Schloss Wilanów

























Die Krakauer Vorstadt beginnt am Königsschloss und führt neben dem Koniecpolski-Palais (Amtssitz des Präsidenten) bis zum Staszic Palais. Der Königstrakt (Trakt Królewski) befindet sich in Warschau, Polen. Er beginnt am Warschauer Königsschloss und führt in südlicher Richtung etwa 10 km lang bis zur Stadtresidenz Wilanów von König Jan III. Sobieskis und ist eine der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Er setzt sich aus mehreren repräsentativen Straßenzügen zusammen, der Krakauer Vorstadt, der Neuen Welt und der Ujazdowski Alleen (von Norden nach Süden). Der Königstrakt verläuft entlang der Weichsel und bildete zusammen mit der senkrecht zu ihm verlaufenden Sächsischen Achse die Hauptachse der urbanen Entwicklung Warschaus. Er wurde bereits zu Beginn der Stadtgeschichte bebaut und verband die ehemalige Siedlung Jazdow mit der Altstadt.
Königsschloss
Das Königsschloss liegt am nördlichen Ende des Königstrakts. Neben dem eigentlichen Königsschloss gehören zu dem Komplex auch das Palais unter dem Blechdach und die Gärten des Königsschlosses.
Paläste
Königsschloss
Das Warschauer Königsschloss (polnisch: Zamek Królewski w Warszawie) geht auf ein befestigtes Holzgebäude mit einem Wehrturm der Herzöge von Masowien aus dem 13./14. Jahrhundert zurück, wobei der Schlosshügel bereits seit über 8.000 Jahren dauerhaft bewohnt wird. Zwei größere Gebäude im gotischen Stil (Dwór Wielki, Dwór Mniejszy) entstanden im 15. Jahrhundert. Von diesen Bauteilen konnten sich gotische Mauern am Südflügel des Innenhofs erhalten, die beim Wiederaufbau rekonstruiert wurden. Um 1400 wurden die Schlossgärten zwischen Schloss und Weichsel geschaffen und im 16. Jahrhundert im Renaissancestil angelegt. Nachdem Warschau in der Lubliner Union zur ständigen Tagungsstätte des Sejm bestimmt worden war entstand in den Jahren 1570/1571 ein neues königliches Hauptgebäude im Renaissancestil nach den Entwürfen Battista Quadros. König Sigismund III. verlegte im Jahre 1596 die Hauptstadt Polen-Litauens von Krakau nach Warschau und ließ zwischen 1598 und 1619 ein neues fünfeckiges Schloss errichten, das von den Architekten Giovanni Trevano, Matteo Castelli und Giacomo Rodondo im Stil des Barock ausgeführt wurde. Sigismunds Sohn Wladislaus IV. Wasa ließ an der Gartenseite eine Loggia-Galerie und den nach ihm benannten Władysławowska-Turm im Innenhof errichten. Dieser wurde 1637-1643 nach dem Entwurf von Constantino Tencalla angebaut. Im 18. Jahrhunderts wurde das Königsschloss mehrfach umgebaut. Unter dem Wettiner, König August III. wurde 1737-1746 zur Weichselseite ein Rokokoflügel errichtet, der über die barocken Schlossgärten ragte. Der Entwurf stammte von Gaetano Chiaveri. Besondere Verdienste um das Schloss hat sich König Stanislaus II. August erworben. Er ließ 1765-1771 das Schloss um den Südflügel von Jakob Fontana ausbauen. Damals wurde im Schloss auch eine Malerwerkstatt eingerichtet, die von Bacciarelli geführt wurde. Er selbst fertigte für das kostbare Marmorkabinett Herrscherportraits an. Die Innenräume des Schlosses entstammen dem klassizistischen Entwürfen von Dominik Merlini und Jan Chrystian Kamsetzer, es finden sich aber auch Elemente des Rokoko. Zu besonderen Kostbarkeiten dieser Zeit gehören der Ballsaal, der Senatorensaal mit dem königlichen Thron, sowie eine klassizistische Statue des Chronos von Le Brun im Rittersaal. Später wurden noch die Innenräume der königlichen Bibliothek 1814 von Wilhelm Heinrich Minter neukonzipiert, die heute die einzigen Originalräume der Schlossanlage sind. Mit den Teilungen Polens verlor das Schloss 1795 endgültige all seine Funktionen als Sitz des Königs, des Sejms und des Senates. Nach der Niederschlagung des Novemberaufstandes 1831 plünderten russische Truppen das Gebäude und brachten die wertvollsten Kunstschätze nach Sankt-Petersburg. Ein Teil davon wurde Polen nach dem Frieden von Riga 1921 zurückgegeben. Die Restaurierungsarbeiten endeten durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Schon im September 1939 zerstörte die deutsche Luftwaffe das Schloss durch Bombenangriffe weitgehend, nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 wurde es wie große Teile der polnischen Hauptstadt auf Befehl Heinrich Himmlers planmäßig gesprengt. Unter dem kommunistischen Parteichef Edward Gierek fiel 1971 die Entscheidung zum Wiederaufbau, der sich über 17 Jahre hinzog. Vorlage für den Wiederaufbau des Schlosses wie der gesamten Altstadt waren die berühmten Veduten Canalettos. In der Schlosskapelle befindet sich zur Erinnerung an das wechselvolle Schicksal des Landes eine Kapsel mit dem Herzen des Freiheitskämpfers Tadeusz Kościuszko. Heute befindet sich im Schloss ein Museum mit einer umfangreichen Gemäldegalerie.
Palais unter dem Blechdach
Der Palast unter dem Blechdach (polnisch Pałac pod Blachą) ist ein Spätbarockschloss in Warschau aus dem 17. Jahrhundert. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Königsschloss auf der Weichselböschung.Das Schloss wurde von der Magnatenfamilie Lubomirski von 1698 bis 1701 errichtet. Im 18. Jahrhundert diente es der Warschauer Freimaurerloge. Zur Zeit der Regentschaft von Stanislaus August Poniatowski wohnte sein Neffe Józef Antoni Poniatowski in dem Schloss. Das Schloss wurde 1944 nach dem Warschauer Aufstand von der Deutschen Wehrmacht zerstört. Der Wiederaufbau wurde 1948 bis 1949 nach den Ansichten von Canaletto durchgeführt.
Krakauer Vorstadt
Paläste
Koniecpolski Palais
Der Warschauer Präsidentenpalast (polnisch Pałac Prezydencki; auch Namiestnikowski Palais, Radzillowski-Palais, oder Koniecpolski Palais) wurde von 1643 bis 1645 für den Hetman Koniecpolski errichtet. Bereits im 17. Jahrhundert wurde es von der Magnatenfamilie der Radziwiłł erworben, in deren Händen es bis 1817 blieb. 1818 wurde das Schloss von Chrystian Piotr Aigner im Stil des Klassizismus umgebaut. Nach dem Wiener Kongress wurde es sitz des russischen Statthalter von Kongresspolen Konstantin, dem Bruder des Zaren Alexander I. 1821 schuf Camillo Laudino den Schlossplatz mit den berühmten Löwen. Ein später aufgestelltes monumentales Denkmal von Konstantin wurde 1918 entfernt. In der Zwischenkriegszeit war das Schloss Amtssitz des polnischen Premiers sowie der Regierung und in den Nebenflügeln war die Kanzlei des Ministerrats untergebracht. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss nur geringfügig beschädigt, so dass es wiederhergestellt und Sitz des Ministerrats wurde. Nach dem Krieg wurde das Denkmal von Jozef Antoni Poniatowski des Bildhauers Bertel Thorvaldsen auf den Schlossplatz gestellt. Zuvor stand es auf dem Piłsudski Platz vor dem Sächsischen Schloss. 1955 wurde im Schloss der Warschauer Pakt und 1970 der deutsch-polnische Freundschaftsvertrag von Józef Cyrankiewicz und Willy Brandt unterzeichnet. Der Runde Tisch zwischen der kommunistischen Regierung und der Solidarność-Opposition fand 1989 dort statt. Seit 1995 ist das Schloss Sitz des polnischen Präsidenten. Bis jetzt haben Aleksander Kwasniewski und Lech Kaczynski hier residiert.
Potocki Palais
Das Potocki Palais wurde vor 1683 von Józef Piola mit einem barocken Garten für die Magnatenfamilie Dönhoff errichtet. 1731 wurde das Palais von den Czartoryski erworben. Von 1760 bis 1766 wurde es von Efraim Schröger umgebaut. 1782 kam es an die Lubomirski, die es von Szymon Boguslaw Zug umgestalten ließen. 1860 errichteten Leander Marconi und Władysław Marconi einen Ausstellungspavillion auf dem Schlosshof, der ab 1884 der Zacheta Gallerie zur Verfügung gestellt wurde. Ab 1924 diente das Palais als schwedische Botschaft und wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht zerstört. Es wurde 1948-1950 nach dem Entwurf von Jan Zachwatowicz von Zygmunt Stępiński rekonstruiert. Vom ursprünglichen Palast sind nur die Wache mit Skulpturen von Sebastian Zeisl, die Tore im Neurokokostil und das Schmuckgitter erhalten geblieben. Heute beherbergt das Palais das Ministeriums für Kultur und Kunst.
