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Die zertanzten Schuhe

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Die zertanzten Schuhe heißt ein Märchen der Brüder Grimm.

Inhalt

Die sieben Töchter des Königs haben morgens immer zertanzte Schuhe. Der König will herausfinden, wo sie nachts heimlich tanzen. Wer es herausfindet, der soll sich eine davon zur Frau nehmen dürfen. Versucht er es aber vergeblich, wird er geköpft. Obwohl sich zuerst viele Anwärter melden, scheitern sie alle daran, dass sie nachts einschlafen, anstatt das Geheimnis zu lüften. Alle müssen nach drei vergeblichen Versuchen sterben. Schließlich meldet sich ein armer alter Soldat, der von einer alten Frau den Rat erhalten hat, einen Tarnmantel zu verwenden und den Abendtrunk nicht zu trinken, den die älteste Tochter bringt. So gelingt es ihm, den Töchtern dreimal unbemerkt in das unterirdische Schloß auf den Ball zu folgen, auf dem sie tanzen. Er nimmt jedesmal ein Beweisstück mit. So gibt ihm der König nach drei Tagen auf seinen Wunsch die älteste Tochter zu Frau.

Viele Märchen drehen sich darum, dass ein oft einfacher Mann die Königstochter erhält, indem er eine bestimmte Aufgabe besteht oder ein Rätsel löst (Das tapfere Schneiderlein, Die sechs Diener). Insofern ist der arme alte Soldat als Held nicht ganz untypisch (Das blaue Licht). Häufig legt der König so einem Schwiegersohn dann besondere Steine in den Weg, was der Soldat hier abwendet, indem er sich für die älteste Tochter entscheidet. Sie war es auch, die mit dem Schlaftrunk alle Bewerber ausschaltete (auch die stattlichen Prinzen, vgl. König Drosselbart). Die jüngste Königstochter gilt dagegen allgemein als die liebste (Die Bienenkönigin). Sie ahnte, dass sie nicht zum Tanzen hätten gehen sollen, ließ sich aber von der ältesten überreden. Sehr häufig ist auch der Charakter der listigen Alten, wobei sie nicht immer wie hier gutartig ist.