Kratochvílit
Kratochvílit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | (C6H4)2CH2 bzw. C13H10 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Organische Verbindungen - Hydrocarbonate |
System-Nummer nach Dana |
50.3.1.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | orthorhombisch-pyramidal: |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 1 bis 2 |
Dichte (g/cm3) | 1,206 bis 1,197 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | farblos, weiß, grünlich, blauviolett |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchscheinend |
Glanz | Perlmuttglanz |
Kristalloptik | |
Doppelbrechung | δ = δ = 0,341 [1] |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Merkmale | Fluoreszenz |
Kratochvílit, auch als Kratochwilit oder unter seiner chemischen Bezeichnung Fluoren bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Organischen Verbindungen. Er kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (C6H4)2CH2 [2] (vereinfacht auch C13H10) und entwickelt meist kleine, tafelige bis plattige Kristalle von perlmuttglänzender blauvioletter bis grünlicher Farbe. Auch farblose bis weiße Kristalle sind bekannt.
Besondere Eigenschaften
Kratovílit sondert einen kräftigen Geruch nach Petroleum ab und zeigt unter kurzwelligem UV-Licht eine starke blauviolette Fluoreszenz.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden und beschrieben wurde Kratochvílit 1937 in der Region um Kladno (Tschechien). Benannt wurde das Mineral nach Josef Kratochvíl (1878–1958), einem tschechischen Professor der Petrographie.
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale (8. Auflage) nach Strunz gehört Kratovílit zu den stickstofffreien Kohlenwasserstoffen. Die neue Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) sortiert das Mineral in die Abteilung der Hydrocarbonate.
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kratovílit in die Abteilung der „Salts of Organic Acids (Hydrocarbons)“ (Salze organischer Säuren (Hydrocarbonate)). [3]
Bildung und Fundorte
Kratovílit bildet sich in brennenden, pyrithaltigen Schiefer-Lagerstätten oder Kohle-Lagerstätten.
Als Fundorte sind außer seiner Typlokalität Kladno nur noch Radvanice v Čechách/Okres Trutnov in Tschechien und bei Alsdorf/Städteregion Aachen in Deutschland bekannt. [4]
Struktur
Kratochvílit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe (Raumgruppen-Nr. 33) mit den Gitterparametern a = 8,514 Å, b = 5,744 Å und c = 18,52 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MinDat. - ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ Webmineral - New Dana Classification of Organic Minerals (engl.)
- ↑ MinDat - Localities for Kratochvílite (engl.)
Siehe auch
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 799.
Weblinks
- Mineralienatlas:Kratochvílit (Wiki)
- Mineraldatenblatt Kratochvílite (PDF 61,8KB, engl.)