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Suchoi Su-57

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Suchoi T-50
f2
Typ Mehrzweckkampfflugzeug
Entwurfsland
Hersteller
Erstflug 29. Januar 2010
Indienststellung In der Flugerprobung
Produktionszeit

Serienproduktion ab 2015 geplant

Stückzahl 1 bis 3 (je nach Quelle)

Die Suchoi T-50 ist ein Mehrzweckjäger im Rahmen des „PAK-FA-Programms“ (russisch Перспективный авиационный комплекс фронтовой авиации, Perspektiwnij Awiazionnij Kompleks Frontowoj Awiazii, dt. „Perspektivischer Flugkomplex der Frontfliegerkräfte“), das ein modernes Kampfflugzeug mit Tarnkappeneigenschaften für die russische Luftwaffe hervorbringen soll. Auf Basis des „FGFA-Programms“ wird auch eine zweisitzige Variante der T-50 für die indische Luftwaffe entwickelt.

Entwicklung

Die Entwicklung der Suchoi T-50 geht auf die taktisch-technischen Vorgaben TTZ (Taktiko-Technitscheskoje Zadanije) der russischen Luftstreitkräfte von 1998 zurück, nachdem 1997 das MFI-Programm abgebrochen wurde. Ende 2000 erfolgte eine Präzisierung für die Frontfliegerkräfte, so dass im April 2001 das „PAK-FA-Programm“ offiziell gestartet wurde. Am 26. April 2002 übertrugen die staatlichen Stellen die Systemführerschaft für die Entwicklung des neuen Kampfflugzeugs an Suchoi, bei der auch die OKBs Mikojan-Gurewitsch und Jakowlew beteiligt sind. Nach dem Ende der Vorentwurfsphase Ende 2004 wurde das Programm als T-50 offiziell mit Alexander Davidenko als Chefkonstrukteur gestartet. 2007 stieg die indische HAL vertraglich als eine 50:50-Partnerschaft in die Entwicklung der Suchoi T-50 ein. Ziel ist die Entwicklung einer indischen Variante der T-50, die bisher die Bezeichnung FGFA-Projekt trägt. Im Gegensatz zur russischen Version wird die indische Version ein Doppelsitzer sein, was einer spezifischen Vorgabe der indischen Luftwaffe entspricht.

Am 29. Januar 2010 startete die T-50 vom Flugplatz Dsemgi in Komsomolsk am Amur mit Suchoi-Testpilot Sergej Bogdan zum ursprünglich für 2006 geplanten Jungfernflug.[1] Neben dem Prototyp (T-50-1) werden zur Erprobung auch drei nicht fliegende Exemplare eingesetzt. Hierzu gehören eine Bruchzelle (T-50-0), eine vollmaßstäbliche Attrappe (T-50-KNS) und ein Testträger für die Avionik (T-50-2).[2] Ein zweiter Prototyp soll noch vor dem Ende des Jahres 2010 die Flugerprobung aufnehmen, gefolgt von zwei weiteren Exemplaren im Jahr 2011. Die russischen Luftstreitkräfte sollen die Suchoi T-50 vom Jahr 2013 an zugeteilt bekommen; der Beginn der Serienproduktion ist für 2015 geplant.[3]

Konstruktion

Das AESA-N050-Radar auf der MAKS 2009

Zwar gibt es bisher keine zuverlässigen Informationen über die Spezifikationen der Suchoi T-50, dennoch sind bestimmte Anforderungen bekannt. Im Gegensatz zur MiG 1.44 wurde auf Canards verzichtet und stattdessen eine klassische Konfiguration aus Deltaflügeln mit Höhenrudern gewählt. In den vorgezogenen Tragflächenwurzeln sind jedoch bewegliche Vorderkantenklappen integriert, um den maximalen Anstellwinkel des auftriebserzeugenden Rumpfes zu erhöhen. Die Seitenruder stehen in V-Stellung und sind als Pendelseitenleitwerk analog zu denen der F-117 ausgeführt, wie aus den bisher veröffentlichten Aufnahmen zweifelsfrei zu entnehmen ist. Ein Teil der Bewaffnung wird intern in zwei 4,6 m × 1,1 m großen Waffenschächten mitgeführt, um Radarquerschnitt und Luftwiderstand der Maschine zu reduzieren. Für den Einsatz moderner Luft-Boden-Raketen und Seezielflugkörper, die nicht in den internen Waffenschächten Aufnahme finden, stehen offensichtlich jeweils zwei Unterflügelstationen zur Verfügung. Die Aufhängepunkte sind in den veröffentlichten Risszeichungen deutlich erkennbar. Eine externe Waffenführung erhöht die Radarsignatur (RCS). Diese soll offiziellen Angaben zufolge bei 0,5 m² liegen.[4]