Czapski Palais
Der Czapski Palais (polnisch Pałac Czapskich) entstand von 1686 bis 1705 entworfen von Tylman van Gameren anstelles eines älteren Palastes der Radziwillow. Von 1713 bis 1718 wurde der Palast von L. Locci, Karol Bay und Kasper Bażanka umgebaut. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein barocker Schlossgarten angelegt, an dessen Stelle 1848 Offizinen entstanden. 1851/52 wurde der Palast von Henryk Marconi umgebaut und ab 1860 teilweise als öffentliche Bibliothek genutzt. Das Palais gehörte nachfolgend den Magnatenfamilien Radziejowski, Sieniawski, Czartoryski, Małachowski, Krasiński, Raczyński, Zamoyski und Czapski. Heute sind Ateliers für Malerei und Graphik sowie der Salon, in dem die Familie Chopin bis 1830 wohnte untergebracht. Auch der Marschall des Vierjährigen Sejm Stanislaw Małachowski (1786-1890), der Künstler Zygmunt Vogel (1808-1828) und der Poet Zygmunt Krasiński (bis 1859) wohnten hier. Auf dem Palaishof steht eine Kopie einer Statue von Verrocchi, das Colleoni Denkmal. Bei dem Bombardement Warschaus durch die deutsche Luftwaffe wurde der Palast mit seinen Kunstschätzen und der Bibliothek im September 1939 vollständig zerstört. 1944 sprengte die Wehrmacht auch noch die Offizienen. Der Palast wurde von 1948 bis 1959 teilweise rekonstruiert und bis 2004 schrittweise wiederaufgebaut.
Tyszkiewicz Palais
Das Tyszkiewicz Palais wurde von 1785 bis 1792 im klassizistischen Stil von Jan Chrystian Kamsetzer gebaut. Von 1840 bis 1923 stand es im Eigentum der Magnatenfamilie Potocki. Hier wohnteim 18. Jahrhundert der Schriftsteller J. U. Niemcewicz. Von 1933 bis 1939 befand sich in dem Palais die Polnische Literaturakademie. Im Jahr 1944 wurde es von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt und 1948 wiederaufgebaut. Heute dient es als Universitätsmuseum.
Kazimierzowski Palais
Das Kazimierzowski Palais wurde 1660 für König Jan II. Kazimierz als seine Sommerrezidenz gebaut. Das Palais wurde von 1765 bis 1768 zum Kadettenkorps der Ritterschule umgebaut. Hier studierten unter anderen Tadeusz Kościuszko, Kazimierz Pułaski, J. U. Niemcewicz und J. Sowiński. Seit 1824 ist das Palais das Rektorat der Universität Warschau.
Uruski Palais
Das Uruski Palais wurde 1844 bis 1847 von A. Gołoński entworfen gebaut. Seit 1855 befindet es sich im Besitz der Familie Czetwertyński. Nach dem Warschauer Aufstand wurde es von der deutschen Wehrmacht verbrannt und von 1949 bis 1951 wiederaufgebaut. Es ist heute Sitz des Instituts für Geographie der Warschauer Universität.
Staszic Palais
Das Stadzic Palais (polnisch Pałac Staszica) wurde von 1820 bis 1830 von Antonio Corazzi für die Polnische Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften (PAN) errichtet und nach dem polnischen Wissenschaftler und Gelehrten Stanisław Staszic benannt. 1830 wurde das von Bertel Thorvaldsen geschaffene Denkmal des polnischen Astronomen, Theologen, Ökonomen, Mediziner und Juristen Nikolaus Kopernikus auf dem Platz vor dem Palais gestellt. In den Jahren 1892/1893 wurde das Palais im russisch-byzanthinischen Stil von Michal Pokrowski umbeaut. In der Zwischenkriegszeit gab Marian Lalewicz ihm seine frühere Gestalt zurück. Es ist bis heute Sitz der PAN.
Kirchen
Heilig Kreuz Kirche
Die Heilig Kreuz KircheBarockkirche wurde von 1679 bis 1696 von Josef Belotti als damals größte Barockkirche Warschaus errichtet. Die Kirche wurde von Abt K. Szczuka und Polnischen Primas M. Radziejowski an Stelle einer während der schwedischen Besatzung 1650 niedergebrannten älteren Kirche aus dem Jahr 1510 gestiftet. Von 1725 bis 1727 und von 1753 bis 1756 wurden die beiden Fassadentürme von Josef Fontana und Jakuba Fontana errichtet. Nach den Zerstörungen des polnisch-russischen Krieg wurden 1794 die Eingangstreppen von Chrystian Piotr Aigner gebaut. 1858 wurde vor den Haupteingang die berühmte Christusfigur mit der Inskription "Sursum Corda" von A. Pruszyńskiego aufgestellt. In die Kirchenpfeiler wurden Urnen mit den Herzen von dem Komponisten Frederic Chopin in Jahre 1882 und von dem Literaturnobelpristräger Władysław Reymont eingemauert. Die Kirche wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht gesprengt und von 1945 bis 1953 wiederaufgebaut. Die Arbeiten an der Rekonstuierung der barocken Innenausstattung werden bis heute fortgeführt. In den nächsten Jahren soll der barocke Hauptaltar fertiggestellt werden. In der Kirche befinden sich auch mehrere Epitaphien von Bolesław Prus, J. I. Kraszewski, Juliusz Słowacki und Władysław Sikorski.
St. Anna Kirche
Die St. Anna Kirche und das St. Anna Kloster der Bernardiner wurden um 1454 im gotischen Stil unter dem Patronat des heiligen Bernardin errichtet. Nach dem Umbau 1515 bis 1533 wurde die Kirche zu Ehren der ursprünglichen Stiferin Fürstin Anna von Masowien umbenannt. Von 1578 bis 1584 wurde der Glockenturm nördlich der Fassade hinzugefügt, der 1783 klassifiziert und 1821 wieder in den zustand aus der Renaissance versetzt wurde. 1620 kam die Kryski Kapelle hinzu. 1657 wurde die Kirche von den Schweden gebranntschatzt. Den Wiederaufbau im barocken Stil ohne Fassadentürme führten von 1658 bis 1667 T.L. Boratini und J. Ch. Gisleni aus. Später arbeiteten auch Tylman van Gameren und Jakub Fontana an der Kriche. 1788 haben Stanisław Kostka Potocki und Chrystian Piotr Aigner die heutigt klassizistische Fassade mit den Skulpturen von Jakub Monaldi und Franz Pinck geschaffen. Die Kolonnade vor der Kirche wurde von Christian Peter Aigner von 1819 bis 1821 errichtet. Neben der Kirche befindet sich das St. Anna Kloster mit einem gotischen Sterngewölbe und der gotische Saal, der von einer Palmensäule getragen wird, erhalten geblieben. Der Bernardinerorden wurde 1864 nach dem Januaraufstand aufgelöst und die Kirche wurde der Verwaltung der Johanneskathedrale unterstellt. Die Kirche wurde beim Bombardemont Warschaus durch die deutsche Luftwaffe 1939 stark beschädigt. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 wurde sie zudem von der deutschen Wehrmacht gebranntschatzt. Von 1945 wurde sie von Beata Trylińska rekonstruiert. 1949 drohte die Kirche aufgrund des Baus der Ostwestunterführung die Weichselböschung hinunterzufallen. Daraufhin wurde das Fundament durch unterirdische Eisenbetonsäulen gestützt. Heute diehnt die St. Anna Kirche als Studentengemeinde der Universität Warschau.
St. Joseph Kirche
Die St. Joseph Kirche wurde um 1650 von Josef Fontana errichtet und von 1727 bis 1733 von Karl Bay sowie von 1754 bis 1763 von Efraim Schröger umgestaltet. Derselbe ist auch der Autor der Skulpturen, der Stuckarbeiten, der Kanzel und das Hauptaltar, die von Jan Jerzy Plersch angefertigt wurden. Von 1847 bis 1848 arbeitete H. Marconi an dem Bauwerk. Die Kirche geht auf eine Stiftung der polnischen Königin Ludwika Maria zurück. Die klassizistische Umgestaltung wurde von Elżbieta Lubomirska Sieniawska in Auftrag gegeben. An sie schließt das barocke St. Joseph Kloster an, auf dessen Gelände sich eine hölzerne Kalvaria aus dem früheren 18. Jahrhundert befindet. Als eine der wenigen historischen Kirchen Warschaus wurde sie im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. 1986 wurde das Kardinal Stefan Wyszyński Denkmal von Andrzej Renes vor der Kirche aufgestellt.
