Chevrolet Camaro
Camaro (das Bild zeigt einen Yenko Camaro von 1969) | |
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Chevrolet Camaro (4. Generation) | |
Hersteller: | Chevrolet |
Produktionszeitraum: | 1967 - 2002 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Cabriolet, Coupé |
Motoren: | 5,7 l Ottomotor, 226 kW |
Länge (mm): | 4.907 |
Breite (mm): | 1.882 |
Höhe (mm): | 1.303 |
Gewicht (kg): | 1590 |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | keines |
Ähnliche Modelle: | Pontiac Firebird, Ford Mustang GT |
Der Camaro ist ein Fahrzeugmodell des amerikanischen Automobilherstellers Chevrolet der zum General Motors-Konzern (GM) gehört.
Dieses weltbekannte sportliche Auto entstand als Konkurrenz zum damals Mitte der 60er Jahre extrem erfolgreichen Ford Mustang und war ein typischer Vertreter der Muscle-Cars. Es wurden von 1967 bis 2002 vier unterschiedliche Karosserie-Varianten auf den Markt gebracht. Aufgrund der gleichen Plattform (F-Body) gilt der Pontiac Firebird als sein "Schwestermodell" .
Der Camaro war einer der beliebtesten Sportwagen in den USA, er wurde so erfolgreich verkauft, dass der deutsche Automobilhersteller Opel (auch GM) den Opel Manta als deutsche Kopie zum Camaro baute und nicht weniger erfolgreich auf dem deutschen Markt verkaufte. Ein Grund für die Attraktivität des Camaro dürfte sein Preis gewesen sein, der nur unwesentlich über der Hälfte einer Corvette lag. Ebenso wie der Opel Manta avancierte der Camaro zu einem beliebten "Bastelobjekt" der Besitzer.
Die Standardmotorisierung des Camaros war ein 5.7 Liter (350 cui) V8 Motor mit 200 PS, später kam eine "Light-Version" mit einem 4.4 Liter V8 Motor auf den Markt.
Seit 1993 wurde die vierte Generation des Camaro gebaut, sie hat aber mit dem ursprünglichen Design nicht mehr viel gemeinsam. In Deutschland wurde ein 3.8 Liter V6 mit 193 PS als Coupé und Cabrio angeboten. Der 5.7 Liter V8 als Z28 mit 288 PS (gedrosselter Motor aus der Corvette) wurde in Deutschland ausschließlich als Coupé verkauft.
Auf dem amerikanischen Markt hatte der Z28 eine Leistung von 305 PS - eine andere (lautere) Auspuffanlage machte dies möglich.
Das nur in den USA angebotene Top-Modell trägt die Bezeichnung 'SS', abgeleitet von Super-Sport und war als Coupé und Cabrio erhältlich. Diese Modelle wurden jedoch nicht von General Motors gefertigt sondern von SLP, einem eigenständigen Tuner und Veredler, vergleichbar mit der M-GmbH bei BMW oder AMG bei Mercedes.
Im Jahre 2002 liefen in St. Therese, Canada die letzten Camaros in Form einer Sonder-Edition "35th anniversary" vom Band.
Die Varianten
Die erste Generation (1967)
Die zweite Generation (1970)

Die dritte Generation (1982)
Die Überarbeitung des Camaros der letzten Generation erfolgte 1993 und war umstritten. Das markante eckige Äussere des Camaro wurde dem Zeitgeist angepasst und geglättet, die Aussenhaut wurde komplett überarbeitet. Unter der Oberfläche ging man nicht ganz so weit, beispielsweise wurde die komplette Hinterachse von der 3. Generation übernommen.
Mit der Vorstellung des neuen Camaro wurden 2 Varianten des Autos angeboten:
- die Basis-Version mit einem 3,4 l V6-Motor und 160 PS,
- der Z28 mit dem 5,7 l V8-Motor der Corvette (small block, LT1), gedrosselt auf 275 PS
Beide Modelle gab es nur als Coupé mit 4-Gang Automatik oder 5- bzw. 6-Gang Handschaltung.
1994
Zum Coupé kam das Cabrio hinzu und das Automatikgetriebe bekam eine elektronische Steuerung.
1995
Eine erste kleine Erweiterung mit der optionalen Traktionskontrolle für den Z28. Für die Basisversion gab es einen V6 Motor mit 3,8 l und 200 PS als Option.