Ursprünglich war für die T-50 ein Triebwerk mit etwa 170 kN Schub wie etwa das bereits bei der MiG 1.44 eingesetzte Saturn AL-41F vorgesehen. Dies musste jedoch schnell verworfen werden, da das Triebwerk einfach zu groß war. Es gab noch weitere Gründe, die gegen das AL-41F sprachen. So wünschte sich das Verteidigungsministerium für den neuen Kampfjet ein Triebwerk mit deutlich höherer Lebensdauer und einer Plasmazündung. Am 20. August 2009 sagte der Oberbefehlshaber der russischen Luftstreitkräfte, Alexander Nikolajewitsch Selin auf der MAKS 2009, dass die T-50 unter Triebwerksproblemen leide.[5] Deshalb werde nun das Saturn-117-Triebwerk (auch als Isdelije 117 oder Saturn AL-41F1 bekannt) eingebaut, das als vereinfachte Version bereits für die Suchoi Su-35BM verwendet wird (Saturn-117S oder AL-41F1A).[6] Für spätere Serienmaschinen sollten Sojus und NPO Saturn neue Triebwerke mit bis zu 190 kN Schub entwickeln, möglicherweise auf Basis des AL-31FM3-Triebwerks.[5] Durch die Verwendung des kleineren und damit gegenüber dem AL-41 auch leistungsschwächeren Triebwerks kann die T-50 ihr volles Leistungspotential vorerst nicht ausschöpfen. Dies würde sich erst mit dem neuen Triebwerk (Isdelije 127) ändern, das ab 2020 zur Verfügung stehen soll.[7]

Über die Avionik ist bisher relativ wenig bekannt. Auf der MAKS 2009 wurde erstmals das Radar der Suchoi T-50 gezeigt. Dabei handelt es sich um das aus etwa 1500 Transmittern bestehende AESA-N050-Radar. Es ist das zweite AESA-Radar russischer Produktion und eine Weiterentwicklung des NIIR Zhuk-AE der Mikojan-Gurewitsch MiG-35.[8][5] Alle weiteren Spezifikationen sind bisher noch unbekannt. Zu dem Komplex sollen noch im L-Band (1–2 GHz) arbeitende Antennen in den Tragflächenvorderkanten gehören.[9] Bei Frequenzen unter 2 Ghz sind die meisten radarabsorbierenden Materialien weniger wirksam.

Technische Daten

Die Daten sind prognostiziert, da die Leistungsdaten noch nicht veröffentlicht wurden
Grafik der T-50
Datei:PAK-FA diagram.jpg
Risszeichnung der T-50
Kenngröße Daten
Typ: Mehrzweckkampfflugzeug
Länge: 19,7 m(1)
Flügelspannweite: 14,0 m(1)
Flügelfläche: 78,80 m²
Flügelstreckung: 2,56
Tragflächenbelastung:
  • Minimal (Leergewicht): 235 kg/m²
  • Nominal (normales Startgewicht): 330 kg/m²
  • Maximal (maximales Startgewicht): 470 kg/m²
Höhe: 4,8 m(1)
Leergewicht: 18.500 kg
Normales Startgewicht: 26.000 kg
Maximales Startgewicht: 37.000 kg
g-Limits: –3/+9g
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2+ (auf optimaler Flughöhe)
Marschgeschwindigkeit: Mach 1,22 (auf optimaler Flughöhe)
Dienstgipfelhöhe: ca. 18.000 m
Einsatzradius: ca. 1.200 km
Überführungsreichweite: ca. 5.500 km
Besatzung: 1 Pilot
Radarsignatur: 0,5 m²[4]
Maximale Waffenlast: ca. 7.500 kg
Triebwerk: Zwei NPO-Saturn-117/AL-41F1-Mantelstromtriebwerke
Schubleistung:
  • mit Nachbrenner: 2 × 147,09 kN
  • ohne Nachbrenner: 2 × 86,29 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis:
  • Maximal (Leergewicht): 1,62
  • Nominal (normales Startgewicht): 1,15
  • Minimal (maximales Startgewicht): 0,81

(1): Vorläufige Daten nach AIR International, Februar 2011, S. 39

Bewaffnung

Luft-Luft-Bewaffnung

Luft-Boden-Bewaffnung

Commons: Suchoi Su-57 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Suchoi PAK-FA startet zum Erstflug. Flugrevue, 29. Januar 2010, abgerufen am 14. September 2010.
  2. T-50 Update, AIR International, September 2010, S. 18)
  3. Luftwaffe bekommt in drei Jahren Kampfjets der 5. Generation. RIA Novosti, 29. Januar 2010, abgerufen am 14. September 2010.
  4. a b India, Russia close to PACT on next generation fighter. Business Standard, 5. Januar 2010, abgerufen am 14. September 2010 (englisch).
  5. a b c Russia unveils AESA radar for PAK FA fighter. Flight Global, 28. August 2009, abgerufen am 14. September 2010 (englisch).
  6. «СУ»ДАРЬ РАСПРАВЛЯЕТ КРЫЛЬЯ. Krasnaja Swesda, 24. März 2010, abgerufen am 14. September 2010 (russisch).
  7. "Сатурн" просит работы. Aviaport, 16. März 2010, abgerufen am 14. September 2010 (russisch).
  8. Fighter Order Rekindles Russian Air Force. Aviation Week, 26. August 2010, abgerufen am 14. September 2010 (englisch).
  9. FlugRevue März 2010, S. 8–14, Russlands neuer Superfighter