetzt und keine echte Konkurrenz zur Druckausgabe. Für sprachtechnische Untersuchungen bieten sie jedoch unschätzbare Vorteile, so ist es in elektronischen Texten z.B. sehr einfach, in Sekundenbruchteilen jedes Vorkommen eines bestimmten Wortes zu finden oder eine vollständige Wortliste zu erstellen.

Freie E-Books im Internet

Ein Portal für E-Books in Deutschland ist DigBib.Org [1]. Die digitale Bibliothek hat sich zum Ziel gesetzt, Werke, auf die es keine Copyrightansprüche mehr gibt, der Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen. Daneben bietet das Project Gutenberg freie elektronische Versionen physisch existierender Bücher in vielen Sprachen an.

Technik

Lesegeräte

1996 kam das Rocket eBook, das erste Lesegerät für E-Bücher, auf den Markt. Obwohl damals bereits viele davon ausgingen, dass es den traditionellen Büchern den Todesstoß versetzen würde, wurde stattdessen die Produktion des Rocket eBook nach kurzer Zeit eingestellt.

Nach einigen ähnlich gescheiterten Versuchen in der Zwischenzeit hat sich nun der Elektronikriese Sony an das Thema gewagt und 2004 das Lesegerät LIBRIE EBR-1000EP auf den japanischen Markt gebracht (für 40000 Yen = ca. 300 Euro). Auch diesem Gerät soll der Durchbruch als echte Alternative zumindest zu Taschenbüchern gelingen, denn:

  • es ist genauso leicht und kaum größer als ein (japanisches) Standard-Taschenbuch
  • es verwendet im Bildschirm elektronisches Papier (Marke: E-Ink), das mit 800*600 Pixel eine fast feinere und kontrastreichere Darstellung erlaubt als z.B. die LCD-Bildschirme der Computer. Dies ist sehr wichtig gerade für die komplizierte japanische Schrift, die auf Bildschirmen im Vergleich zur Lateinschrift recht groß angezeigt werden muss, um überhaupt lesbar zu sein.
  • es erlaubt begrenzt Bearbeitungs- und Darstellungs-Funktionen von Textverarbeitungsprogrammen wie Größe einstellen, Randnotizen schreiben etc.
  • es wird vor allem mit einer massiven Werbekampagne in Zügen, dem Hauptleseort von Japanern, beworben; in ähnlicher Weise wie der Walkman, Sonys großer Durchbruch 25 Jahre zuvor.

Allerdings hat es noch keine Farbdarstellung und das Blättern mit Pfeiltasten gilt vielen auch nicht so komfortabel wie etwa Papierseiten mit dem Daumen. Der Kontrast ist im Vergleich zu Papierschrift (schwarz auf weiß) bei weitem auch nicht erreicht, er entspricht eher der von Zahlen auf einem Taschenrechner mit mattgrauem Hintergrund. Im Vergleich zu einem aufgeschlagenen Buch ist das Netto-Lesedisplay releativ klein, minus Display und Tastatur bleiben etwa 20% Gehäuserand -- Abstände, die in einem echtem Buch kaum tragbar wären. Die Absatzmöglichkeiten außerhalb Ostasiens dürften sich daher in Grenzen halten. Die Technologie wird jedoch sicherlich neue Innovationen begünstigen.

E-Book Lesegeräte in dieser Form sind vom deutschen Markt inzwischen fast verschwunden. Zu wenige Käufer waren bereit, viel Geld für solch ein Gerät auszugeben, das nur zum E-Book-Lesen geeignet ist.

In letzter Zeit erlebt das E-Book einen neuen Aufschwung durch immer preiswertere mobile Computer und PDAs, die sich neben ihrem eigentlichen Einsatzgebiet zur Termin- und Adressverwaltung auch sehr gut zum Lesen von E-Books eignen. Auch auf Smartphones werden mittlerweile trotz der kleinen Displays E-Books gelesen; Anzeigeprogramme existieren etwa für das Symbian-Betriebssystem.

technische Schutzmaßnahmen

Anzeigeprogramme