Sensenschmiede an der Zinne
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Lage | |||
Adresse: | Hammerweg | ||
Katastralgemeinde: | Mittermicheldorf | ||
Koordinaten: | |||
Geschichte | |||
Gründung: | um 1569 | ||
Stilllegung: | vor 1914
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Zeichen: | Gemskopf mit 3 Kreuzen |
Die ehemalige Sensenschmiede an der Zinne, auch Weinmeister-Werkstatt ist ein denkmalgeschütztes Ensemble der Industriekultur in Micheldorf in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems. Das Sensenwerk wurde um 1569 errichtet und Anfang des 20. Jahrhunderts stillgelegt.
Lage
Die ehemalige Sensenschmiede liegt am Oberlauf der Krems in der Katastralgemeinde Mittermicheldorf zwischen den ehemaligen Sensenschmieden Schützenhub (Untere Holzinger-Werkstatt, Lindenhof) und am Aigen (Melcherl). Sie ist vom Ortszentrum über eine alte Steinbrücke gegenüber dem ehemaligen Gasthof zur Sense erreichbar.
Geschichte

Die Schmiede führte über Jahrhunderte das Hammerzeichen „Gamsbock mit drei Kreuzen“ und war der Herrschaft Pernstein, später dem Kloster Spital am Pyhrn dienstpflichtig. Als Gründungsjahr der Schmiede wird 1569 angegeben. Der erste namentlich bekannte Meister war Leonhart Penkh, ihm folgte ein Hans Hierzenberger. Von 1640 bis 1751 war die Schmiede im Besitz der Familie Weinmeister, bis sie 1764 durch Einheirat des Johann Georg Zeitlinger aus der Strub in Besitz der Familie Zeitlinger kam. 1899 erbte schließlich Michl Zeitlinger, der den Hammer noch vor 1914 stillgelegt haben dürfte. Das Anwesen „An der Zinne“ wurde mit Ausnahme des neuen Herrenhauses und des Kohlbodens verkauft. 1937 kaufte die Freiwillige Feuerwehr Micheldorf das Hammergebäude und nützte es bis 1993 als Zeughaus. Heute teilt sich das gesamte Ensemble auf mehrere Besitzer auf. 2008 wurde ein Großteil der Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.
Bauwerke
Das Ensemble bestand aus zahlreichen Bauwerken, von denen ein großer Teil noch heute erhalten ist:
- Hammer (dat. 1796, unter Denkmalschutz)
- Altes Herrenhaus (dat. 1798, unter Denkmalschutz)
- Waschhaus (dat. 1807, unter Denkmalschutz)
- Schmiedhaus (unter Denkmalschutz)
- Kohlboden und Brücke (dat. 1810, unter Denkmalschutz)
- Waaghäusl (unter Denkmalschutz)
- Gartenhaus (Stöckl) und Garten (nicht erhalten)
- Neues Herrenhaus oder Hagerhaus (Umbau nach 1828 durch Baumeister Franz Höbarth)
- Linzerstadl (nicht erhalten) und weitere nicht erhaltene Nebengebäude
Siehe auch
Literatur
- Franz Schröckenfux: Geschichte der österreichischen Sensenwerke und ihrer Besitzer. Linz – Achern, 1975
- Franz Neumeyer: Heimatbuch Micheldorf (1997)