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Texas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge von Texas
Flagge von Texas

Texas (The Lone Star State) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Texas liegt im Südwesten der USA und grenzt im Norden an Oklahoma, im Nordosten an Arkansas, im Osten an Louisiana, im Südosten am Golf von Mexiko, im Südwesten an Mexiko und im Westen an New Mexico.

Texas ist, nach Alaska, flächenmäßig der zweitgrößte Staat der USA. Auch bevölkerungsmäßig ist es der zweitgrößte Staat, nach Kalifornien.

Siehe auch: Orte im US-Bundesstaat Texas

Geografie

Karte der USA, Texas hervorgehoben
Karte der USA, Texas hervorgehoben

Texas besteht aus drei verschiedene Klimagebilden. Von der Küste aus, die fast ihrer ganzen Länge nach von Lagunen eingefasst ist, erstreckt sich 50 bis 100 km landeinwärts ein relatives Flachland, das zum Teil sehr fruchtbar und für den Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr und stellenweise auch Reis vorzüglich geeignet ist. Dahinter erhebt sich ein wellenförmiges hügeliges Land, welches, bis 320 km breit, den ganzen Nordosten des Staats umfasst, großenteils von Prärien bedeckt ist. Der nordwestliche Teil des Staatsgebiets ist Berg- und Hochland und besteht zum Teil aus einem 1.300 m hohen wüsten Sandsteinplateau (span. "llano estacado", engl. "staked plain"). Der Norden ist sehr fruchtbar und wird noch heute für die Viehzucht genutzt. Im gesamten Süden und Westen wurde bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts Erdöl gefördert. An Flüssen ist Texas reich, wenn auch die wenigsten während des gesamten Jahres schiffbar sind. Der Red River scheidet es von dem Indianergebiet, der Sabine von Louisiana und der Rio Grande von Mexiko. Das Klima gilt im Vergleich zu den übrigen südlichen Staaten der USA für gesund.

Die größte Stadt Houston liegt geografisch im Südosten des Landes. Dallas und Fort Worth, die zweitgrößte Stadt liegt im Nordosten. El Paso und Corpus Christi liegen im Südwesten.

Geschichte

Die Geschichte Texas oder auch Tejas, (von ind. Teischas, Freunde) beginnt bereits 10.000 Jahre vor Christus. In dieser Zeitperiode erreichten die ersten Indianer das Gebiet am Golf von Mexiko. Im Jahre 1519 entsteht durch den Spanier Pineda die erste kartografische Erfassung der texanischen Küste. Dies ist auch der Beginn der spanischen Besitznahme des Territoriums. Neun Jahre später, im Jahre 1528 erreicht der Spanier Cabeza de Vaca die Gegend des heutigen Galveston. Er erlitt mit seinem Schiff Schiffbruch. Die kleine Gruppe Überlebender marschierte quer durch die Indianergebiete bis nach Mexiko-Stadt und sorgte später für die Verbreitung der Legende von den „Sieben Städten aus Gold“. Der spanische Abenteurer Coronado, angezogen durch die Geschichten über die sieben Städte, durchquerte den westlichen Teil von Texas und Teile des heutigen Neu-Mexiko bis hinauf nach Kansas. Er fand keine goldenen Städte. Das Gerücht hielt sich trotzdem über die Jahrhunderte.

In der Folgezeit wurden viele Ortschaften und vor allem Missionen im heutigen Staatsgebiet von Texas gegründet. 1621 gründeten spanische Einwanderer, bzw. spanische Mexikaner, die Stadt Corpus Christi de la Isleta.

Ein französischer Anspruch auf des Texas Territorium entstand im Jahre 1685. Der französische Abenteurer La Salle erreichte die Gegend der Matagorda Bay. Er gründete das Fort St. Louis und nistet sich ein. Bereits zwei Jahre später wurde La Salle durch seine eigenen Leute ermordet. Die Indianer und etliche Krankheiten erledigten den Rest, Texas war wieder Spanisch. In den Besiedelungen im Delta des Mississippi jedoch konnten sich die Franzosen behaupten. 1718 wurde die Mission San Antonio de Valero gegründet. Über 100 Jahre später wird diese Mission in die Geschichte eingehen als The Alamo.

