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Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf

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Berthelsdorf–Großhartmannsdorf
Strecke der Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf
Streckennummer (DB):6616; sä. BGh
Kursbuchstrecke (DB):515 (1997)
Streckenlänge:11,932 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 17 
Minimaler Radius:200 m
Streckengeschwindigkeit:50 km/h
Strecke
von Freiberg
Bahnhof
0,000 Berthelsdorf (Keilbahnhof) 449 m
Abzweig nach links
nach Holzhau (–Moldava)
0,896 Brücke Münzbach (42 m)
Brücke über Wasserlauf
1,958 Hohbirker Kunstgraben
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,060 Zug 477 m
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
3,168 Brand-Erbisdorf 479 m
Abzweig nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Langenau (siehe unten)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
5,722 Kohlbach-Kunstgraben
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
6,335 Kohlbach-Kunstgraben
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
6,468 Münzbach
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
6,693 Kohlbach-Kunstgraben
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,770 Müdisdorf 505 m
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
11,753 Großhartmannsdorf 497 m
Brand-Erbisdorf–Langenau (Sachs)
Streckennummer (DB):6617; sä. BL
Kursbuchstrecke (DB):515 (1997)
Streckenlänge:4,335 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12 
Minimaler Radius:200 m
Streckengeschwindigkeit:50 km/h
Strecke
von Berthelsdorf (siehe oben)
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
0,000 Brand-Erbisdorf 479 m
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Großhartmannsdorf (siehe oben)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,780 Brand-Erbisdorf Hp 479 m
1,060 Brücke Erbisdorf (90 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
2,420 Himmelsfürst 480 m
2,686 Brücke Himmelsfürst (87 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
2,792 Brücke Kunstgraben
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,204 Langenau (Sachs.) 482 m
4,335 Streckenende

Die Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf mit dem Abzweig nach Langenau war eine Nebenbahn in Sachsen.

Geschichte

Vorgeschichte des Bahnbaus

Die im Süden des Freiberg-Brander Bergreviers ansässigen Bergbauunternehmen wie z. B. die Himmelsfürst Fundgrube bemühten sich schon recht frühzeitig um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Vor allem der Versand der geförderten Erze, aber auch der Empfang der im Bergbau für die Aufbereitung der Erze benötigten Säuren war auf dem Straßenweg umständlich und teuer.

1881 beantragte ein Bahnbaukomitee beim Sächsischen Landtag den Bau einer Eisenbahnstrecke von Berthelsdorf über Brand, Langenau, Großhartmannsdorf, Großwaltersdorf nach Eppendorf. Die Strecke hätte die Zellwaldbahn mit der Flöhatalbahn verbunden. Der Plan wurde jedoch abgelehnt.

Die wirtschaftliche Lage der Freiberger Silbergruben nahm jedoch infolge der 1870 erfolgten Einführung der Goldwährung und des daraus resultierenden Verfalls der Silberpreise rapide ab. Um der Stilllegung der Gruben und der Entlassung von mehreren tausend Bergleuten entgegenzuwirken, kaufte der Staat 1886 die wichtigsten Gruben (Himmelfahrt, Himmelsfürst, Beschert Glück, Junge Hohe Birke, Vereinigt Feld), um den Betrieb nach ihrer technischen Modernisierung fortzuführen.

Vor diesem Hintergrund entwickelte nun der Staat selbst ein Interesse zur Schaffung eines Bahnanschlusses. Am 22. Dezember 1887 genehmigte der Landtag die Ausführung von regelspurigen Sekundärbahnen von Berthelsdorf nach Großhartmannsdorf sowie davon abzweigend von Brand-Erbisdorf nach Langenau.

In den Erläuterungen zum Bau heißt es u. a., "... daß es im Interesse der betheiligten Ortschaften als auch in demjenigen der fiscalischen Erzgruben liegt, an Stelle, der im Jahr 1881 in Aussicht genommenen Linie zunächst den Bau einer Eisenbahn von Berthelsdorf nach Brand und von hier aus einerseits nach Großhartmannsdorf, andererseits nach Langenau zur Ausführung zu bringen....[1]

Die Verordnungen zum Bau und Betrieb wurden am 28. Dezember 1888 (BL-Linie) bzw. 21. Dezember 1889 (BGh-Linie) erlassen.

Von der Weiterführung in das Lößnitztal nach Eppendorf sah man vorerst ab (1893 wurde das Tal durch eine Schmalspurbahn von Hetzdorf aus erschlossen).

Bauf und Eröffnung

Im Juli begannen gleichzeitig die Bauarbeiten an der Strecke von Berthelsdorf nach Großhartmannsdorf und an der abzweigenden Trasse nach Langenau. Da nur wenige größere Kunstbauten wie die Gerüstpfeilerviadukte bei Erbisdorf und Himmelsfürst errichtet werden mussten, waren die Strecken nach einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Eröffnet wurde die neue Sekundärbahn am 13. Juli 1890 gemeinsam mit der nördlich von Freiberg gelegenen Strecke Freiberg–Halsbrücke.

Betrieb

Die Strecke von Brand-Erbisdorf nach Großhartmannsdorf wurde am 2. Dezember 1973 stillgelegt. Der Streckenast nach Langenau wurde dagegen im Personenverkehr noch bis 1997 betrieben, der Güterverkehr war hier schon am 31. Dezember 1994 eingestellt worden. In den letzten Jahren wurden die Güterwagen den Personenzügen beigegeben, die dann als GmP unterwegs waren. Am 1. Juni 1997 verkehrten unter reger Anteilnahme der Bevölkerung die letzten Reisezüge von Freiberg nach Langenau.

Bis Brand-Erbisdorf ist die Strecke nach wie vor im Güterverkehr im Betrieb.

Einzelnachweise

  1. Thomas Berger: 100 Jahre Berthelsdorf-Langenau und Freiberg-Halsbrücke. in: Modelleisenbahner 39(1990)7, S. 6

Literatur

  • Thomas Berger: 100 Jahre Berthelsdorf-Langenau und Freiberg-Halsbrücke. in: Modelleisenbahner 39(1990)7, S. 6-8
  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.