Fahrradfelge
Die Fahrradfelge nimmt den Reifen und den Schlauch auf und wird mittels Speichen mit der Nabe mit dem Rest des Fahrrads verbunden. Neben den heute überwiegend verbreiteten Tiefbettfelgen existieren Felgen für Schlauchreifen. Bei diesen wird der Reifen mit Kitt oder als Notlösung mit einem doppelseitigen speziellen Felgenklebebandes verklebt. Die übliche Anzahl der Löcher für Nippel ist 36, es gibt aber auch Versionen mit 40, 32 oder einer anderen Anzahl von Nippelbohrungen.
Material

Fahrradfelgen sind heutzutage üblicherweise aus Aluminium, welches Stahl aufgrund des resultierenden geringeren Gewichts und der besseren Bremswirkung bei Felgenbremsen weitgehenst verdrängt hat. Im hochpreisigen Bereich für Rennräder werden auch Faserverbundwerkstoffe wie vor allen Dingen CFK verwendet (ugs. Carbon oder Kohlefaser genannt).
Es wurden auch Laufräder, bei denen Felge und Nabe, sowie Speichen eine Einheit aus homogenen Kunststoffen für preiswerte Alltagsräder gebaut, diese konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Bis in die 1960er Jahre waren Holzfelgen (vor allem im Bahnradsport) beliebt, im Strassenradsport wurden sie vereinzelt bei Profirennen sogar noch bis in die 90er eingesetzt.
Form
Bei den Tiefbettfelgen gibt es als Sonderform für hochbelastete Lastenräder, Hänger oder Tandems die Westwood-Felge. Diese wird ausschließlich in Stahl gefertigt und hat 36 oder 40 Löcher für Nippel.
Bei Aluminiumfelgen ist das bloße Bohren von Löchern nur bei billigen Modellen üblich. Höherwertige Felgen haben eine Hohlkammer und einen doppelten genieteten Nippeltopf.
Hochprofilfelgen, von manchen auch als V-Felgen bezeichnet, bieten ein besseres Verhältnis zwischen Steifigkeit und Gewicht. Der gern zitierte bessere cw-Wert spielt nur im Straßenradsport bzw. im Bahnradsport eine Rolle. Die bessere Aerodynamik wirkt erst bei hohen Geschwindigkeiten und ist im Massenmarkt ohne Bedeutung.
Die Fahrradfelge ist einer der ganz wenigen auf Druck belasteten Bauteile am Fahrrad. Wegen der Gefahr der Knickung sollten solche Bauteile ein angepasstes Flächenträgheitsmoment besitzen. In diesem konkreten Falle hat die V-Felge durch ihre Ausbauchung ihr Material weiter vom gemeinsamen Schwerpunkt entfernt als eine normale Felge, ihr Flächenträgheitsmoment ist zumindest um die zugehörige Schwerachse größer. Einen größeren Widerstand gegen das Knicken würde allerdings eine breitere Felge bringen, denn eine "Acht" im Rad als ein ganz typisches Knickereignis wird durch ein zu geringes Flächenträgheitsmoment genau rechtwinkelig zur Ausbauchung verursacht.
Nachteilig ist weiterhin, dass das Massenträgheitsmoment der V-Felge ebenfalls größer ist.
Größe

Die Felgengröße wird von der Größe der montierbaren Bereifung bestimmt (siehe Tabelle bei Fahrradbereifung) und wird in Zoll oder mm angegeben. Korrekt ist die Bezeichnung nach ETRTO-Norm in mm, geläufiger ist allerdings die Bezeichnung nach Zoll. Während die mm- Bezeichnung den Außenumfang der Felge angibt, bezeichnet die Zollangabe den Reifenaußendurchmesser.
Eine Ausnahme bilden in Frankreich hergestellte Felgen und Reifen, die zwar laut Zollangabe mit anderen übereinstimmen können, aber nicht kompatibel sind.
Größe in Zoll |
Größe in mm |
---|---|
10 |
152 |
12 |
203 |
14 |
288 oder 298 |
16 |
305 |
18 |
340 oder 349 |
20 |
390 oder 406 |
22 |
440 |
24 |
507, 540 oder 541 |
26 |
559, 571, 584 oder 590 |
28 |
622 oder 635 |
27 |
630 |