1821 wurde Texas ein Teil des von Spanien unabhängig gewordenen Mexiko. Schon während des mexikanischen Unabhängigkeitskampfes sammelten sich hier viele Abenteurer aus den Vereinigten Staaten an. Nachdem der nordamerikanische Oberst Stephen F. Austin 1823 die Genehmigung der Zentralregierung Mexikos erhalten hatte, mit 300 Familien im Staatsgebiet von Texas, zu siedeln, gründete er die Stadt San Felipe de Austín. Die Vereinbarung mit Austin war sehr einfach. Er musste seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft durch eine mexikanische eintauschen. Er unterstand somit der mexikanischen Gerichtsbarkeit. Immer mehr Siedler aus dem Norden erreichen den Golf von Mexiko. Es ist der Beginn der angloamerikanischen Kolonisation. Bis 1835 siedelten ca. 45.000 Menschen aus dem Norden in Texas.

Die Spannungen zwischen amerikanischen Siedlern auf der Einen und den Mexikanern und der mexikanischen Regierung, unter Präsident Santa Ana auf der anderen Seite, wurden immer heftiger. Besonders religiöse, kulturelle und politische Probleme schienen unüberbrückbar. Stephen F. Austin wurde sogar, bei einem Besuch in Mexiko Stadt inhaftiert. Santa Ana entsendete kurz darauf Truppen (4.000 – 5.000 Mann) in den mexikanischen Bundessaat. Am 2. Oktober 1835 kam es zur ersten Schlacht zwischen den Parteien. Die Schlacht von Gonzales ist der erste Kampf zur Unabhängigkeit Texas.

Am 2. März 1836 erklärten sich die Texaner, im Vertrauen auf den Beistand der herrschenden Partei in den Vereinigten Staaten, welche eine Vermehrung der Sklavenstaaten wünschte, für unabhängig und ernannten den General Sam Houston (Namenspatron der Stadt Houston) zum militärischen Oberbefehlshaber. Das mexikanisches Heer unter dem Präsidenten und General Santa Ana besetzte im Zuge der Feinseligkeiten die Hauptstadt von Texas, San Felipe de Austín.

Am 6. März 1836 wurde die Missionsstadt Alamo (bei San Antonio) von den Mexikanern nach dreizehntägiger Belagerung eingenommen. Dabei kamen alle Verteidiger (weniger als 190) ums Leben, unter Ihnen waren auch die David Crockett, Jim Bowie (dem Erfinder des Bowie Messers) und William B. Travis.

Die mexikanischen Truppen (ca. 1.600 Soldaten) wurden aber am 21. April 1836 nahe des Río San Jacinto River (heute östlich von Houston gelegen) von den Texanern unter Sam Houston überraschend geschlagen, wobei der mexikanische Präsident General A.L. de Santa Ana in Gefangenschaft der Texaner kam. Weitere Expeditionen der Mexikaner in den folgenden Jahren scheiterten ebenfalls.

Als unabhängige Republik wurde Texas von Frankreich und England am 23. November 1839 bzw. am 14. November 1841 anerkannt. Erster Präsident der unabhängigen Nation und Republik Texas wurde der General Sam Houston. Mit Unterbrechung war er es bis kurz vor dem Zusammenschluss mit den USA. Von 1856 – 1861 war Sam Houston Gouverneur des US-Bundesstaates. Stephen F. Austin wurde Außenminister seines Staates, starb aber bereits zwei Monate nach Amtsantritt an einem Lungenleiden.

In Texas selbst aber verlangte die Mehrheit den Anschluss an die Vereinigten Staaten. Das Land wurde darauf am 19. Februar 1845 von den USA annektiert (Billigung durch den US-Kongress am 1. März 1845). Die förmliche Aufnahme in den Staatenbund erfolgte am 29. Dezember 1845. Hierüber entbrannte 1846 ein Krieg zwischen den USA und Mexiko, der am 2. Februar 1848 mit dem Friedensvertrag von Guadalupe Hidalgo endete. Mexiko verzichtete auf seine Ansprüche auf Texas und das Gebiet zwischen Rio Grande und Nueces River, doch schlug die Regierung der USA durch Beschluss vom 7. September 1850 einen Teil dieses Gebiets New Mexiko zu, das inzwischen als Territorium an die Union angegliedert worden war. Texas erhielt hierfür eine Entschädigung von 10 Millionen Dollar.

Im Amerikanischen Bürgerkrieg gehörte Texas zu den Staaten der Südstaaten-Konföderation (vgl. Konföderierte Staaten von Amerika). Texas durfte erst als letzter Kriegsgegner als Bundesstaat zurück in die Union (15. Februar 1876).