Kirche der Aufnahme Mariens in den Himmel und St. Joseph Ihres Bräutigams
Die barocke Kirche der Aufnahme Mariens in den Himmel und St. Joseph Ihres Bräutigams wurde von 1661 bis 1681 von J. Sz. Belotti erbaut. Die Arbeiten geht jedoch auf das Jahr 1642 zurück. Sie konnten jedoch wegen der schwedischen Besetzung um 1650 bis 1655 zunächst nicht zu Ende gebracht werden. Gestiftet wurde sie von König Władysław IV. Waza für den Karmeliterorden. Die Kirche wurde von Efraim Schröger im klassizistischen Stil von 1762 bis 1780 umgebaut. Von 1859 bis 1862 wurde von H. Marconi das Grab Christi erbaut. 1864 wurde der Karmeliterorden aufgehoben und die Kirche diente bis 1988 als Warschauer Seminarium. Bis zum Wiederaufbau der Johanneskathedrale wurd die Kirche auch als Prokathedrale Warschaus genutzt, da sie im Krieg nicht beträchtlich zerstört wurde.
Gebäude
Universitätsgebäude
Die Universitätsgebäude wurden auf dem Schlossplatz des Kazimierzowski Palais am Anfang des 19. Jahrhunderts anstelle der Wirtschaftsgebäude des Palais errichtet. 1816 zog hier die König Königliche Universität Warschaus ein, die aus einer Verbindung der Justiz- und der Medizinschule entstand. 1831 wurde sie nach dem Novemberaufstand von den russischen Behörden geschlossen und erst 1862 wiedereröffnet. Nach dem Januaraufstand wurde sie 1869 in die Warschauer Zarenuniversität mit Russisch als Unterrichtssprache umgewandelt. Mit der Evakuierung der russischen Armee Anfang des Ersten Weltkriegs aus Warschau entstand 1915 die heutige Universität Warschau. Auf dem Universitätsgelände stehen mehrere klassizistische Baudenkmäler und das barocke Kazimierzowski Palais.
Universitätsbibliothek
Das Gebäude der Universitätsbibliothek wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance von A. Jabłoński-Jasieńczyk und S. Szyllera auf dem Schlossplatz des Kazimierzowski Palais errichtet. 1894 zog hier die sich seit 1817 im Kazimierzowski Palais befindende Bibliothek ein. Bereits 1831 nach dem Novemberaufstand wurde die Bibliothek von den russischen Soldaten geplündert und ca. 90.000 Werke nach St. Petersburg gebracht. Bei der Evakuation Warschaus durch die russische Armee 1915 nahm diese einen großen Teil des Inventars, des Archivs und des Bücherbestandes mit. 1939 plünderte die deutsche Wehrmacht das Zeichnungskabinett und verbrannte 1944 ca. 4.000 Handschriften aus acht Jahrhunderten. Während der deutschen Besatzung nahm die Bibliothek an den verbotenen "fliegenden" Untergrunduniversitätsbetrieb teil. 1999 zog sie in das moderne Gebäude der Universitätsbibliothek in Powiśle um, die wieder über mehr als vier Millionen Bände verfügt. Das alte Universitätsgebäude wurde bis 2006 restauriert.
Dziekanka
Die Dziekanka wurde von 1770 bia 1784 als eines der ersten Warschauer Hotels erbaut. Im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht zerstört wurde es 1947/48 von M. Kuzma und Z. Stępiński rekonstruiert.
Hotel Bristol
Das Hotel Bristol wurde von 1899 bis 1901 von Władysław Marconi und Stanisław Grochowicz im Jugendstil anstelle des Tarnowski Palais auf Initiative von unter anderem Ignacy Paderewski erbaut. Tadeusz Stryjeński und Franciszek Mączyński haben am Projekt mitgewirkt und Otto Wagner der Jüngere gestaltete die Sezessionsmöbel und den berühmten Kristallfahrstuhl. In diesem exklusiven Hotel hielten sich in der Zwischenkriegszeit viele berühmte Politiker und Künstler auf. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der Wehrmacht teilweise zerstört, wurde es zunächst im Sozrealistischen Stil rekonstuiert. Von 1981 bis 1992 erhielt es seine ursprüngliche From zurück.
Hotel Europa
Das Hotel Europa wurde in mehreren Etappen von 1855 bis 1859 und von 1876 bis 1877 von Henryk Marconi, Marceli Berendt und Leandro Marconi anstelle des Oginski Palais errichtet. Im 19. Jahrhundert galt es als eines der besten Hotels in Mitteleuropa. 1907 wurde es grundlegend restauriert und umgestaltet. 1944 wurde es von der Wehrmacht zerstört und danach von Bogdan Pniewski als Militärakademie wiederaufgebaut. Seit 1962 ist es wieder ein Hotel, wobei es 2005 an die Vorkriegseigentümer übereignet wurde.
Bürgerressource
Die Bürgerressource wurde 1860/61 von Edward Cichocki und Piotr Leon Karasiński an Stelle des Zamoyjski Palais errichtet. Das Gebäude diente als Sitz der Warschauer Kaufmannsvereinigung, die zuvor im Tarnowski Palais untergebracht war. Im Gebäude gibt es mehrere große Ball- und Empfangssäle. 1944 wurde die Bürgerressource von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt. Nach dem Wiederaufbau durch M. Ptic-Borkowski diente sie als Ferienhaus. Zur Zeit ist die Bürgerressource der Sitz des Poloniavereines, der sich der Zusammenarbeit mit den Auslandspolen widmet.
Res Sacra Miser Palais
Das Res Sacra Miser Plais wurde 1663 für die Barfußkarmeliterinnen von Jan Baptista Gisleni anstelle des von 1637 bis 1643 erbauten Kazanowski Palais errichtet. Seit der Auflösung des Ordens 1818 gehört es der Warschauer Wohltätigkeitsvereines. Antonio Corazzi baute 1819 die Kapelle mit der Eisengußkonstruktion in dem Palais. Heute ist es Sitz des Polnischen Caritasbundes.
John Palais
Das John Palais wurde um 1750 erbaut an der Südseite des Königsschlosses erbaut und 1868 umgestaltet. Es wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht vollständig zerstört und ab 1949 nach den Gemälden Canalettos von Włodzimierz Wapiński und Kazimierz Thor rekonstruiert. Im gleichen wurde unterhalb des Palais die erste polnische Fahrtreppe errichtet, die den Schlossplatz mit der Ostwestunterführung verbindet. Nach deren Modernisierung seit 1997 wurde sie 2005 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Prażmowski Palais
Das Prażmowski Palais (polnisch Palac Prażmowskich, auch Palac Leszczyńskich, Palac Rautenstrauchów oder Palac Joachima Pastoriusa genannt) wurde 1660 im Barockstil errichtet und gegen 1770 von Jakub Fontana im Rokokostil umgebaut. Später wurde das Palais in ein nördliches und südliches geteilt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkriegs durch die deutsche Wehrmacht 1944 wurde das Palais 1948/49 wiederaufgebaut und beherbergt heute das Literaturhaus.
Kurowski Palais
Das Kurowski Palais wurde vor 1754 für den wohlhabenden Kaufmann Maciej Kurowski errichtet. Die Gestaltung der Rückfront von der Uilca Senatorska erfolgte 1790. Es wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht vollständig zerstört und ab 1949 nach den Gemälden Canalettos von Z. Stępińskiego rekonstruiert.
Roeslerów und Hurtig Palais
Das Roeslerów und Hurtig Palais wurde 1784/85 von Szymon Bogumił Zug auf der Rückfront des Małachowski Palais anstelle dessen Flügel und Tor im Stil der Neorenaissance erbaut. Von 1886 bis 1888 wurde die Ulica Miodowa südlich des Palais geschaffen, wobei der an das Palais grenzende Hof unter dem Stern abgerissen wurde. Zu dieser Zeit erhielt das Palais seine Südfront. 1913 wurde es umgebaut und an der Fassade wurde das Bildnis der Schwarzen Madonna von Tschenstochau angebracht. 1944 wurden das zweite und dritte Stockwerk von der deutschen Wehrmacht zerstört. Zygmunt Stępiński führt ab 1945 den Wiederaufbau durch.
