Þingvellir

Þingvéllir (isländisch "Þing": Volksversammlung, "vellir": Ebene) ist ein Ort und ein Nationalpark im Süden von Island nahe der Reykjaneshalbinsel.
Historische Bedeutung
Hier wurde bereits um 930, d.h. noch während der Zeit der Landnahme durch v.a. norwegische Wikinger, die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt - nach denen im Griechenland der Antike.
An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen.

Geologie
Þingvellir befindet sich im Südwesten Islands und ist seit 1928 ein Nationalpark.
Es liegt inmitten einer Grabenzone und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill, am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxaráfoss. U.a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) (zu den Spalten vgl. auch Krafla und Mývatn). Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben; vgl. [1]. Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Das Wasser des Baches soll in den letzten Jahren auch schon überraschend angefangen haben zu dampfen.

"Golden Circle"
Der Ort gehört mit dem Wasserfall Gullfoss und den Geysiren des Haukadalur zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands, dem sogenannten Golden Circle. 2004 wurde der Nationalpark durch die UNESCO zum Welterbe erklärt.
Siehe auch
Weblinks
Informationen
- - zum "Golden Circle"
- - Plattentektonik und Vulkanismus in Þingvellir
- Offizielle Website (englisch)
- Die alte Parlamentsstätte im Þingvellir