1996
Es brachte das Ende des kleinen 3,4 l Motors, der 3,8 l Motor wurde Standard. Die Leistung des grossen V8 wurde auf 285 PS angehoben. Durch die Firma SLP gab es ein Comeback des SS, ein Modell, das neben optischen Aufwertungen eine veränderte Abgasanlage hatte und damit auf 305 PS kam.
1997
Chevrolet feierte den 30. Geburtstag des Camaro mit einem Sondermodell in weisser Farbe und orangen Streifen. Es erinnerte damit an das 1969er Pace Car. SLP brachte ein stark limitiertes Sondermodell des SS (106 Stück), welche mit dem LT4-Motor der Corvette ausgestattet war und über 330 PS verfügte. Änderungen gab es lediglich am Aussehen der Rücklichter und ein Redesign des Armaturenbretts.
In Deutschland startete der offizielle Verkauf des Camaro von GM - er löste damit den bis dahin zum Verkauf stehenden Pontiac Firebird ab.
1998
Das grösste Facelifting der 4. Generation kam auf den Markt. Die Front wurde umgestaltet und neue Verbundscheinwerfer ersetzten die bisherigen zurückgesetzten kleinen Versionen. Noch glatter und stromlinienförmiger büßte der Camaro einen weiteren Teil seiner Unverwechselbarkeit ein. Der Z28 bekam nun das neue Triebwerk der Corvette (LS1) eingepflanzt, ein Aluminiummotor mit 305 PS. Chevrolet übernahm auch die Produktion des SS von SLP und spendierte dem Modell 320 PS.
1999
Das Jahr brachte für den V6 eine elektronische gesteuerte Drosselklappe und ein neues Differential.
2000
Erneut gab es nur marginale Änderungen, Schalter zur Bedieung des Radios wurden ins Lenkrad integriert. Die Verkaufzahlen brachen ein.
2001
Es zeichnete sich erstmals das Ende des Camaro ab, es wurden in diesem Jahr nur 29.009 Autos verkauft. Kleine Änderungen waren 16"-Räder, eine andere Farbe und der LS1-Motor im Z28 leistete nun 310 PS.
2002
Das letzte Produktionsjahr und die Änderungen hielten sich verständlicherweise in Grenzen. Ein neuer Kühler der Servolenkung für den Z28 und das Soundsystem im V6 wurde überholt. Der 35. Jahrestag wurde nochmals mit einer Sonder-Edition groß gefeiert, die eine attraktive optische Aufwertung der SS-Modelle beinhaltete.
Der erste 2002 produzierte Camaro, ein Z4C, und der letzte verblieben in der Sammlung von Gerneral Motors. Der vorletzte Camaro wurde für wohltätige Zwecke versteigert und erbrachte einen Erlös von 71.500 $.
Ausblick
Das Ende des Camaro kam nach 35 Jahren überraschend. Der vom GM-Management angegebene Grund des schlechten Absatzes ist ist nur auf den ersten Blick überzeugend. Der Name "Camaro" hatte in den USA einen der höchsten Bekanntheitsgrade der bei GM produzierten Modelle und die Verkaufszahlen lagen bis Mitte der 90er Jahre über 100.000 Einheiten. Es kam dann zu einer Verlagerung der Entwicklung und des Produktionsschwerpunktes zu Trucks und SUVs, die Werbung für den Camaro wurde weitgehend eingestellt. Ein weiterer Punkt war das Alter der Plattform (F-Body) zum damaligen Zeitpunkt. In über 20 Jahren weiterentwickelt, konnte es den kommenden Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügen. Insbesondere der Kollisionsschutz im Heck und in den Seiten hätte eine umfangreiche Überarbeitung nötig gemacht, welche sich von einer Neuentwicklung kaum unterschieden hätte. Ein weiteres Hindernis war die komplizierte Situation am einzigen Produktionsstandort St. Therese. Ausgelegt für einen Ausstoss von über 200.000 Autos pro Jahr war die Fabrik bereits in den Neunzigern unrentabel. Über Verträge mit dem Bundesland Quebec und dem Staat Canada wurden Kredite gewährt, im Gegenzug verflichtete GM sich die Produktion aufrecht zu erhalten und es wurde die Zusage gemacht, dass der Standort St. Therese exklusiv die Produktion des Camaro übernimmt. Da die Verträge noch bis 2017 laufen, ist GM an die Zusagen gebunden. Erst die Demontage des Standortes und der Verkauf der Flächen wird die Situation neutralisieren. Damit ist ein Nachfolger nicht vor 2007 zu erwarten.