Denkmäler
Sigismundssäule
Die Sigismundssäule im Herzen der Stadt am Schlossplatz gelegen ist das Wahrzeichen und das älteste weltliche Denkmal der polnischen Hauptstadt Warschau. Die barocke Säule wurde im Jahre 1644 von König Władysław IV. zur Erinnerung an seinen Vater Zygmunt errichtet, der Warschau 1596 zur Hauptstadt erklärt hatte. Die Säule befand sich außerhalb der 1818 abgetragenen Altstadtmauer in der Nähe des Krakauer Tors. Der Entwurf geht auf Augustyn Locci den Älteren und Constantino Tencalli zurück. Die zweieinhalb Meter hohe vergoldete Bronzestatue des Königs, gefertigt durch den Bildhauer Clemente Molli aus Bologna und der königliche Bronzegießer Daniel Tym im königlichen Ornat mit der Krone auf dem Kopf, einem großen Kreuz in der einen und einem Säbel in der anderen Hand, wurde auf eine 20 Meter hohe Säule gestellt. Am Sockel wurden vier Tafeln angebracht, die die größten Leistungen des Königs auflisten. In ihrer Ausführung erinnert die Säule eher an religiöse als an nationale Symbole, was angesichts der engen Verbindung Zygmunts zur katholischen Kirche sicherlich kein Zufall ist. 1743 wurde das Monument von {{Franciszek Dąbrowski]] sowie 1810 von Jakub Kubicki und Józef Boretti restauriert. 1827 nach der Abtragung des Krakauer Tors wurde der Gußeiserne Zaun um den Sockel durch mit einer Kette verbundene Steinsäulen ersetzt. Henryk Marconi entwarf 1854 die nähere Umgebung auf dem Schlossplatz neu, wobei Kiss aus Berlin drei zinnerne wasserspeiende Tritonen an den Sockel anbrachte, die in der Fabrik von Karol Minter geschaffen wurden. Józef Orłowski renovierte den Komplex 1862/63 und Edward Cichocki von 1885 bis 1887, wobei die Chocinmarmursäule durch eine Granitsäule ersetzt und nach Westen verschoben wurde. VOn 1919 bis 1931 wurde die Fontaine wieder abgebaut und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Die Sigismundssäule wurde am 1. Spetember 1944 während des Warschauer Aufstandes durch ein Geschoss eines deutschen Panzer gezielt zerstört. 1949 wurde sie Sigismundsäule nach der Renovierung der über 200 Schäden an der Statue, es fehlte unter anderem die linke Hand, das Kreuz und das Schwert, wiederaufgestellt. Wegen des Baus der Ostwestunterführung wurde das Monument um ca. sechs Meter nach Südosten verschoben und leicht gedreht, wobei die neue Säule aus Stzegomgranit geschaffen wurde. Sie war Symbol für den Wiederaufbau der völligen zerstörten Stadt. Die Säulen von 1644 und 1887 liegen auf der Böschung zwischen dem Königsschloss und dem Palast unter dem Blechdach. Die feierliche Wiedereinweihung fand am 22. Juli 1949 statt.
Adam Mickiewicz Denkmal
Das Adam Mickiewicz Denkmal wurde von C. Godebski 1898 zum hundersten Geburtstag des größten polnischen Dichterfürsten der Romantik anstelle einer Fontaine aufgestellt. Józef Pius Dziekoński und Władysław Marconi haben den das Denkmal umgebenden Park gestaltet. Gestiftet wurde es von Michał Radziwiłł und dem Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz. 1942 wurde das Denkmal von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach Hamburg gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dessen Überreste, Kopf und Torso, nach Polen zurückgebracht. 1950 wurde das Denkmal von J. Szczepkowski und J. Trenarowski rekonstruiert.
Józef Poniatowski Denkmal
Das Józef Antoni Poniatowski Denkmal wurde 1832 von Bertel Thorvaldsen zu Ehren des polnischen Generals Fürst Jozef Poniatowski in der Napoleonischen Armee geschaffen, wobei Thorvaldsen das antike Reiterstandbild des römischen Kaiser Marc Aurels als Vorbild diente. Zar Alexander verbot 1834 jedoch die Aufstellung des Denkmals und ließ es in die Festungsanlage Modlin nördlich von Warschau bringen. Später schenkte er es dem General Iwan Paskiewicz, der es in seine Residenz nach Homel (heute Belarus) bringen ließ. Nach dem polnisch sowjetischen Krieg kehrte das Denkmal 1922 nach Polen zurück und wurde auf dem Piłsudski Platz vor dem Sächsischen Schloss. Nach der Besetzung Warschaus durch die deutsche Wehrmacht wurde das Denkmal gesprengt und an dessen Stelle ein weisses "V" für Viktoria aufgestellt, das von den polnischen Partisanen niedergebrannt wurde. Ein neuer Abguß des Denkmals wurde von der Stadt Kopenhagen, aus der Throvalsden stammte, der Stadt Warschau geschenkt und auf auf dem Schlossplatz des Koniecpolsi Palais aufgestellt.
Nikolaus Kopernikus Denkmal
Das Nikolaus Kopernikus Denkmal wurde 1830 von Bertel Thorvaldsen auf Initiative von Stanisław Staszic geschaffen und von J. U. Niemcewicz vor dem Staszic Palais enthüllt. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal mit deutschen Inschriften versehen, die von den polnischen Partisanen abgenommen wurden. 1944 brachte die deutsche Wehrmacht das Denkmal zum Verschrotten nach Nysa gebracht. Später kehrte es nach Warschau zurück und wurde restauriert. Kopein dieses Denkmals stehen auch in Montreal und Chicago.
Stefan Wyszyński Denkmal
Das Stefan Wyszyński Denkmal wurde zu Ehren des Polnischen Primas (1948 bis 1981) errichtet, der während der Zeit der Volksrepublik die polnische Kirche leitete, drei Jahre vom Gefängis aus. Zur Anerkennung seiner Verdienste für Polen und die polnische katholische Kirche wird er auch Primas des Jahrtausends genannt. Seine Sehligsprächung wird in den nächsten Jahren erwartet.
Maria von Passau Denkmal
Auf der Grünfläche vor dem Res Sacra Miser Palais erhebt sich die Barockstatue der Muttergottes von Passau. Sie wurde 1683 von Józef Szymon Belotti errichtet und um 1880 mit Laternen von Józef Dietrich verziert.
Bolesław Prus Denkmal
Das Bolesław Prus Denkmal wurde in der Zwischenkriegszeit für einen der herausragendsten Schriftsteller des Positivismus errichtet, der vor allem das Warschau der Jahrhundertwende 1900 beschrieb und für den Literaturnobelpreis nominiert wurde.
Neue Welt
Die Nowy Świat (Neue Welt) beginnt am Staszic Palast und führt über das Rondo de Gaulle´a bis zum Platz der Drei Kreuze. Bereits im 16. Jahrhundert war die Neue Welt die Hautstrasse der gleichnamigen Juridiktion. Sie wurde im 17. Jahrhundert im barocken Stil bebaut und weitgehend zur Zeit Kongresspolens klassifiziert.
Paläste
Andrzej Zamoyski Palais
Das Andrzeja Zamoyskiego Palais wurde von 1843 bis 1846 von Henryk Marconi anstelle des Größeren Palastes im Stil der Neorenaissance erbaut. Als Vorbild diente der römische Palast Cancelleria. In der dreieckigen Attika schuf Paweł Maliński alegorische Statuen. Während des Januaraufstandes wurde am 19. Oktober 1863 von einem der Fenster des Palais ein missglücktes Bombenattentat auf den russischen Statthalter Fiodor Berg verübt. Nach der Stürmung des Palais durch die russische Armee wurde dessen Inventar zerstört und unter anderem das sich dort befindende Klavier von Frederic Chopin aus dem Fenster geworfen. Der große polnische Poet der Romantik und Freund Chopins Cyprian Kamil Norwid nahm dieses Ereignis zum Anlass für sein Gedicht Chopin Klavier. Das Palais wurde konfisziert und vom russischen Militär als Cassino genutzt. In der Zwischenkriegszeit befand sich das Innenministerium im Palais. Während des Warschauer Aufstands 1944 wurde es von der deutschen Wehrmacht zerstört. Von 1948 bis 50 führte Mieczysław Kuzma den Wiederaufbau aus. Heute befinden sich mehrere Institute der Universität Warschau in dem Palais.
Kossakowski Palais
Das Kossakowski Palais wurde 1784 für den Kaufmann Izaak Ollier nach dem Vorbild des Tepper Palais in der Ulica Miodowa errichtet. 1780 erwarb er zusammen mit seiner Frau Marianna das Palais von dem Fürsten August Sulkowski. 1848 kaufte der Großgrundbesitzer Wladyslaw Puslowski das Palais undHenryk Marconi führte von 1849 bis 1851 den Ausbau desselben im Stil der Neorenaissance durch. Die Statuen der Musen an der Fassade gehen auf Pawel Malinski zurück. Die Ehefrau Stanislaw Szczesnys Fürstin Aleksandra Lavalów Kossakowska erwarb das Palais 1853 und richtete dort die berühmte Kossakowski Gallerie ein. Hierfür ließ sie das Palais von Franciszek Maria Lanci 1858 umbauen. 1859 wohnte Zar Alexander II. in dem Palais und 1874 fanden dort die berühmten literarischen Abende statt. 1910 wurde von Stefan Szyller in dem Garten des Palais das Palais de Glace errichtet. 1930 verkauften die Kossakowski beide Palais an die Warschauer Versicherungen AG. 1939 wurde das Palais bei dem Bombardement der deutschen Luftwaffe stark beschädigt und 1944 von der Wehrmacht völlig zerstört. Den Wiederaufbau leitete von 1946 bis 1949 Mieczysław Kuzma.
Sanguszkow Palais
Das Sanguszkow Palais, auch Jablonowski Palais genannt, wurde um 1750 für den königlichen Chefkoch Adam Łodzi Poniński im Stil des Rokoko erbaut. Später ging es an die Magnatenfamilie Jablonski. 1784 erwarb der Wojewode von Wolhynien Hieronim Sanguszko das Palais. Um 1820 war der Wojewode Maksymilian Jabłonowski Eigentümer des Palais, der die Rokokodekoration entfernen ließ. 1902 wurde hier das berühmte Cafe Louvre eröffnet. Später hatte die Westbank hier eine Filiale. Während des Warschauer Aufstands 1944 wurde das Palais von der deutschen Wehrmacht vollständig zerstört. 1950 wurde es im spätbarocken Stil von Zygmunt Stępiński rekonstruiert.
