Zum Inhalt springen

Glossar der Logistik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2011 um 14:58 Uhr durch 194.29.120.167 (Diskussion) (M). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieses Glossar definiert und erläutert sowohl englische als auch deutsche Fachtermini der Logistik: Die logistische Fachsprache ist heute gespickt mit Anglizismen und Abkürzungen, die sich nicht immer unmittelbar erschließen. Daneben existieren oft mehrere deutsche Entsprechungen.

A

Air Freight Letter (AFL)
Luftfrachtbrief
Air Way Bill (AWB)
Luftfrachtbrief (übliche Bezeichnung)
Available to promise (ATP)
Merkmal eines kundenorientierten Logistiksystems, das dem Besteller bereits bei Auftragseingang einen verbindlichen Liefertermin zu bestätigen vermag.

B

BAF
Bunker Adjustment Factor = Frachtkostenangleich an wechselnde Rohstoffpreise
Bestandseinheit
siehe Stock-Keeping Unit
Break-bulk point
dt. Vereinzelungspunkt
Logistischer Knotenpunkt wo eine große Lieferung in einzeln weiterzuleitende Teillieferungen/Teilmengen aufgespalten wird.
Bordero
Ein Bordero (von franz. bordereau) ist ein Verzeichnis bei Sammelladungen, das Angaben über Empfänger, Absender, Warenbezeichnungen usw. sowie Informationen zur Behandlung der Sendung bis zur Auslieferung enthält und gehört damit zu den Warenbegleitpapieren.

C

CAF
Currency Adjustment Factor = Währungsveränderungsfaktor
CKD
completely knocked down = Zerlegt in Einzelteile
Colli
Packstück im Transportwesen, deutsche Schreibung Kolli; siehe Stückgut
Consolidation point
dt. Sammelpunkt
Logistischer Knotenpunkt, an dem mehrere Einzellieferungen zu einer Gesamtlieferung zusammengestellt werden.
Chaotische Lagerhaltung
siehe Dynamische Lagerhaltung

D

Decoupling-Point
siehe Entkopplungspunkt
Dynamische Lagerhaltung
Dabei wird stets der nächste freie Lagerplatz für eine hereinkommende Lagereinheit verwendet. Feste Zuordnungen bestehen nicht.
Direkte Produktrentabilität (DPR)
Der Rohertrag abzüglich der direkten Produktkosten (DPK) auf Groß- und Einzelhandelsstufe, bezogen auf eine einzelne Verkaufseinheit und dient der Definition der optimalen Efficient Unit Load.
Direktverkehr
Ein Verkehr zwischen einem Abohl- und Empfangspunkt ohne den Wechsel des Transportmittels.

E

Entkopplungspunkt
Am Entkopplungspunkt treffen zwei logistische Steuerkreise aufeinander
Efficient Unit Loads (EUL)
Um die Kosten von Einkauf, Verpackung, Transport, Umschlag und Lagerung zu optimieren bzw. zu reduzieren, wird mit Hilfe von Efficient Unit Loads eine Optimierung bzw. eine Modularisierung aller Ladungseinheiten (Unit Loads) und eine weitestgehende Standardisierung logistischer Rahmenbedingungen angestrebt.
Eskalationsmanagement
Eskalationsmanagement ist ein formalisiertes System des Troubleshootings, bei dem, abhängig vom Erreichen bestimmter Alarmstufen, vordefinierte Prozesse (Informationswege, Maßnahmen) eingeleitet werden.

F

FCL - Full Container Load
Container-Komplettladung
First in First out (FiFo)
Die zuerst produzierten oder eingelagerten Produkte werden auch zuerst ausgelagert - dient der Vermeidung von Überalterung.
Fahrerloses Transportfahrzeug (FTF)
Gerät für den automatischen innerbetrieblichen Warentransport
Full Truck Load (FTL)
Volle LKW-Ladung, d.h. eine wirtschaftliche Transportmenge
Gegenteil: Less Than Truckload (LTL)
Fahrerloses Transportsystem (FTS)
Gesamtheit (System) von einem oder mehreren FTF und der für einen koordinierten Betrieb erforderlichen Leitsteuerung

G

Güterverkehrszentrum (GVZ)

H

Hub and Spoke

J

Just in time (JIT)
Produktion oder Lieferung im Augenblick der Anforderung. Produkte werden nicht mehr lange (zwischen-)gelagert, sondern nur noch in bedarfsgerechten Teiltransportmengen geliefert.
Just in sequence (JIS)
Das Just-in-sequence-Konzept ist eine Weiterentwicklung des Just-in-time-Gedankens. Bei der Bereitstellung nach dem JIS-Verfahren sorgt der Zulieferer nicht nur dafür, dass die benötigten Module rechtzeitig in der notwendigen Menge angeliefert werden, sondern auch, dass die Reihenfolge (Sequence) der benötigten Module stimmt.
Just on time

K

Kommissionierfach
siehe Pick face
Kontraktlogistik
Ausführung und Management komplexer logistischer Teile eines Geschäftsprozesses durch einen Logistikdienstleister auf der Basis eines längerfristigen Vertrages.

