Zum Inhalt springen

Alte Tonhalle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2011 um 10:31 Uhr durch Messina (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Fassade der Alten Tonhalle

Die Alte Tonhalle war ein städtisches Konzert- und Gesellschaftshaus in Düsseldorf.

Beschreibung

Im Jahre 1818 erfolgte das erste Niederrheinische Musikfest im Geisler'schen Lokal, das ab 1830 zum Zentrum der Musikliebhaber wurde. Es war eine Gaststätte mit großem Saal und war vorher als Beckers Gartenlokal bekannt. Bekannte Komponisten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy, Norbert Burgmüller und Robert Schumann musizierten dort. Im Jahre 1863 erwarb die Stadt das Lokal, das schon damals Tonhalle genannt wurde.

Die erste städtische Tonhalle wurde in zweijähriger Bauzeit erschaffen und im Jahre 1865 eröffnet und befand sich am Flinger Steinweg,der heutigen Schadowstraße. Ein großer Konzertsaal, der Kaisersaal war 42,48 m lang und 24,20 m breit und fasste mit zwei Galerien 2820 Personen. Den Saal zeichnete eine gute Akustik aus. Er wurde nach dem großen Festessen benannt, das von den Rheinischen Provinzialständen gegeben wurde und bei dem Kaiser Wilhelm I. anwesend war.

Im Jahre 1866 war ein Wettbewerb für einen Neubau ausgeschrieben worden, bei dem die Entwürfe der Architekten Hermann vom Endt und Bruno Schmitz im Stil der Neo-Renaissance ausgezeichnet wurden. Die Stadtbaumeister Eberhard Westhofen und Peiffhoven erarbeiteten auf Grundlage dieser Entwürfe einen neuen Entwurf, der von 1889 bis 1892 umgesetzt wurde. Der Kaisersaal und der Rittersaal blieben beim weiteren Ausbau der Tonhalle erhalten. 1901 wurden der Kaisersaal von dem Stadtbaurat Peiffhoven und Beigeordneten Radke mit neuer Stukkatur versehen und der Rittersaal von der Firma Hemming & Witte mit Deckengemälden ausgestattet. Der Mittelteil der Hauptfassade zeigte vier Säulen, gekrönt von einem Dreiecksgiebel.

Der Gebäudekomplex war beim Ausbau bis an die Schadowstraße vorgezogen worden. Der Bau umfasste nun neben den übernommenen Konzertsälen auch neue Gesellschaftsräume,Ladenlokale und Restaurants. In dem Bau hielten die Düsseldorfer Karnevalsvereine ihre sitzungen ab, der Künstlerverein Malkasten feierten hier ihren Maskenball. Neben den wöchentlichen Symphoniekonzerten, erfolgten dort auch Tagungen von Wirtschaftsverbänden, Vorträge, Wohltätigkeitsbasare und Karnevalsbälle.

Das Gebäude wurde 1942 durch Bomben beschädigt und später abgebrochen. An der selben Stelle befindet sich heute eine Niederlassung der Kaufhauskette Karstadt.

Gebäude der Alten Tonhalle

Literatur

  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 287f.
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 114
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 115
  • Michael Brockerhof:Düsseldorf wie es war, Droste-Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-7700-1277-0, S. 128-129.

Koordinaten: 51° 13′ 38″ N, 6° 47′ 13,5″ O