Branicki Palais
Das Branicki Palais wurde um 1850 von Henryk Marconi anstelle des Palais Baden aus dem 18. Jahrhundert, das bereits 1812 teilweise abgetragen und 1819 von Konstancja Bilicka erworben wurde, im Stil der Neirenaissance erbaut. Wincentyna Lewinska ließ das neue Palais 1852 umbauen und verkaufte es dann an die Magnatenfamilie Branicki. Das Palais besaß einen sehr großen Barockgarten. Vor 1852 kamen zwei Offizinen hinzu. Die Offizinen vor dem Palais haben in den Innenräumen teilweise noch gotische Gewölbe. Eine 1851 dort eingerichtete Apotheke zählt zu den ältesten und schönsten in Polen. Ksawery Branicki errichtete ab 1899 mehrere Miethäuser am Schlossgarten. In der Zwischenkriegszeit befand sich die britische Botschaft im Palais. Das Palais wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht zerstört. Den Wiederaufbau von 1948 bis 1950 leiteten Zygmunt Stępiński und Bolesław Gałązka. Seither befindet sich ein Standesamt dort.
Bürger Palais
Das Bürger Palais wurde um 1820 von Fryderyk Albert Lessel anstelle eines Augustiner Hospitals von vor 1743 für Karol Bürger, dem Generalpostmeister, errichtet. Doch bereits in den 1820er Jahren erwarb der russische General Władimir Knorring das Palais. In den 1870er Jahren befand sich im Palais die berühmteste Warschauer Konditorei von Antoni Kazimierz Blikle, die bis heute zu den besten in Mitteleuropa zählt. In der Zwsichenkriegszeit wurde dort eine Bücherei eingerichtet. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde das Palais 1949 rekonstruiert.
Stroński Palais
Das Stroński Palais wurde von 1780 bis 1790 von Szymon Bogumił Zug anstelle eines älteren Palais von vor 1750 für Andrzej Stroński erbaut. In der Zwischenkriegszeit gehörte das Palais nachfolgend dem Kaufmann Salomon Neuman, dem Polizeipräsidium Warschau sowie einer Zeitungsredaktion.
Ambramowicz Palais
Das Ambramowicz Palais wurde um 1785 von Szymon Bogumił Zug im Stil des Rokoko für den Kaufmann Grzegorz Ambramowicz erbaut. Während des Warschauer Aufstands 1944 wurde es von der deutschen Wehrmacht zerstört. Von 1947 bis 1950 wurde es von Mieczysław Kuzma und Zygmunt Stępiński wiederaufgebaut.
Gebäude
Nationale Wirtschaftsbank
Das Gebäude der Nationalen Wirtschaftsbank wurde von 1928 bis 1931 von Rudolf Świerczyński anstelle des von 1762 bis 1770 erbauten Opaliński Palais errichtet. Der Innanausbau durch J. Kasprzycki wurde bis zum deutschen Überfall auf Polen 1939 nicht fertiggestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude beschädigt und 1955/56 durch Hipolit Rutkowski rekonstruiert und nach Osten und Süden ausgebaut.
Gebäude der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei
Das Gebäude der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei wurde von 1948 bis 1951 für die kommunistische Partei im Stil des Sozrealismus von Waclawa Klyszewski, Jerzy Mokrzynski und Eugeniusz Wierzbicki am Rondo Charles de Gaule´a errichtet. Seit 1991 befand sich hier die wiedergegründete Warschauer Wertpapierbörse.
Nagórski Haus
Das Nagórski Haus wurde 1910 von Juliusz Nagórski im frühmodernistischen Stil erbaut.
Gelbard und Sigalin Haus
Das Gelbard und Sigalin Haus wurde 1932 von Jerzy Gelbard und Roman Sigalin im futuristischen Stil erbaut.
Erstes Lessel Haus
Das Lessel Haus wurde 1827 von Józef Lessel im klassizistischen Stil erbaut. Von der deutschen Wehrmacht 1944 zerstört wurde es 1949 von Teodor Bursza wiederaufgebaut.
Zweites Lessel Haus
Das Lessel Haus wurde von 1829/30 von Józef Lessel im klassizistischen Stil erbaut. Von der deutschen Wehrmacht 1944 niedergebrannt wurde es 1946 wiederaufgebaut.
Holowczyc Haus
Das Holowczyc Haus wurde 1820 von Antoni Corazzi für den Erzbischof Szczepan Holowczyca im klassizistischen Stil erbaut. Charakteristisch ist das Portal mit sechs dorischen Säulen. Von der deutschen Wehrmacht 1944 niedergebrannt wurde es 1949 von Piotr Bieganski wiederaufgebaut.
Boretti Haus
Das Boretti Haus wurde um 1800 von Józef Boretti dem Jüngeren im klassizistischen Stil erbaut. Von der deutschen Wehrmacht 1944 zerstört wurde es 1950 von Mieczyslaw Kuzma und Zygmunt Stepinski wiederaufgebaut.
Schimmelpfenning Haus
Das Schimmelpfenning Haus wurde um 1800 von Adolf Schimmelpfenning im klassizistischen Stil erbaut. Von der deutschen Wehrmacht 1944 zerstört wurde es 1950 wiederaufgebaut.
Bentkowski Haus
Das Bentkowski Haus wurde von 1819 bis 1822 von Hilary Szpilowski für den Professor Feliks Bentkowski im klassizistischen Stil erbaut. Charakteristisch sind die vier dorischen Säulen in der Fassade. Von der deutschen Wehrmacht 1944 zerstört wurde es 1949 von Zygmunt Stepinski und Mieczyslaw Kuzma wiederaufgebaut.
Denkmäler
Charles de Gaule Denkmal
Das Denkmal zu Ehren Charles de Gaule wurde auf dem gleichnamigen Rondo in den 1990er Jahren aufgestellt. Der spätere französische Präsident war nach dem Ersten Weltkrieg mehrere Jahre in Warschau und gestaltete den Wiederaufbau der Polnischen Armee mit.
Ujazdowski Alleen
Die Ujazdowski Allen beginnen am Platz der Drei Kreuze in dessen Mitte die Alexanderkirche steht und verlaufen bis nach Wilanow. Sie wurden 1766 als Alleen anstelle des 1724 bis 1731 von Joachim Daniel Jauch angelegten Kalwariaweg. Seit 1784 hat sich der Name Ujazdowski Alleen eingebürgert. Südöstlich zweigt die Ulica Wiejska ab, an der sich die Regierungsgebäude des Sejm und Senat befinden. Der zunächst barocke Platz der Drei Kreuze wurde 1724 angelegt und wurde 1770 bis 1787 im klassizistischen Stil umgestaltet sowie 1817 nach Süden erweitert. 1817 wurde der Platz bis 1915 in Aleksander Platz umbenannt.
Paläste
Ujazdowski Schloss
Auf dem Gelände den Schloss Ujazdowski befand sich ursprünglich eine mittelalterliche Burg der Herzöge von Masowien mit dem Namen Jazdów. Um diese Burg entstand eine Siedlung, die um 1265 vom litauischen König Mendog zerstört wurde. Die Siedlung Jazdów wurde auf einer Anhöhe oberhalb der Weichsel angelegt, nachdem die Siedlung in Brody im 11. Jahrhundert zerstört worden war. Nach der der Zerstörung von Jazdów siedelten sich die Warschauer Handwerker und Kaufleute nördlicher, nämlich auf dem Gebiet der heutigen Altstadt an. Auf dem Gebiet der Burg Ujazdów (Burg bei Jazdów) entstand ein kleines Jagdschloss, das später zum Ujazdowski-Schloss ausgebaut wurde. Das Jagdschloss wurde von König Zygmunt II. zu einem Königsschloss erweitert, in dem seine Mutter Königin Bona Sforza nach dem Tod ihres Gemahls Zygmunt I. zeitweise wohnte. Von 1620 bis 1624 ließ Zygmunt III. das Schloss von Matteo Castello zu einer barocken Festung mit einem quadrattischen Innenhof ausbauen. 1683 erwarb Kronmarschall Lubomirski das Schloss und ließ es umgestalten. Einer der beteiligten Architekten war Tylman van Gameren. Der letzte polnische König Stanisław August Poniatowski erwarb 1764 das Schloss und übereignete das Gelände 1784 der Stadt Warschau, das Schloss und seine Nebenanlagen dienten zunächst als Kasern und in den folgenden fast 150 Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg als Militärkrankenhaus. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs von der Deutschen Wehrmacht in Brand gesetzt und dabei zu 40% zerstört. Nach dem Krieg wurde es nicht wiederaufgebaut, sondern seine Überreste 1954 abgetragen. Erst 1975 wurde es im ursprünglichen, frühbarocken Stil rekonstruiert. 1981 wurde es zum Sitz des ambitionierten Zentrums für Zeitgenössische Kunst. Zeitgenössische bildende Kunst, Musik und Theater, Film und Video sind Thema von Ausstellungen und Künstler-Workshops. Das Schloss wird von mehreren Parkanlagen umgeben, dem Agrikola Park, dem Ujazdwoski Park und dem botanischen Garten. Der Agrykola-Park umgibt das Ujazdowski-Schloss und schließt sich südlich des Ujazdowski-Parks und nördlich des Łazienki-Park an. Westlich des Schlosses befindet sich der mehrere hundert Meter lange Piaseczyński-Kanal, der mit einer Fontäne ausgestattet, in Richtung Weichselufer führt. Zwischen dem Agrykola-Park und dem Łazienki-Park befindet sich der botanische Garten, der Anfang des 19. Jahrhunderts von der Universität Warschau angelegt wurde. Michał Szubert schuf ihn von 1817 bis 1819 an der Stelle eines früheren Englischen Parkes. Neben der Sternwarte befinden sich hier auch die Fundamente der Kirche der Göttlichen Vorsehung, mit deren Bau zu Ehren der Verfassung vom 3. Mai 1791, 1792 unter Jakub Kubicki begonnen wurde. Nach der Zweiten Polnischen Teilung 1793 wurde der Bau eingestellt. Heute wird diese Kirche als monumentales und modernes Bauwerk in Wilanów errichtet. Der Ujazdowski-Park stammt vom Ende des 19. Jahrhundert. Er wurde von Franciszek Szanior in den Jahren 1893 bis 1896 angelegt. Der Park nimmt eine Fläche von fast 6 ha ein und schließt sich im Norden an das Ujazdowski-Schloss, bzw. die Parkanlage Agrykola und den Łazienki-Park an. Der Platz der Weggabelungen (polnisch Plac na rozdrożu) befindet sich im Schnittpunkt der drei Parkanlagen. Im Westen werden sie von den Ujazdowski-Alleen begrenzt. Im Park befand sich einst eine orthodoxe Kirche an einem künstlichen See. Heute stehen im Park mehrere Denkmäler, „Die Brücke“ von Wiliam Lindley, die „Personenwaage“ von 1898, der „Gladiator“ von Pius Wieloński von 1892, die Statue „Eva“ von Edward Wittig (1930), das Paderewski-Denkmal von Michał Kamieński von 1935 sowie der „Perseus“ von Theodor Charles Gruyer von 1972.
