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Arbeit (Betriebswirtschaftslehre)

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Arbeit ist im Sinne der meisten Schulen der Volkswirtschaftslehre neben Kapital und Boden einer der drei Produktionsfaktoren.

Er beschreibt die geistigen und körperlichen Anstrengungen des Menschen im Rahmen von Arbeitsverhältnissen, insoweit sie Wert schaffen. Diese konventionelle Dreiteilung entstammt dem späten 19. Jahrhundert, in dem die Landwirtschaft noch weit mehr als heute zum Sozialprodukt beitrug und Arbeitende beschäftigte. Seither fielen bodenbezogene Theoreme weit hinter kapital- und arbeitsbezogenen zurück.

Theoretisch interessant wurde hier der sogenannte atypische Verlauf der Arbeitsangebotskurve: An der Hungergrenze wird bei sinkenden Preisen das Angebot von Arbeit dennoch erhöht – anders als bei typischem Verlauf, wo bei sinkenden Preisen die angebotenen Waren aus dem Markt gehen.

In der marxistischen Wirtschaftstheorie war Arbeit der einzige Produktionsfaktor, Kapital nur ‚geronnene Arbeit‘ (über den Mehrwert-Mechanismus von Kapitalisten abgeschöpft) und Boden nur eine Folge der Urbarmachung durch (z.B. bäuerliche) Arbeit oder eine Kapitalanlage.

In der Betriebswirtschaftslehre sind Arbeitsentgelte Kosten der Unternehmung und gehen entsprechend in ihre Bilanz ein. Weltanschaulich strittig ist, ob der Gewinn des Unternehmers – gleichgültig, worauf er wirtschaftlich zurückgeht – Unternehmerlohn sei, also ein Arbeitsentgelt. Kostentheoretisch fiele der Unternehmerlohn des Einzelunternehmers (auch z.B. des Komplementärs einer KG) in Gestalt kalkulatorischer Kosten immer an, auch bei einem Bilanzverlust, und er erlaubt mithin auch, Scheingewinne aufzudecken.