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Indurains besondere Stärke lag im Einzelzeitfahren, allerdings hatte er auch am Berg großes Leistungsvermögen.
Rennkarriere
Indurains Profikarriere begann 1985, nachdem er im Jahr zuvor erfolglos an den Olympischen Sommerspielen 1984 im Einzelstraßenrennen teilgenommen hatte. Sein Team war die spanische Reynolds-Mannschaft. 1985 nahm er zum ersten Mal an der Tour de France teil. In dieser Phase seiner Karriere war Indurain Mannschaftfahrer, der für seinen Teamkapitän Pedro Delgado Helferdienste verrichtete. Als dieser 1988 die Tour de France gewann, hatte Indurain daran einen großen Anteil: An entscheidenden Anstiegen leistete er die Führungsarbeit für Delgado und musste eigene Chancen auf Etappensiege auslassen. Bei der Tour de France 1990 war Indurain bereits deutlich besser als Delgado, hielt sich jedoch an die interne Rangordnung der Mannschaft.
Ab 1991 war Indurain bei seinem Team, das nach einem Sponsorenwechsel nun Banesto hieß, alleiniger Fahrer für das Gesamtklassement. Indurain gewann von 1991 bis 1995 fünfmal in Folge die Tour de France; er war damit der vierte Fahrer, der fünfmal gewann; der erste, dem dies ohne Unterbrechung gelang. In den Jahren 1992 und 1993 siegte Indurain darüber hinaus auch noch beim Giro d’Italia. Zu diesen Siegen kamen noch mehrere Siege in kürzeren Rundfahrten: zweimal Paris-Nizza, dreimal Katalonien-Rundfahrt und zweimal Dauphiné Libéré, ferner ein Sieg in dem Weltcuprennen Clásica San Sebastián. Insgesamt errang Indurain 65 Siege als Radprofi, darunter zwölf Etappen bei der Tour de France und vier beim Giro d'Italia.
Miguel Indurain während des Criterium Ciutat de L'Hospitalet
Im Jahr 1996 beendete Indurain seine Karriere im Alter von 32 Jahren.
Zuvor war er beim Versuch gescheitert, die Tour de France ein sechstes Mal in Folge zu gewinnen. Beim Sieg des DänenBjarne Riis wurde Indurain lediglich Elfter im Gesamtklassement, nachdem er sich bei dem besonders kalten und nassen Wetter der ersten Woche eine starke Erkältung zugezogen hatte. Bei einer längeren Bergetappe, die ausgerechnet durch Indurains Geburtsort führte, verlor er acht Minuten auf den Tagessieger. Nach seinem Olympiasieg, den er im Nationaltrikot errang, trat Indurain im Herbst 1996 noch auf Druck des Teamsponsors bei der Vuelta a España an, die er nicht mochte und die in seiner Saisonplanung nicht vorgesehen gewesen war. Indurain, der sich beklagte, dass sich seine Beine „wie Holz“ anfühlten, und über Atemnot klagte, brach die Rundfahrt ab und beendete seine Karriere.
1994 stellte Indurain mit 53,040 Kilometern einen neuen Stundenweltrekord auf, der aber wie alle zwischen 1984 und 1996 aufgestellten Stundenweltrekorde von der UCI annulliert wurde.
Ehrungen
1992 erhielt Miguel Indurain den Prinz-von-Asturien-Preis und wurde nach seinem fünften Sieg bei der Tour de France in Lausanne mit dem Olympischen Orden ausgezeichnet. Er ist Mitglied im spanischen Olympischen Komitee und im UCI-Ausschuss für Profiradsport. Dazu ist er Ehrenvorsitzender seiner eigenen Miguel-Induráin-Stiftung.
Erfolgsgründe
Der Grund für Indurains zeitweise völlige Überlegenheit lag in der Kombination von mentaler Stärke und außergewöhnlichen körperlichen Werten. Seine Größe von 1,88 m und sein Gewicht von ungefähr 80 kg brachten ihm den Spitznamen Big Mig ein, führten jedoch zu guten Hebelverhältnissen und Kraftwerten. Indurains Lungenkapazität betrug acht Liter und damit drei Liter mehr als der menschliche Durchschnitt. Den Rekord für den niedrigsten Ruhepuls, der je bei einem gesunden Menschen gemessen wurde, hält Indurain mit 28 Herzschlägen pro Minute [1]. Der durchschnittliche Wert von Erwachsenen liegt bei ca. 70 Herzschlägen pro Minute. Zudem betrug sein Herzminutenvolumen 50 l/min. Aufgrund dessen war sein Körper in der Lage, mehr Sauerstoff aufzunehmen und an die Muskeln weiterzuleiten als seine Konkurrenten.