Palais auf dem Wasser
Das Palais auf dem Wasser (polnisch: Pałac na Wodzie oder Pałac Łazienkowski), auch Palais auf der Insel genannt, wurde im 17. Jahrhundert von Tylman van Gameren für Stanislaus Lubomirski errichtet. Von 1772 bis 1793 baute Domenico Merlini das Schloss für Stanislaus August Poniatowski um, der es zu seiner Residenz machte. Die Badeanstalt wurde im Inneren im chinesischen Stil gestaltet, der in der Epoche des Klassizismus sehr beliebt war. Das Schloss befindet sich auf einer künstlichen Insel auf dem Łazienki-See, die durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden ist. Der längliche Lazienki See wird von dem Palais in zwei Teile, dem kleineren nördlichen See und den größeren südlicheren See geteilt. Im Erdgeschoß befinden sich das Bacchuszimmer, die königlichen Bäder, der Ballsaal, das Portraitkabinett, der Salomonsaal, die Rotunde mit den Figuren der polnischen Könige, die untere Gemäldegalerie, die Schlosskapelle und der Speisesaal, in dem die berühmten Donnerstagstreffen stattgefunden haben, zu denen König Stanislaus August Poniatowski wöchentlich wichtige Kulturschaffende und Freimaurer seiner Zeit einlud. In der ersten Etage befinden sich die königlichen Appartements, die obere Gemäldegalerie, das Balkonzimmer, das Königskabinett, die königlichen Schlafgemächer, die Garderobe und das Offizierszimmer. Das Palais auf dem Wasser wurde nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der deutschen Wehrmacht gebrandschatzt und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Das Palais auf dem Wasser wird von Łazienki-Park (deutsch: Park der Bäder) umgeben. Es ist mit 80 ha die größte Parkanlage in Warschau. Die Gartenanlage wurde im 17. Jahrhundert von Tylman van Gameren im Stil des Barock für Stanisław Lubomirski errichtet. Namensgebend für den Park, war ein Badepavillon, der damals errichtet wurde. Im Jahr seiner Wahl zum polnischen König 1764 erwarb Stanisław August Poniatowski den Schlossgarten. Die Anlage des neuen klassizistischen Gartens wurde zum Lebenswerk von Stanisław II. August. Die Parkanlage schufen Domenico Merlini und Jan Chrystian Kamsetzer. Die wichtigsten Gebäude sind um den Łazienki-See und -Fluss konzipiert, wie das Palais auf dem Wasser, das Theater auf der Insel sowie das Sobieski-Denkmal. Die meisten Gebäude wurden nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt. Die Bausubstanz blieb aber im Vergleich zur Altstadt dennoch relativ gut erhalten, so dass der Wiederaufbau in den ersten Nachkriegsjahren vollendet werden konnte.
Weißes Haus
Das Weiße Haus war eines der ersten Gebäude, die von Domenico Merlini im Łazienki-Park vollendet wurden. Es befindet sich auf dem Königsweg von den Ujazdowski-Alleen zum Palais auf dem Wasser. Der Bau dauerte von 1774 bis 1776. Das Weiße Haus ist auf quadratischem Grundriss errichtet worden. Das Innere wurde mit Fresken von Jan Bogumił Plersch und Jan Ścisło geschmückt. Das kleine Gebäude war für die Mätresse Stanislaus Augusts vorgesehen. Während seinem Exil lebte hier aber auch Ludwig XVIII. Obwohl das Weiße Haus nach dem Warschauer Aufstand von der deutschen Wehrmacht teilweise niedergebrannt wurde, blieb es dennoch eines der best erhaltensten Gebäude im Łazienki-Park. Das Innere ist zum großen Teil im Originalzustand der Zeit Stanislaus August Poniatowski erhalten geblieben.
Myślewicki-Palais
Das frühklassizistische Myślewicki-Palais verdankt seinen Namen dem Dorf Myślewice. Der Palast wurde in Auftrag König Stainslaus Augusts von 1775 bis 1779 von Merlini in drei Phasen errichtet. Das zunächst auf einen quadratischen Grundriss errichtete Gebäude wurde um zwei Rundflügel ergänzt. Im Inneren ist die Originaldekoration des Esssaals mit Ansichten von Rom und Venedig sowie das vom Maler Jan Bogumił Plersch gestaltete Bad erhalten geblieben. Ursprünglich für Angehörige des Königshofes vorgesehen, ging es später an Józef Poniatowski über, dessen Initialen in eine Kartusche über dem Eingang eingearbeitet wurden.
Belweder Palais
Das Belvedere-Palais (Belweder) von 1660 befindet sich auf einem Hügel am westlichen Rand des Parks. Es wurde von Jan Kubicki im klassizistischen Stil nach 1767 umgebaut. Das Belvedere ist von den Ujazdowski-Alleen am besten zu erreichen. Vom Park aus dagegen ist es nur schwer zugänglich, da es auch einer steilen Anhöhe über einem künstlichen Teich liegt. Von 1817 bis 1830 diente es als Privatpalais des russischen Statthalters Großfürst Konstantin Romanow, dem Bruder des Zaren. Die Aufständischen des Novemberaufstandes stürmten es am Abend des 29. November 1830 von der ebenfalls im Łazienki-Park gelegenen Fähnrichsschule kommend. Zwar gelang es Konstantin Romanow zu fliehen, doch damit wurde der über ein Jahr dauernde Aufstand ausgelöst.
Leszczyński Palais
Das Leszczyński Palais, auch Śleszyński Palais oder Józef Fox Palais genannt, wurde 1826 von Antonio Corazzio im spätklassizistischen Stil für die Śleszyńskis errichtet. Die Śleszyński richteten von 1825 bis 1827 einen öffentlichen Garten um das Palais an, der Schweizer Tal genannt wurde. Das Palais wurde 1944 von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg von Helena Weinfeld und Szymon Syrkus rekonstruiert. Die Botschaft der Republik Jugoslawien hatte hier ihren Sitz.
Sobański Palais
Der Sobański Palais wurde 1852/53 von Julian Ankiewicz im Stil der toskanischen Neurenaissance gebaut. 1912 kamen die Büsten der polnischen Könige Kazimierz der Große und Władysław Jagiełło nach dem Vorbild der Sarkophage in der Krakauer Wawelkathedrale hinzu. Im Garten steht eine Davidstatue aus dem 19. Jahrhundert, die eine Kopie der um 1440 angefertigten Skulptur von Donatello ist.
