Milan Horáček
Milan Horacek (* 1946 in Velké Losiny, Tschechoslowakei), ist ein Gründungsmitglied der Partei Die Grünen. 2004 kandidiert er für das Europaparlament.
Nachdem Horacek, der in der CSSR den Beruf des Elektromonteurs gelernt hatte, in den Jahren 1965 bis 1967 als "politisch unzuverlässig" eingestuft und zeitweise inhaftiert war, emigrierte er nach den Ereignissen des Prager Frühlings 1968 nach Deutschland. Hier arbeitete er in der Industrie und für eine Gewerkschaftszeitschrift.
1976 bis 1981 studierte er in Frankfurt Politologie und war 1979 an der Gründung der Partei Die Grünen als Gründungsmitglied beteiligt. In den 80er Jahren war er in Hessen für seine Partei aktiv; 1983 zog er als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Seine Schwerpunkte sind Außen- und Sicherheitspolitik, Osteuropa und Menschenrechte.
Neben seiner parteipolitischen Arbeit engagiert sich Horacek in der exil-tschechoslowakischen Kultur und Politik. Er ist Herausgeber der Exilzeitschrift Listy (Blätter).
1990 wurde Horaceks Ausbürgerung aus der Tschechoslowakei von Vaclav Havel zurückgenommen, der ihn auch in seinen Beraterstab aufnahm; 1991 wurde er Leiter der grünen Heinrich-Böll-Stiftung in Prag. Seit 2000 ist er Teilnehmer im Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum.
Als Kandidat der Bündnis90/Die Grünen-Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nimmt er 2004 an den Wahlen zum Europaparlament teil.