Onur Air
Onur Air Taşımacılık AŞ | |
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IATA-Code: | 8Q |
ICAO-Code: | OHY |
Rufzeichen: | ONUR AIR |
Gründung: | 14. April 1992 |
Sitz: | Istanbul, ![]() |
Heimatflughafen: | Flughafen Istanbul-Atatürk |
Flottenstärke: | 27 |
Ziele: | National und international |
Onur Air ist eine türkische Fluggesellschaft mit Sitz in Istanbul. Die Gesellschaft ist Mitglied der International Air Transport Association (IATA) und nimmt am IATA Operational Safety Audit (IOSA) teil.
Geschichte
Onur Air wurde im Frühjahr 1992 als Tochtergesellschaft des türkischen Reiseveranstalters TK Air Travel gegründet und nahm bereits einen Monat später den Flugbetrieb mit einem werksneuen Airbus A320-200 auf. Die Flotte wurde bis zum Frühjahr 1993 um weitere drei werksneue Exemplare ergänzt.
1994 beteiligte sich die Ten Tour Gruppe an der noch jungen, türkischen Fluggesellschaft und übernahm sie später ganz. Mit einer solideren Finanzierung, baute Onur Air ab Juli 1995 die Airbus-Flotte um neun weitere Einheiten aus und begann mit dem Aufbau eines nationalen Streckennetzes.
Ab 1997 kamen auf nachfrageschwächeren Routen McDonnell Douglas MD-83 und MD-88 zum Einsatz. Ab 1996 wurden, aufgrund der international gestiegenen Beliebtheit der türkischen Urlaubsregionen, Airbus A300B4-200 eingeflottet. Anfang 2000 erhielt Onur weitere zwei Airbus A300B4 von South African Airways, sowie einen Airbus A300B2 vom gleichen Vorbesitzer. In der Folgezeit wurden Airbus A300-600 eingeflottet, die mit über 300 Sitzplätzen ausgestattet wurden, sowie später insgesamt acht Airbus A321-100 und -200.
Am 13. Mai 2005 wurde der Fluggesellschaft sowohl vom deutschen Luftfahrt-Bundesamt als auch von niederländischen Behörden die Einflugerlaubnis wegen Sicherheitsmängeln entzogen. Es wurden gravierende Mängel an den Maschinen der Onur Air festgestellt. Als Gegenreaktion entzog die Türkei daraufhin den deutschen Fluggesellschaften die Landeerlaubnis. Nach Protesten des Auswärtigen Amtes wurde das Einflugverbot für deutsche Flugzeuge wieder aufgehoben. Am 14. Mai wurden der Fluggesellschaft auch durch die schweizerische und die französische Flugsicherheitsbehörde die Einflugerlaubnis entzogen. Onur Air war bis dahin von Airbus und Boeing insgesamt neun mal wegen ihrer Wartungsverfahren mit Zertifikaten prämiert worden. In der Zeit vom 4. bis 6. Juli 2005 wurde gemäß der Auflage aus der Wiedererteilung der Einfluggenehmigung mit einem so genannten "Final Meeting" auf dem Heimatflughafen der Onur Air in Antalya die Überprüfung der Fluggesellschaft vorläufig abgeschlossen.
Im Sommer 2009 hat Onur Air Inhaber Cankut Bagana zwei weitere Airbus A320-200 angeschafft. Diese Maschinen werden gegenwärtig unter der Kennung TC-KLA und TC-KLB für Kolavia eingesetzt. Vorausgegangen ist eine Partnerschaft zwischen Kolavia und Onur Air. Cankut Bagana hat sich an der Kolavia beteiligt. Des Weiteren wurde in der Türkei ein Unternehmen mit gleichem Namen gegründet.
Im November 2009 hat Onur Air alle McDonnell Douglas MD-83 an einen türkischen Investor verkauft. Diese Maschinen werden nach und nach an die Khors Aircompany weitergegeben. Bekannt wurde ebenfalls, dass Onur Air im Dezember einen zusätzlichen Airbus A321 sowie im Januar 2010 drei Airbus A320-200 in die Flotte integrieren wird. Des Weiteren stellte Onur Air von April bis Juni drei gebrauchte und von ILFC geleaste Airbus A330-300 in Dienst.
Ziele


Onur Air führt in erster Linie Charterflüge durch und bietet ihre Flugzeuge samt Besatzung auch im Wetlease an. Seit der Deregulierung des türkischen Luftfahrtmarktes bietet Onur Air darüber hinaus innertürkische Verbindungen im Linienbetrieb an. Im Frühjahr 2008 wurden die Flüge nach Düsseldorf, dem zuletzt einzigen Zielflughafen in Deutschland, eingestellt. Die Fluggesellschaft kam somit nur noch außerplanmäßig als Subcharter im Auftrag anderer (zumeist türkischer) Airlines nach Deutschland.
Flotte
Mit Stand Februar 2011 besteht die Flotte der Onur Air aus 27 Flugzeugen[1] mit einem Durchschnittsalter von 13,3 Jahren[2]:
- 6 Airbus A300-600R (betrieben für Saudi Arabian Airlines)
- 7 Airbus A320-200 (2 betrieben für Kolavia)
- 2 Airbus A321-100
- 9 Airbus A321-200
- 3 Airbus A330-300 (betrieben für Saudi Arabian Airlines)
* 5 MD-88
Zwischenfälle
- Im Oktober 1998 musste eine Maschine der Onur Air auf dem Weg von Düsseldorf nach Antalya in Istanbul notlanden, da der Copilot einen Herzinfarkt erlitt. Der Pilot landete den Airbus sicher auf dem Airport Istanbul.
- Am 31. August 2005 wurde einem Airbus A300 in Zürich die Starterlaubnis aufgrund eines Mangels im Hydrauliksystem entzogen. Das Flugzeug durfte erst nach Behebung der Beanstandung die Schweiz verlassen.
- Im September 2006 weigerte sich ein Pilot der Onur Air auf dem Weg von Antalya nach Bristol zu starten und quittierte den Dienst. Als Begründung verwies er darauf, dass ein Triebwerk nicht normal lief und es beim Start hätte ausfallen können und dadurch das Flugzeug nicht sicher gewesen sei. Der Charterer der Maschine, der britische Reiseveranstalter Goldtrail erklärte daraufhin, dass der Pilot Probleme mit seinem Arbeitgeber hätte.
- Am 31. Dezember 2006 musste ein Flugzeug des Typs MD-88 kurz nach dem Start zum Flughafen von Istanbul zurückkehren, nachdem sich in 2000 Meter Höhe eine Frachtluke im Heck geöffnet hatte. Aus der offenen Klappe sei ein Gepäckstück ins Meer, ein weiterer Koffer bei der Notlandung auf die Piste gefallen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ ch-aviation.ch - Flotte der Onur Air (englisch) abgerufen am 26. Februar 2011
- ↑ airfleets.net - Flottenalter der Onur Air (englisch) abgerufen am 14. Januar 2011