Das Wilhelm Ellisa Rau Palais
Das Wilhelm Ellisa Rau Palais wurde von 1865 bis 1868 von Leandro Marconi im Neorenaissancestil für den Großindustriellen und Mitgründer der Metalurgiefabrik "Lilpop Rau Loewenstein" Wilhelm Ellisa Rau errichtet. Leandro Marconi ist auch der Autor der beiden allegorischen Statuen Architektur und Bildhauerkunst auf der Fassade. Auf Andrzej Pruszynski gehen die beiden anderen Figuren, die die Malerei und Mechanik symbolisiseren, zurück. Beide Künstler schufen auch die antiken Büsten an der Fassade. Ludwik Kucharzewski schuf die Fontaine und die Statuen im Garten. Das sehr gelungene Palais fand Beachtung weit über Kongresspolen hinaus. 1884 schuf Antoni Siedek in Krakau das dortige Chapski Palais nach dem Vorbild dieses Baus. 1906 erwarb die Fürtsin Maria Sapiehów Branicka das Palais, das nach ihrem Tod an ihre Tochter Fürstin Maria Branicka Radziwill ging. 1906 ließen Fürstin Maria Sapiehów Branicka und Fürst Jerzy Radziwill da Palais durch einen Flügel mit dem ebenfalls ihnen gehörenden Lilpopów Palais verbinden. In den 1930er Jahren wurde das Palais von der neuen Eigentümerin Fürstin Izabella Radziwill an das Außenministerium vermietet. 1944 wurde es von den deutschen Wehrmacht niederausgebrannt und in den Jahren 1948/49 von Szymon Syrkus und dem Schweizer Hans Schmidt rekonstruiert. Es dient seither als Botschaft der schweizerischen Eidgenossenschaft. In die Seitenfassade wurden erhaltengebliebene Medaillen von Ludwik Kucharzewski aus dem Jahre 1882 eingemauert. Die Statuen und die Gartenfassade wurden jedoch nicht rekonstruiert.
Lesserów Palais
Das Lesserów Palais, auch Rembieliński Palais oder Poznański Palais genannt, wurde von 1859 bis 1865 von Franciszek Maria Lanci errichtet. Aleksander Rembeliński erwarb das Grundstück von den Lesseróws und ließ das Palais im neoklassizistischen Stil erbauen. Bereits 1865 ging es in noch nicht vollendetem Zustand an Jan Kurtz und Stanisław Ratyński, wobei ersterer 1866 Alleineigentümer wurde. Der Großfabrikant Izrael Kalmanowicza Poznański aus Lodz erwarb das Palais 1900. Ab 1918 befand sich hier die französische und ab 1924 die dänische Botschaft. Abraham Sojka erwarb das Palais 1935 und richtete in ihm ein Offizierscassino ein. Das Palais wurde 1939 von der deutschen Wehrmacht beschädift und 1944 zerstört. Den Wiederaufbau 1949 leiteten Wacław Kłyszewski, Jerzy Mokrzyński und Eugeniusz Wierzbicki. Hier befand sich zunächst das Museum der Geschichte der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei sowie später der Sitz der Vereinigung der Kämpfer für Freiheit und Demokratie.
Marconi Palais
Das Marconi Palais wird auch Palais unter dem Karczoch genannt.
Eliza Wielopolska Palais
Das Eliza Wielopolska Palais wurde von 1875 bis 1876 von Józef Huss errichtet.
Dziewulski Palais
Das Dziewulski Palais wurde 1909/10 von Wladyslaw Marconi für den bekannten Juristen und Ökonom Stefan Dziewulski und seine Frau Antonina Maria Natansonów anstelle eines älteren Gebäudes im Neorenaissancestil errichtet. 1946 wurde in dem Palais die Botschaft Bulgariens eingerichtet.
Karnicki Palais
Das Karnicki Palais wurde 1877 von Józefa Huss für den Geheimrat, Staatssekräter und Senator des russischen Zarenreichs Jan Karnicki im Neorenaissancestil errichtet. Beachtung finden vor allem die Loggen auf dem ersten und zweiten Stockwerk. 1928 kam eine Offizine hinzu.
Kirchen
St. Alexander Kirche
Die St. Alexander Kirche wurde von 1818 bis 1825 von Chrystian Piotr Aigner an der Stelle des 1815 zu Ehren des Zaren Alexander I. errichteten Triumpftores im Stil des Klassizismus erbaut. Der von dem römischen Pantheon inspirierte Bau wurde durch eine öffentliche Sammlung finanziert. Christian Peter Aigner und Szymon Boguslaw Zug hatten diese Form bereits im 19. Jahrhundert bei der Errichtung der Evangelisch-Augsburgischen Kirche Warschaus und der Mariahimmelfahrstkirche in Pulawy erprobt. Die St. Peter Kirche hatte jedoch die Besonderheit, dass sie zwei korinthische Säulenfassaden jeweils von Süden und Norden hatte. Von 1886 bis 1895 wurde die Kirche von Józef Pius Dziekoński im Stil der Neogotik und -renaissance um- und ausgebaut. Zwei Glockentürme wurden an der Südfassade errichtet und die Kuppel wurde nach dem Vorbild der vatikanischen Peter und Paul Basilika vergrößert. 1944 wurde die Kriche von der deutschen Wehrmacht zerstört. Bis 1949 galten ihre romantisch anmutenden Riunen als die schönsten in Europa und inspirierten viele Künstler, die nach der Zerstörung der Stadt nach Warschau zurückkehrten. Die Kirche wurde in den Jahren 1949/50 im ursrünglichen bescheidenen klassizistischen Stil rekonstruiert. Die zerstörten Glockentürme mussten jedoch 1951 abgetragen werden.
Gebäude
Ministerrates
Das Gebäude des Ministerrates ist der polnische Regierungssitz. Er liegt an den Ujazdowski Alleen gegnüber dem Lazienki Park. Der Ministerrat hat seinen Sitz in vier Gebäuden der ehemaligen Kaserne des Kadettenkorpses Suworow. Das Kadettenkorpes wurde um 1900 von Wiktor Junosza-Piotrowski und Henryk Julian Gay umgebaut. 1914 wurde das Gebäude von Stefan Szyller in ein Stadtlazarett im Stil der Neurenaissance umgebaut. 1920 zog hier die Fähnrichschule und die Generalinspektion der Polnischen Armee ein. Im Südflügel befand sich die Militärbibliothek und die Sammlungen des Polenmuseums aus dem schweizerischen Rapperswill. Dieser Flügel brannte nach dem Bombardement der deutschen Luftwaffe 1939 ab. 1944 wurde das Gebäude während des Warschauer Aufstands beschädigt. Von 1946 bis 1949 wurde es von Odyniec Dobrowolski als Sitz des Staatsrates wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammt der nach dem Entwurf von Franciszek Krzywda-Polkowski ausgeführte Portikus. Die Innenräume wurden in den Jahren 1947/48 von Jan Bogusławski und Bogdan Urbanowicz entworfen. Die Skulpturen stammen von Stanisław Sikora und die Details von Henryk Grunwald.
Sejm und Senat
Das Gebäude des Sejm und Senats wurde von 1851 bis 1853 von Bolesław Podczaszyński anstelle des Józefa Bodachowski-Zapolski Palais aus dem 18. Jahrhundert, das der Geliebten Fürst Kazimierz Poniatowski gehörte, erbaut. 1863 wurde ein Mädchengymnasium hier untergebracht. Seit 1919 tagte hier der polnische Sejm in dem umgestalteten Balsaal und der Senat im angrenzenden Gymnasiumgebäude. Von 1925 bis 1929 wurde es als Halbrotunde von K. Skórewicz für das Parlament umgestaltet. Das Basreliefen auf der Fassade stammt von J. Szczepkowski. Seit 1929 ist es Sitz des polnischen Zweikammerparlaments Sejm und Senat. 1939 wurde das Gebäude von der deutschen Wehrmacht abgebrannt. 1946 wurde es von Prof. Bogdan Pniewski wiederaufgebaut und 1949 bis 1952 ausgebaut. 1992 erfolgte eine generelle Restaurierung.
Haus zu den Riesen
Das Haus zu den Riesen wurde von 1904 bis 1907 von Władysław Marconi für den Künstler Antoni Strzałecki im Geiste füherer Moderne erbaut. Es ist eines der am besten erhalten gebliebenen reichen Warschauer Bürgerhäuser mit den originellen Innenpolychromien des Eigentümers. Der Name stammt von den beiden Skulpturen am Gebäudeeingang. Heute hat ein Ärzteverein hier seinen Sitz.
Museum der Polnischen Armee
Das Museum der Polnischen Armee stammt aus der Zwischenkriegszeit und wurde 1920 von Marschall Jozef Piłsudski gegründet. Im Museum befindet sich die größte Militariasammlung in Polen, die Ausstellungsstücke aus über tausend Jahre polnischer Militärgeschichte präsentiert. Es besitzt auch eine orientalische Waffensammlung, die auf die von Jan III. Sobieski 1683 bei Wien eroberten Waffen der osmanischen Armee Kara Mustafa zurückgeht. Im Museumspark und auf dem Gebiet des Czerniakowski Fortes sind Ausstellungsstücke der schweren Kampfausrüstung zu sehen. Seit 1993 beherbergt das Czerniakowski Fort auch das Katyńmuseum, das die Ermordung von 40.000 polnischen Offizieren durch den sowjetischen NKWD um 1940 dokumentiert.
Nationalmuseum
Das Gebäude des Nationalmuseums wurde von 1926 bis 1938 von Prof. T. Tołwiński für die 1862 als Museum der Schönen Künste gegründete Sammlung erbaut, die 1916 zum Nationalmuseum ausgeweitet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beschädigt und die meisten Sammlungen wurden nach Deutschland ausgeführt. Teilweise gelang es sie nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Ca. zwei Millionen Kunstobjekte sind allerdings bis heute verschollen. Das Museum besitzt eine wertvolle Sammlung der antiken und mittelalterlichen Kunst, der polnischen Kunst aus dem 16. bis 21. Jahrhundert und Sammelobjekte fremder Kunst, sowie Sammlungen der Gewerbekunst und der Münzen.