L

Lagerhaltiger Artikel
siehe Stock-Keeping Unit
Late differenciation
möglichst späte Variantenbildung; siehe Postponement.
LCL
Less than carload / containerload = Stückgut
Less Than Truckload (LTL)
Teilladung. Transportmenge, die keine volle LKW-Ladung ausmacht. Gegenteil: Full Truck Load (FTL)
Lieferantengesteuerter Bestand
Bestandsführung durch den Lieferanten; siehe Vendor Managed Inventory
Logistikdienstleister
Gewerbliche Unternehmen, die hauptsächlich logistische Dienstleistungen für Dritte anbieten und erbringen.
Logistische Einheit
(engl. Unit Load)
Die Logistische Einheit wird durch die Zusammenfassung einer definierten Gütermenge zu einer manipulierbaren Einheit gebildet (engl. Unitization). Im Idealfall bleibt die Logistische Einheit über die gesamte Lieferkette hinweg erhalten ohne dass sie in Teilmengen aufgelöst oder zu übergeordneten Einheiten zusammengefasst werden müsste. In diesem Fall würde gelten: Verpackungseinheit = Lagereinheit = Bestelleinheit = Ladeeinheit = Transporteinheit = Verbrauchseinheit. Eine hinsichtlich der logistischen Gesamtkosten günstig gebildete Logistische Einheit wird englisch als Efficient Unit Load bezeichnet. Die Bildung logistischer Einheiten ist Gegenstand der Verpackungslogistik.
Logistisches Assistenzsystem
rechnergestützes Logistikhilfsmittel

M

Manifest
Ladungsverzeichnis Verzeichnis aller auf einer Seereise bzw. einem Flug verladenen Güter; es gilt als Ausweis gegenüber dem Zoll und als Unterlage zur Ladungskontrolle.
Multimodaler Transport
Unter Multimodalem Verkehr oder gebrochenem Verkehr wird im Verkehrswesen allgemein der Transport eines Gutes mit zwei oder mehr unterschiedlichen Verkehrsträgern (Schiene, Straße, Binnen- und Seeschiff, Flugzeug, Pipeline) verstanden.

N

Nachnahme
(eng.: C.O.D. Cash on delivery), Nachnahme (franz. Remboursement = Weltpostverein-Sprache) beschreibt eine Versand- und Zahlungsart, bei der die Bezahlung einer Ware beim Empfang derselben durch den Empfänger an das ausführende Post- bzw. Logistik-Unternehmen erfolgt.

P

Packing
dt. Packen; siehe Verpackung und Verpackungstechnik
Packinggroup
Verpackungsgruppe; siehe auch ADR
Pick face
dt. Kommissionierfach.
Lagerfach, aus dem Waren bei der Auftragszusammenstellung entnommen werden.
POD
Port of Discharge = Entladungshafen
Postponement
möglichst späte Variantenbildung (Synonym Late differenciation).
Push/Pull-Boundary
siehe Entkopplungspunkt

S

Standardcontainereinheit
siehe Twenty foot equivalent unit
Stock Keeping Unit (SKU)
Stock Keeping Unit
Stückgut
Stückgut bezeichnet in der Logistik alles, was sich einzeln im Stück transportieren lässt.

T

THC
Terminal Handling Charge = Frachtgebührenanteil
Twenty-foot Equivalent Unit (TEU)
dt. Standardcontainereinheit
Mit TEU wird die Ladekapazität von Containerschiffen bezeichnet. Der englische Begriff entstammt dem Maß des ISO-Containers (20 ft x 8 ft x 8 ft).
TUL
Transport, Umschlag, Lagerei

U

Unit Load
siehe Logistische Einheit

V

Vereinzelungspunkt
siehe Break-bulk point
Verpackung
Siehe Verpackung und Verpackungstechnik
Vendor Managed Inventory (VMI)
Vendor Managed Inventory: Ein vom Lieferanten gemanageter Bestand, welcher sich in den Räumlichkeiten des in der Logistikkette nachgeordneten Kunden befindet.(Hersteller oder Händler)
Vorstaubereich
Eine reservierte Lagerfläche zur Optimierung des Beladevorgangs. Auf dem Vorstaubereich werden Ladungen für das kommende Fahrzeug (Schiff, Flugzeug, Waggon) bereitgestellt.

W

Warehouse Location Problem (WTP)

Ein mathematisches Modell zur Standortplanung

Z

Zeitgenaues Bestandssystem
Automatisches Bestandsführungssystem, das zeitgenau den Regalbestand für jedes Produkt anhand der elektronischen Wareneingangsmeldungen und der elektronischen PoS-Abverkaufsdaten ermittelt.
Zielgebietsbündelung
Zusammenfassung von Sendungen für ein definiertes Gebiet mit dem Ziel den Transport /i> zu einem oder mehreren Empfängern effizient durchzuführen.
Zielkundenaffinität
Maßzahl für die Attraktivität einer Kategorie für eine ausgewählte Zielgruppe.
ZLW
Zentrallagerwesen
Zulieferer
Der Zulieferer liefert Waren für den Hersteller.
Zusatzverpackung
Verpackung mit untergeordneter Funktion (beispielsweise Deckel, Zwischenlagen), die nicht in der Packmittelverwaltung geführt wird.
Zweitplatzierung
Präsentation des gleichen Artikels an einer weiteren Stelle im Markt. Dies erfolgt in der Regel an gesonderten Aktionsflächen.
Zwischenspediteur
Zwischenspediteure werden durch den Hauptspediteur oder Gebietsspediteur beauftragt, Teilaufgaben innerhalb der Abwicklung eines Verkehrsauftrags zu übernehmen, beispielsweise als Empfangsspediteur im Spediteursammelgutverkehr oder an den Nahtstellen bei Übergang von Sendungen von einem auf ein anderes Beförderungsunternehmen.