Marshall McLuhan
Herbert Marshall McLuhan (* 21. Juli 1911 in Edmonton, Alberta (Kanada); † 31. Dezember 1980 in Toronto) war ein Medienkritiker und Publizist.
Er studiert in Cambridge und Manitoba, wo er 1930 seinen ersten Artikel mit dem Titel "Macaulay – What a man!" in der Studentenzeitung veröffentlicht. 1973 konvertiert er zum Katholizismus. Ab 1951 unterrichtet er an verschiedenen Universitäten in der USA und in Kanada und veröffentlicht sein erstes Buch „The Medical Bridge“. Um Arbeiten zu dem Thema „Sprache“ und „Medien“ zu veröffentlichen gründet er 1953 das Magazin „Explorations“. 1955 gründet McLuhan die Gesellschaft „Idea Consultans“ um kreative Ratschläge für Geschäftsleute anzubieten. 1962 erscheint sein Buch „The Gutenberg Galaxy“ (deutsch: "Die Gutenberggalaxis") und danach 1964 sein zweites „Understanding Media“. McLuhan wird 1966 von der NewYork Times zitiert :“ I predict a return of hot sauces to American cuisine. With color TV, the entire sensory life will take on a whole new set of dimensions.“ 1976 Veröffentlichung von dem Buch „The Medium Is The Massage“ (Hinweis: es handelt sich hier nicht um einen Druckfehler)1967 erscheint McLuhan auf dem Titelbild der „Newsweek“. 1968 Gründung von „The Dew-Line Newsletter“, um seine Ideen zu verbreiten. 1977 wird das Buch „Take Today“ veröffentlicht, bei dem er Co–Autor ist. 1980 verstirbt McLuhan. 1995 wird „The Global Village“ (Das Globale Dorf) veröffentlicht, geschrieben mit Bruce Powers.
Zentrale Momente seiner Medientheorie
- Nicht die aus dem Inhalt zu entschlüsselnde Botschaft ist für eine Medientheorie relevant, sondern die aus dem Medium heraus entstehende Wirkung.
- Die Wirkung eines Mediums liegt in der Art, wie es sinnlich wahrgenommen wird, daher ist Medientheorie auch Wahrnehmungstheorie.
- Unterscheidung in „heiße Medien“, die lediglich einen Sinn erweitern und detailarme, „kalte Medien“, die aktive Ergänzung und Vervollständigung vom Rezipienten fordern.
- Technische Entwicklungen (Medien) sind Ausweitungen des menschlichen Körpers, deren Zeck in der Entlastung, Verbesserung oder Ersetzung liegt.
- Der Organismus reagiert auf diesen Vorgang mit „Amputation“: dem Verlust der Fähigkeit des Gebrauchs des Ersetzten.
- Technische, vom Menschen erzeugte Entwicklung ist somit ein Akt der Selbstamputation, der in einem Zustand der durch den Schock verursachten Lähmung geschieht und Selbsterkenntnis ausschließt: Es fällt dem Menschen schwer Technik als ein Abbild seiner selbst zu erkennen.
- Unterteilung der Menschheitsgeschichte in „orale Stammeskultur“, „literale Manuskriptkultur“, „Gutenberggalaxis“ und „elektronisches Zeitalter“.
- Das Wahrnehmen der Welt sollte unter möglichst maximaler Beteiligung aller Sinne geschehen.
siehe auch Medialisierung