Sternwarte
Die Sternware wurde von 1820 bis 1824 von Michal Kado, Hilary Szpilowski und Chrystian Piotr Aigner für die Universität Warschau anstelle einer Orangerie aus dem 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil errichtet. Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Wehrmacht zerstört und 1948/49 von Jana Dabrowski rekonstruiert.
Gebäude des Instituts für Taubstumme
Das Gebäude des Instituts für Taubstumme wurde für das 1817 von Pfarrer Jakub Falkowski gegründete Institut im Neorenaissancestil in den Jahren von 1827 bis 1830 anstelle des Holländischen Hauses des Architekten Dominik Merlini errichtet. Von 1845 bis 1846 przebudowano wurde es von Stanislaw Pszczólkowski und Franciszek Maria Lanci umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg zerstörte die deutsche Wehrmacht das Gebäude, das von 1945 bis 1949 wiederaufbebaut wurde.
Szelechow Haus
Das Szelechow Haus wurde 1904 von Stanislaw Grochowicz im Stil der Frühmoderne und Sezession für den Kaufmann Szelechow errichtet.
Kolobrzeg-Kolberg Haus
Das Kolobrzeg-Kolberg Haus wurde 1910 von Stanislaw Grochowicz im Stil der Frühmoderne und Sezession für den Kaufmann H. Kolobrzeg-Kolberg Haus errichtet. Die Details an der Fassade gehen auf Józef Gardecki zurück.
Dziekonski Haus
Das Dziekonski Haus wurde von 1890 bis 1900 von Józef Pius Dziekonski im Stil der Neogotik errichtet. Charakteristisch ist die wunderschöne Fassade aus Cheramikziegeln.
Strzalecki Haus
Das Strzalecki Haus wurde von 1904 bis 1907 von Wladyslaw Marconi im Stil der Frühmoderne für den Künstler Antoni Strzalecki errichtet.
Botschaft der Vereinigten Staaten
Besondere Beachtung verdient auch das Gebäude der Botschaft der Vereinigten Staaten, das sich unter der Hausnummer 31 befindet.
Ericsson Gebäude
Das Ericsson Gebäude wurde 1925 von Marian Lalewicz im Stil des Modernismus und Neoklassizismus errichtet.
Kulikiewicza Gebäude
Das Kulikiewicz Gebäude wurde 1833 von Antoni Corazzi im Stil Klassizismus für J. Kulikiewicz errichtet. Stefan Szyller hat das Gebäude um 1900 umgebaut.
Karszo-Siedlewskich Gebäude
Das Karszo-Siedlewskich Gebäude wurde 1889 von Aleksander Woyda im Stil des Klassizismus für die Magnatenfamilie Karszo-Siedlewski errichtet.
Gebäude der Planungskommission
Das Gebäude der Planungskommission wurde 1948 von Stanislaw Bieñkowski und Stanislaw Rychlowski errichtet.
Gebäude unter den Greifen
Das Gebäude unter den Greifen wurde von 1884 bis 1886 von Józef Huss für die Familie Fuchsów im gemischten Neorenaissance, Neobarock und Neoklassizistischen Stil erbaut und ging später an die Classen.
Denkmäler
Ignacy Jan Paderewski Denkmal
Das Ignacy Jan Paderewski Denkmal steht im Ujazdowski Park und stammt aus dem 20. Jahrhundert. Paderewski war Mitgründer des nach dem Ersten Weltkrieg wiedererstandenen polnischen Staates, Komponist, Politiker und sozialer Fürsorger. Er starb 1941 im New Yorker Exil.
Fryderyk Chopin Denkmal
Das Denkmal für Fryderyk Chopin (französisch Frédéric Chopin) wurde zu Ehren des, in der Nähe Warschaus in Żelazowa Wola geborenen, Komponisten und Pianisten 1908 von Wacław Szymanowski geschaffen. Das monumentale Jugendstildenkmal wurde jedoch erst 1926 aufgestellt. Es stellt den klavierspielenden Chopin unter einer vom Wind gebeugten masowischen Weide dar. Das Denkmal wurde bereits zu Beginn der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1958 rekonstruiert. Heute finden unter dem Denkmal um den Chopin-See sonntäglich Klavierkonzerte statt, die für alle Besucher das Łazienki-Parks offen stehen.
Jan III. Sobieski Denkmal
Das Denkmal für Jan-Sobieski wurde am 14. September 1788 zum 105. Jahrestag des Entsatzes von Wien auf der Brücke (Agricola) über den nördlichen Łazienki-See, auf Betreiben König Stanislaus Augusts aufgestellt. André Le Brun war für das Projekt verantwortlich, das von Franciszek Pinck ausgeführt wurde. König Jan III. Sobieski wird zu Pferd dargestellt unter dem sich ein besiegter Osmane befindet. Am 29. November 1830 versammelten sich unter dem Denkmal die Aufständischen von der Fähnrichschule, bevor sie das Belvedere stürmten, um den russischen Statthalter zu vertreiben.
Henryk Sienkiewicz Denkmal
Das Denkmal wurde vom Bildhauer Gustaw Zemła, als Siftung Janina und Zbigniew Porczyńskis, realisiert und am 5. Mai 2000 zu Ehren des Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz enthüllt.
Józef Piłsudski Denkmal
Das Józef Piłsudski Denkmal wurde nach einem Entwurf von Stanisław Ostrowski 1998 südlich des Chopin-Denkmals errichtet. Józef Piłsudski, der spätere Marschall von Polen stellte im Ersten Weltkrieg die Polnischen Legionen in Österreich-Ungarn auf, die Garanten für die Wiedererlangung der Unabhängigkeit waren. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg gelang es ihm, die Rote Armee 1920 an der Weichsel aufzuhalten und zurückzuschlagen (Wunder an der Weichsel).
Wilanow
Wilanow liegt am südlichen Ende des Königstrakts.
Paläste
Wilanow Palais
Das Palais Wilanów wurde von 1677 bis 1679 von A. W. Locci im Auftrag von König Jan III. Sobieski erbaut und wird als polnisches Versailles bezeichnet. Die barocke Ausstattung glorifizierte die Siege Jan III. Sobieski und die Tugenden seiner Gemahling Königin Marysienka. Nach dem Tod von Jan III. Sobieski residierte sein Nachfolger König August der Starke hier bis 1700. August II. der Starke war berühmt für die großen und ausschweifenden Feste, die er in dem Schloss veranstaltete. Danach ging der Palast nacheinander in den Besitz der Magnatenfamilien Sieniawski, Lubomirski, Czartoryski, Potocki und Branicki, die den Palast in den Formen der folgenden Epochen umgestalteten. Der Palast wurde 1944 nach dem Warschauer Aufstand von der deutschen Wehrmacht geplündert und gebranntschatzt; ihr ursprüngliches Ziel, dieses Symbol der polnischen Nation vollständig zu zerstören, konnten sie jedoch aufgrund des Vorrückens der Roten Armee nicht mehr verwirklichen. Der Palast wurde in der nach dem Zweiten Weltkrieg ursprünglichen Barockform wiederaufgebaut. Die Innenausstattung umfasst die Stilrichtungen Barock, Rokkoko und Klassizismus. Zu besichtigen sind die Bibliothek, das Potocki-Museum mit zahlreichen Skulpturen und die Wohnräume mit zahlreichen Gemälden, darunter das bekannte Portrait von Jan Sobieski als Türkenbekämpfer zu Pferde. Die Sammlung von barocken Grabportraits ist die größte auf der Welt. Die parkseitige Fassade besitzt eine Sonnenuhr des Danziger Astronoms Hevelius, die neben der Uhrzeit auch das Tierkreiszeichen anzeigt. Der Wilanow Park wurde im 17. Jahrhundert im Barockstil nach italienisch-französischem Vorbild auf einer Fläche von 43 ha angelegt. Später wurden Teile des Gartens im romantischen Stil umgestaltet. Zahlreiche Parkbauten und Skulpturen schmücken den Park. Der älteste Teil des Garten wurde von Gerard Ciołek auf den Terrassen vor dem Schloss in geometrischen Formen, Fontannen und Figuren rekonstruiert. Im Englischen Park nördlich des Schlosses gibt es mehrere Sargophage der Schlosseigentümer, Obeliske und Säulen. Im Stil der Neorenaissance ist der Rosengarten westlich des Palastes gehalten.
Kirchen
St. Anna Kirche
Die St. Anne Kirche im Park wurde in den Jahren 1772 bis 1775 für Adam Kazimierz Czartoryski im klassizistischen Stil errichtet und 1857 bis 1870 von H. Marconi i J. Heurich im Stil der Neorenaissance.
Denkmäler
Potocki Mausoleum
Insbesondere das neogothische Grabmal über der Potocki-Gruft verdient Aufmerksamkeit. Das Mausuleum wurde 1799 bis 1892 errichtet, das Grabmal 1832 nach dem Projekt von H. Marconi mit den Skulpturen von J. Tatarkiewicz und K. Hegel fertiggestellt.