Am Berlin Museum
Am Berlin Museum ist eine Straße im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Sie verbindet die Lindenstraße mit der Alten Jakobstraße.
Namensgebung
Die Straße erhielt ihren Namen durch den Neubau des Berlin-Museums im Jahr 1969. Durch den Bau der Mauer war der Zugang zum bisherigen Berlin-Museum, dem Märkischen Museum, nicht mehr möglich, da sich dieser nun im abgesperrten Ostteil der Stadt befand. So wurde das alte Kammergericht in der Lindenstraße kurzerhand umfunktioniert.[1]
Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude in der Friedrichstadt weitgehend zerstört. Nur wenige Häuser waren noch vorhanden, wenn auch teilweise schwer beschädigt. Mit dem Bau der Berliner Mauer versank dieser Teil Berlins in einen Dornröschenschlaf.
In den späten 1980er Jahren fand mit der Internationalen Bauausstellung ein Bewusstseinswandel statt. In der Randlage West-Berlins wurde vornehmlich der soziale Wohnungsbau gefördert. Ziel war, die vernachlässigten Gebiete als Wohngebiete zurückzugewinnen.[2] Die beiden Teilzentren Berlin Ost mit seiner historischen Stadtmitte und die neue City West sollten dabei durch ein „City-Band“ miteinander verbunden werden. Dieses Band war bis 1986 im Flächennutzungs- und Baunutzungsplan vorgesehen. Durch die „politische Verfestigung der Zweiteilung Berlins in den 1960er Jahren, durch das fehlende Entwicklungspotential der umschlossenen Stadt sowie durch die dezentrale, polyzentrische Stadtstruktur konnte die Idee vom ‚City-Band‘ nicht realisiert werden. Trotz der traditionellen gesamtstädtischen Bedeutung dieses Stadtgebietes wurde dessen Randlage zum West-Berliner-Stadtzentrum immer deutlicher.“[3].
Dennoch entstanden im Zuge der IBA in dieser Straße der Wohnpark am Berlin Museum. Die Wettbewerbssieger Hans Kollhoff und Arthur Ovaska bauten hier jedoch keine Blockrandbebauung, wie sie in Berlin typisch war. Vielmehr entstanden hier in den Jahren 1984–86 Stadtvillen, die von mehreren Architektenteams aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, der Tschechoslowakei und Japan entworfen wurden.[4] Damit sollte eine „städtebauliche Neuordnung des Ostrandes der Südlichen Friedrichstadt im Spannungsfeld zwischen den wilhelminischen Gebäudeteilen der ehemaligen Victoria-Versicherung, dem barocken Berlin-Museum und der Lagerhalle der Glasergenossenschaft“ [5] erfolgen. Das Projekt wurde 1983/84 im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Bürger, es geht um deine Gemeinde“ mit einer Goldplakette ausgezeichnet.[5]
Sehenswürdigkeit
In der Straße ist ein öffentliches Kunstprojekt mit dem Namen Kunst – Stadt – Raum der Berlinischen Galerie zu sehen, die in der benachbarten Alten Jakobstraße beheimatet ist. Die Künstlerin Silvia Klara Breitwieser hat in dieser Straße unter dem Titel Botschaften – Die Berlinische Botschaft insgesamt 32 Schilderobjekte als Dauerleihgabe an die Berlinische Galerie aufstellen lassen.
Verkehr
Die Anbindung der Straße "Am Berlin Museum" an öffentliche Verkehrsmittel erfolgt durch die Buslinie 248 (Ostbahnhof – Breitenbachplatz über Südkreuz) über die Haltestelle Jüdisches Museum.
Literatur
- Arnt Cobbers: Architekturführer – Die 100 wichtigsten Berliner Bauwerke, Jaron Verlag, Berlin, 5. Auflage, April 2006, ISBN 978-3-89773-135-6
- Bauausstellung Berlin GmbH: Internationale Bauausstellung Berlin 1987 - Projektübersicht, Berlin, 1. Auflage, 1987
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag auf Kauperts zur Straße. Abgerufen am 1. März 2011.
- ↑ Webseite Luise Berlin. Abgerufen am 1. März 2011
- ↑ Projektübersicht Internationale Bauausstellung Berlin 1987, S. 92
- ↑ Eintrag zum Wohnpark am Berlin Museum auf Berlin.de. Abgerufen am 1. März 2011.
- ↑ a b Projektübersicht Internationale Bauausstellung Berlin 1987, S. 178
Koordinaten: 52° 30′ 10,2″ N, 13° 23′ 48,7″ O