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Rübelandbahn

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Datei:Rübeland.jpg
Rübeland mit Blick zum Brocken vor 1900. Im Mittelpunkt das Bahngleis der Rübelandbahn in Richtung Elbingerode.

Die Rübelandbahn ist die von 1875 bis 1885 gebaute Eisenbahnverbindung von Blankenburg über Rübeland und Königshütte nach Tanne mit einer Streckenlänge von 25,4 km und über 300 m Höhenunterschied. Der 2 km lange Streckenabschnitt Königshütte - Tanne wurde 1960 stillgelegt, die 5 km Elbingerode - Königshütte am 30. August 2000, wobei der letzte Zug nach Königshütte schon 1999 fuhr. Diese Bahn besitzt eine Spitzkehre in Michaelstein und verfügt über mehrere Steilrampenabschnitte von 60 ‰ Steigung.

Die Strecke wurde von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE) unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Erzstufenbahn als kombinierte Reibungs- und Zahnradbahn nach dem System Abt gebaut. Zur Ablösung des Zahnradbetriebs wurden in den zwanziger Jahren die Lokomotiven der "Tierklasse" beschafft, die von der Reichsbahn nach der Verstaatlichung der HBE bei der Baureihe 95 eingereiht wurden.

Zwischen 1960 und 1965 wurde die Rübelandbahn elektrifiziert, um den Rohstoff Kalk aus den Brüchen bei Rübeland in größeren Mengen abtransportieren zu können. Als Stromsystem kam für den Inselbetrieb nicht das in Deutschland übliche Bahnstromsystem Einphasenwechselstrom 15kV, 16 2/3 Hertz, sondern Einphasenwechselstrom 25kV mit 50 Hertz zum Einsatz, der im Unterwerk an der Ausfahrt von Blankenburg mit Hilfe von Transformatoren aus dem 110kV-Stromnetz der Landesversorgung entnommen wird. Seither kam auf der Rübelandbahn die extra für diese Strecke konstruierte Baureihe 251, im DB-Nummernschema 171 zum Einsatz. Seit 2000 werden die Personenzüge nicht mehr elektrisch gefahren. Bis 2004 war der Güterverkehr in den Händen der BR 171. Diese wurde aber durch die BR 185 und 189 ersetzt, wobei der Einsatz dieser beiden Baureihen von nur kurzer Dauer war. Als Lokomotiven sind auf der Rübelandbahn die Baureihen 241 und 218 im Einsatz, sowie der Blue Tiger seitens der OHE (Osthavelländische Eisenbahn), die seit dem 1.4.2005 2/3 der Transportleistungen erbringt. Der Rest ist bei der Bahn-Tochter Railion verblieben, für die der Einsatz von Elektrolokomotiven seitdem unwirtschaftlich ist. Seit dem 17.05.2005 ist die Oberleitung stromlos. Die Güterzüge mit maximal 600 t Anhängelast bergwärts und 1500 t talwärts werden mit jeweils einer Zug- und einer Schublokomotive gefahren, wodurch ein Umsetzen in Michaelstein entfällt. Es heißt, dass ab dem Spätsommer 2005 der Personenverkehr im Schienenersatzverkehr gefahren wird. Zum längerfristigen (touristischem) Erhalt soll es in absehbarer Zeit einen Dampfbetrieb auf der Rübelandbahn geben. Dazu stehen die 95 6676, die in Rübeland steht, sowie 95 027 aus Arnstadt zur Verfügung, wobei beide Loks eine neue Hauptuntersuchung benötigen, die 95 6676 sogar einen neuen Kessel.


Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Blankenburg 0,0
Hannover-Westend 3,8
Michaelstein 5,6
Braunesumpf 8,0
Hüttenrode 9,7
Neuwerk 12,9
Rübeland 14,4
Mühlental 15,9
Elbingerode 17,9
Königshütte 23,2
Tanne (aufgelassen) 30,3