Radio-Okkultation
Vorlage:Doppeleintrag Die Radio Okkultation ist ein Verfahren zur Messung von Atmosphäre und Ionosphäre anhand tangierender Radiowellen.
Es werden die zwischen einer Raumsonde und der Bodenstation ausgetauschten Funksignale im sogenannten S- (2.3 GHz) und X- (8.4 GHz) Frequenzband genutzt, um aus ihrer Beeinflussung durch die planetare Atmosphäre und Ionosphäre Rückschlüsse auf das sondierte Medium zu ziehen. Die Veränderungen der Frequenz, Phase, Amplitude und Polarisation eines in seinen Parametern bekannten Trägerwelle werden ermittelt. Wenn dieses Trägersignal neutrale oder ionisierte Medien durchläuft, ändern sich ein oder mehrere der genannten Parameter. Daraus können wiederum Daten über die das Signal beeinflussenden Medien abgeleitet werden. Kurz vor dem verschwinden und dem Wiederauftauchen durchqueren die zwischen Raumsonde und Bodenstation ausgetauschten Signale die Atmosphäre und Ionosphäre. Dabei wird das Signal gebrochen und phasenverschoben. Durch die Messung der Frequenz lassen sich Änderungen gegenüber dem Originalsignal ermitteln. Aus der eingehenden Analyse der Änderungen wiederum lassen sich Dichte, Temperatur und Druck der Atmosphäre in Abhängigkeit der Höhe über der Planetenoberfläche ermitteln.
Anwendung
Die satellitengestützte Untersuchung planetarer Atmosphären bedient sich der Okkultationstechnik, bei der die Raumsonde aus Sicht der Erde hinter den zu untersuchenden Planeten verschwindet.
Quellen
Fjeldbo, G., A. J. Kliore, and V. R. Eshleman, The Neutral Atmosphere of Venus as Studied with the Mariner V Radio Occultation Experiments, Astron. J, Vol. 76, No. 2, 123-140, 1971.