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Max Raabe

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Max Raabe auf der Berlinale 2008

Max Raabe (Künstlername, * 12. Dezember 1962 in Lünen) ist ein deutscher Sänger im Stimmfach Bariton und Mitbegründer sowie Leiter des Palast Orchesters in Berlin.

Leben

Erste Gesangserfahrungen sammelte Max Raabe in einem Kirchenkinderchor in seiner Heimatstadt Lünen und in der Kantorei seiner Schule. Er besuchte das Clemens-Hofbauer-Kolleg, ein Internat des Erzbistums Paderborn.[1] Zwanzigjährig zog er nach Berlin. Erste Gesangstunden finanzierte er mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten.[2] Ab 1988 studierte Raabe Gesang an der Hochschule der Künste (HdK), die er 1995 als staatlich geprüfter Opernsänger (Bariton) verließ.[3]

1986 gründete er mit Freunden das Palast Orchester, das Chansons und Lieder im Stil der 1920er und 1930er Jahre aufführte. 1992 machte er mit der Soloeinlage von Unter den Pinien von Argentinien vor geschlossenem Vorhang in Peter Zadeks Inszenierung Der Blaue Engel im Theater des Westens auf sich aufmerksam. Einem größeren Publikum wurde er 1994 durch den Auftritt in der Film-Komödie Der bewegte Mann gemeinsam mit dem Palast Orchester bekannt. Einige bewundern ihn , andere aber halten ihn für eine schwule Schwuchtel Zwei Jahre später folgte sein erstes Engagement als Filmdarsteller in der Rolle des Attila im Fernsehfilm Charleys Tante.[2]

Neben den Tourneen und Ballauftritten mit dem Palast Orchester ist Max Raabe auch solistisch zu hören, er wird vom Pianisten Christoph Israel begleitet und trägt auch eigene Kompositionen vor. Raabe trat in einigen klassischen Produktionen auf:

2004 fertigte er den Soundtrack des Films Die Reise ins Glück mit Tellerlip Girl.[6] Im Jahr 2005 trat er erstmals in der New Yorker Carnegie Hall auf und am 13. Juni erhielt er in Hahnenklee den Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar.[7][8] Im Dezember 2005 wurde die Hochzeit von Marilyn Manson und Dita Von Teese von ihm untermalt.[9] 2006 übernahm Raabe eine Synchronstimme im Animationsfilm Die Rotkäppchen-Verschwörung.[10]

Raabes Bühnenpräsenz wird als minimalistisch, lakonisch und formvollendet beschrieben. Er entwickelte einen spezifischen Gesangsstil, bei dem seine Stimme als „körperlos“ und in „vollkommener Klarheit“ wahrgenommen wird.[11]

Werke

Sein Repertoire umfasst im wesentlichen deutschsprachige Lieder aus der Zeit und im Stile der 1920er Jahre.

Die Filmmusik zu Der bewegte Mann stammt unter anderem von Max Raabe. Er hat zahlreiche Lieder im Stil der 1920er und 1930er Jahre geschrieben, deren Texte und Arrangements an Lieder der Gruppe Comedian Harmonists erinnern. Die wohl bekanntesten sind:

  • Kein Schwein ruft mich an (1992)
  • Klonen kann sich lohnen (2002)

Das Palast Orchester veröffentlichte bereits mehrere Alben mit neu interpretierten bekannten - unter anderem auch von Walter Jurmann komponierten - und auch selbst verfassten Liedern.

  • 1987: Die Männer sind schon die Liebe wert
  • 1989: Kleines Fräulein, einen Augenblick
  • 1991: Ich hör’ so gern Musik
  • 1992: Mein kleiner grüner Kaktus
  • 1993, 1996: Wintergarten-Edition Live
  • 1994: Dort tanzt Lu-Lu!
  • 1995: Bel Ami
  • 1996: Music, Maestro, Please
  • 1997: 10 Jahre Palast Orchester mit seinem Sänger Max Raabe
  • 1997: Tanz-Gala
  • 1999: Junger Mann im Frühling
  • 1999: Kein Schwein ruft mich an (Best Of)
  • 1999: Ein Freund, ein guter Freund
  • 2000: Krokodile und andere Hausfreunde
  • 2001: Charming Weill
  • 2001: Superhits (Album mit Hitparaden-Covers)
  • 2001: Von Kakteen und Gorillas
  • 2002: Vom Himmel Hoch, Da Komm’ Ich Her
  • 2002: Superhits 2 (Album mit Hitparaden-Covers)
  • 2003: Palast Revue (Best Of)
  • 2005: Max Raabe singt … (Solo-Livealbum)
  • 2006: Komm, lass uns einen kleinen Rumba tanzen
  • 2006: Gekommen, um zu bleiben (Maxi-CD mit Wir sind Helden)
  • 2006: Schieß den Ball ins Tor (Maxi-CD mit Heino Ferch und Peter Lohmeyer)
  • 2008: Heute Nacht oder nie - Live In New York
  • 2010: Übers Meer (Solo-Album)
  • 2011: Küssen kann man nicht alleine (mit Annette Humpe)

Max Raabe & das Palastorchester coverten verschiedene Lieder aus anderen Musikrichtungen und passen diese Lieder ihrem eigenen Musikstil an.

Filme

  • Max Raabe - Gentleman der Schellackplatte. Dokumentation, Deutschland, 2004, 43 Min., Buch und Regie: Yvonne von Kalinowsky, Erstsendung 28. Februar, 2004, Produktion: Produktion: RBB [12]
  • Max Raabe & Palast Orchester - Konzert in der Berliner Waldbühne 2006. Konzertaufnahme, Deutschland, 2006, Produktion: RBB, [13]
  • Mein Leben - Max Raabe. Dokumentation, Deutschland, USA, 2007, 43 Min., Regie: Claudia Müller, Produktion: ZDF[14]
  • Invincible - Drama, Deutschland, 2001, Buch: Werner Herzog, Erstsendung 17. Januar, 2002
Commons: Max Raabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Im Interview: Max Raabe. Betont charmant - Der Lausbub im Frack“, themenguide.de, 2006
  2. a b Biografie Max Raabe
  3. Hamburger Morgenpost vom 10. Juni 2008: Der Sänger Max Raabe
  4. IMDb: Im weißen Rößl am Wolfgangssee (1994)
  5. spiegel online vom 25. Oktober 1999: Kulturspiegel: Musik - NEUE CDs
  6. Homepage von Wenzel Storch
  7. goslar.de: Paul-Lincke-Ring
  8. hahnenklee-aktuell.de: Paul-Lincke-Ring 2005
  9. spiegel-online.de vom 5. Dezember 2005: Schocker - Max Raabe singt bei Marilyn Mansons Hochzeit
  10. lunafilm.at: Die Rottkäppchen-Verschwörung
  11. „Max Raabe: Dies ist kein Liebeslied“, FAZ, 11. April 2008
  12. Inhaltsangabe auf 3Sat
  13. Inhaltsangabe vom RBB
  14. Inhaltsangabe von arte