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Erec

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Erec (Hartmann von Aue)

Der Erec gilt als der erste Artusroman in deutscher Sprache. Die Vorlage die Hartmann benutzte stammte von Chretien de Troyes ("Erec et Enide") und ist nach dem Modell von Jean Bodell der Matiere de Bretagne zuzuordnen. Dies mag jedoch nicht die einzige Quelle für Hartmann gewesen sein. Der Anfang der Dichtung ist nicht überliefert. Datierung: Hartmanns Schaffenszeit wird mit 1185-1205 angesetzt; der Erec ist auf Grund stilistischer Beobachtungen offenbar der erste seiner Romane ("Erec" - "Gregorius der gute Sünder" - "Der arme Heinrich" - "Iwein")

Inhalt: Erec, ein Ritter der Tafelrunde des Königs Artus, trifft bei der Jagd auf den Ritter Ider welcher ihn beleidigt. Daraufhin macht sich Erec zur Verfolgung auf und hört das Ider am Sperberkampf teilnimmt welchen er bereits zweimal zuvor gewonnen hat. Erec beschließt ebenfalls an dem Turnier teilzunehmen und kommt auf dem Weg dorthin bei dem verarmten Grafen Coralus vorbei, welchem er verspricht seine Tochter (Enite) zu heiraten falls sie ihn zum Sperberkampf begleiten sollte. Erec gewinnt das Turnier und die Hand Enites. Die Hochzeit wird am Artushof abgehalten. Danach zieht er mit Enite nach Karnant, dem Hof seines Vaters (der zugunsten Erecs auf die Herrschaft verzichtet). Dort vernachlässigt Erec seine Herrscherpflichten weil er aus Liebe zu Enite die Tage im Bett verbringt (in der Literaturwissenschaft wurde dieses Vergehen Erecs meist als "verliegen" bezeichnet). Als er merkt, daß er zum Gespött des Hofes geworden ist, zieht er aus und nimmt Enite mit sich die er fortan wie einen Knecht behandelt und ihr sogar bei Todesstrafe verbietet mit ihm zu sprechen. Er besteht eine Reihe von Abenteuern während Enite auf ihrer Liebe zu ihm beharrt, was ihn letztendlich dazu bewegt Enite wieder als Ehefrau anzusehen. Im Letzten Abenteuer (Joie de la cort) kämpft Erec gegen den riesenhaften Mabonagrin welchen er besiegt. Dann kehren beide nach Karnant zurück wo sie fortan als vorbildliches Herrscherpaar leben. (10135 Verse plus 57 Verse, die nach Vers 4629 eingeschoben sind)