Apostolisches Exarchat Griechenland
Die Griechisch-Katholische Kirche ist eine sehr kleine katholische Ostkirche. Sie ist mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert und anerkennt dementsprechend den Papst als ihr Kirchenoberhaupt. Sie folgt der byzantinischen Liturgie, verwendet jedoch Kirchenslawisch als Sprache.
Neben ihr besteht auch eine deutliche größere Katholische Kirche in Griechenland mit lateinischem (westlichem) Ritus. Beide Kirchen sind aber, was die Mitgliederzahl betrifft, Winzlinge neben der Griechisch-Orthodoxen Kirche.
1826 begann der katholische Priester Johannes Marangos eine Mission unter den orthodoxen Christen Konstantinopels, wo ihm die Errichtung einer kleinen Gemeinde gelang. 1878 zog er dann nach Athen weiter, wo er 1885 verstarb, wo ihm die Errichtung einer zweiten Gemeinde gelang. Auch zwei kleine Dörfer in Thrakien konnte er für den katholischen Glauben gewinnen.
Nachdem 1895 die Assumptionisten ihre Arbeit in Konstantinopel aufnahmen, ein Priesterseminar und zwei weitere kleine Gemeinden gründeten, zählte man 1910 bereits etwa 1.000 Gläubige mit 12 Priestern, von denen 10 Assumptionisten waren.
Bereits am 11. Juni 1911 errichtete Papst Pius X. ein eigentändiges Ordinariat für die griechischen Katholiken im Osmanischen Reich und ernannte am 28. Juni des gleichen Jahres mit Isaias Papadopoulos den ersten Bischof. Waren bis dahin alle Gemeinden von der Delegation in Athen abhängig, so hatte der neue Bischof seinen Sitz in Istanbul, von wo aus er ihn erst 1922 nach Athen verlegte. Schon ein Jahr später (1923) wurde das Ordinariat in den Rang eines Apostolischen Exarchates erhoben. 1932 wurde das Exarchat geteilt, wobei Athen für Griechenland, Istanbul aber einen neuen für die Türkei erhielt.
Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches kam es in den 1920er Jahren zu einem Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland. In diesem Kontext siedelten fast alle Gläubigen der Griechisch-Katholischen Kirche nach Mazedonien über, was Bischof George Calavassy zu beaufsichtigen hatte.
1998 zählte die Griechisch-Katholische Kirche 2.340 Gläubige in Griechenland und 40 in der Türkei, wo sie ihren Ursprung nahm. Die 7 zölibatären Priester stammen alle ursprünglich aus dem lateinischen Ritus.