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Lockheed P-80

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Lockheed P-80/F-80 Shooting Star

Lockheed P-80A „Shooting Star“
Typ Jagdbomber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Lockheed Corporation
Erstflug 8. Januar 1944
Indienststellung 1945
Produktionszeit

1945 bis 1950

Stückzahl 1715

Die Lockheed P-80 Shooting Star war der erste Düsenjäger der USA, der in den operativen Einsatz kam.

Entwicklung und Geschichte

Die Entwicklung begann 1943 auf Basis des britischen Halford-H-1-B-Strahltriebwerks. Das Design beinhaltete einen Ganzmetallrumpf als Tiefdecker mit Bugradfahrwerk. Der erste Prototyp flog unter der Bezeichnung XP-80 erstmals am 8. Januar 1944 mit einem ersatzweise eingebauten Triebwerk Halford H1 (später als „Goblin“ bezeichnet), das aus dem Prototyp der britischen de Havilland Vampire ausgebaut und in die USA geschickt worden war, da das Originaltriebwerk durch einen Unfall zerstört wurde. Mit diesem Flugzeug konnte eine Geschwindigkeit von 808 km/h erreicht werden. Da de Havilland nicht in der Lage war, eine ausreichende Anzahl von Triebwerken für eine Serienproduktion der P-80 zu liefern, sollte bei Allis-Chalmers eine Lizenzfertigung aufgenommen werden, die jedoch nicht in Gang kam. Daraufhin wurde Lockheed die Lizenzproduktion des Whittle I-40 angeboten. Da dies jedoch größer war als das H-1, musste für die folgenden Prototypen der Rumpf vergrößert werden.

Der zweite Prototyp flog erstmals am 10. Juni 1944 und erreichte 903 km/h. Am 20. Oktober 1944 starb Lockheeds Chef-Testpilot Milo Burcham bei einem Testflug des zweiten Prototyps.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 45 Maschinen ausgeliefert, nur vier YP-80 gelangten in dieser Zeit noch nach Europa. Zwei Maschinen wurden nach Großbritannien gebracht; zwei weitere kamen nach Italien. Die beiden Maschinen in Großbritannien hatten jedoch nur eine kurze Lebenszeit, da eine von ihnen im Flug explodierte und die andere nach einem Triebwerksausfall des dort eingebauten Rolls-Royce Nene bruchlandete. Keine der Maschinen kam bis zum Kriegsende in den Kampfeinsatz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion fortgesetzt. 1732 P-80A, B oder C wurden bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1950 gebaut. Eine modifizierte P-80B – mit der Bezeichnung XP-80R – stellte am 19. Juni 1947 einen Geschwindigkeitsrekord mit 1003,59 km/h auf. Von der letzten Variante – der P-80C wurden ab 1948 670 Exemplare gebaut. Ab Juni 1948 wurde die Bezeichnung in F-80C geändert.

Der erste Kampfeinsatz fand im Koreakrieg statt, hauptsächlich mit der F-80C. Am 8. November 1950 kam es zum ersten Sieg in einem Luftkampf zwischen Strahlflugzeugen, bei dem eine nordkoreanische MiG-15 von einer US-amerikanischen F-80 durch den Piloten Russell J. Brown abgeschossen wurde. Grundsätzlich waren die P-80 den russischen Jets jedoch nicht gewachsen und wurden deshalb bald von der F-86 Sabre abgelöst und in eine Rolle als Bodenangriffsflugzeug verdrängt. Bei Unterzeichnung des Waffenstillstandes 1953 waren die F-80 nur noch als Aufklärer eingesetzt worden.

Die F-80 wurde auch in einige südamerikanische Länder exportiert: 33 nach Brasilien, 18 nach Chile, je 16 nach Kolumbien, Ecuador und Peru, sowie 14 nach Uruguay. Für Schulungs-Einsätze wurde eine zweisitzige Variante mit der Bezeichnung TF-80C. Die letzten 128 F-80C wurden gar nicht mehr gebaut, sondern als TF-80C ausgeliefert. Am 5. Mai 1949 wiederum wurde die TF-80C in T-33A umbenannt.

Varianten

XP-80
(Modell L-140) 1. Prototyp „Lulu Belle“ mit Halford-H-1-Triebwerk. Spannweite 11,30 m, Länge 10,00 m; 2. und 3. Prototyp XP-80A mit GE-I-40-Triebwerk. Spannweite: 11,86 m Länge 10,52 m
YP-80
Vorserie mit General-Electric-J33-Triebwerk. 13 Stück gebaut.
XF-14
Umbau einer YP-90 zum Aufklärer (Erstflug 13. September 1944).
F-80A
erste Serienvariante mit Sturzflugbremsen und verändertem Waffenraum, Spannweite: 12,17 m Länge: 10,52 m; 525 Stück wurden gebaut (vor 1948 P-80A).
RF-80A
Aufklärungsflugzeug mit Kameras in der Flugzeugnase, 152 gebaut (vor 1948 FP-80A).
F-80B
ab 1947 mit Schleudersitz, Entfall des Landescheinwerfers in der Rumpfnase, modifizierten Tragflächen und neu gestaltetem Cockpit. 240 Stück wurden gebaut (vor 1948 P-80B).
F-80C
ab 1948 mit J33A-23-Triebwerk; 798 Stück wurden gebaut. Weltweit erstes Flugzeug mit absprengbarer Kabinenhaube (vor 1948 P-80C).
TF-80C
zweisitzige Trainerversion, ab 1949 T-33A.
P-80R Racey
war eine Ausführung mit geänderten Lufteinläufen, geschärften Flügelnasen und einer flacheren Cockpithaube, um den Geschwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge zu brechen. Am 4. Juni 1947 erreichte Col. Albert Boyd in Muroc mit einer Geschwindigkeit von 1003,811 km/h dieses Ziel.
TV-1
Bezeichnung der United States Navy für 50 als Trainingsflugzeuge eingesetzte F-80C (ursprünglich TO-1).

Nutzer

Peruanische F-80C
Brasilien Brasilien
33
Chile Chile
30
Ecuador Ecuador
16
Kolumbien Kolumbien
16 v 1958-66
Peru Peru
16 v 1958-73
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Uruguay Uruguay
17

Technische Daten

Seitenaufriss der F-80C
Kenngröße Daten der F-80C
Länge: 11,49 m
Flügelspannweite: 11,81 m
Höhe: 3,43 m
Antrieb: Allison J33-A-35 mit 24,1 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit: 965 km/h
Größte Reichweite: 1930 km
Besatzung: Pilot
Dienstgipfelhöhe: 14.000 m
Leergewicht: 5738 kg
Fluggewicht: 7646 kg
Bewaffnung: sechs 12,7-mm-MGs, 2 × 454-kg-Bomben oder 16 × 12,7-cm-Raketen

Eine weitere Entwicklung aus der F-80 war die F-94 Starfire.

Bildergalerie

Siehe auch

Commons: P-80 Shooting Star – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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