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Benutzer:Haplochromis/Cichliden

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Amphilophus

Amphilophus citrinellus

Systematik
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Cichlasomatinae
Tribus: Heroini
Gattung: Amphilophus
Wissenschaftlicher Name
Amphilophus
Agassiz, 1859

Amphilophus ist eine Gattung mittelamerikanischer Buntbarsche. Die Gattung kommt von Mexiko bis Panama in Flüssen und in den größeren Seen und den Kraterseen Nicaraguas vor. Der wissenschaftliche Name kommt aus dem griechischen („amphi“ = beidseitig; „lophos“ = Hahnenkamm) und bezieht sich auf die dicken Lippen der Typusart Amphilophus labiatus.

Merkmale

Amphilophus-Arten werden 13 bis über 30 Zentimeter lang. Ihre Gestalt entspricht dem chichlasominen Grundmuster, ist hochrückig und seitlich abgeflacht. Das Maul sitzt tief und ist endständig. Die Männchen sind im Alter deutlich größer als die Weibchen, wirken bulliger und entwickeln oft einen Stirnbuckel.

Fortpflanzung

Amphilophus-Arten sind Offenbrüter, die eine Elternfamilie bilden, d.h. Weibchen und Männchen üben die Brutpflege gemeinsam aus. Das Gelege ist sehr umfangreich. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach 3 bis 4 Tagen und schwimmen weitere 4 bis 5 Tage später frei. Sie werden von den Eltern intensiv bewacht und betreut.

Arten

Bisher wurden 25 Arten beschrieben:

Monophyletischer Artenschwarm des Lake Apoyo:

Monophyletischer Artenschwarm des Lake Xiloá:

Sympatrische Artbildung

In den kleinen nicaraguanischen Kraterseen Apoyo und Xiloá kommen jeweils mehrere sehr nah verwandte Arten der Gattung Amphilophus vor, die von jeweils einer eingewanderten Art abstammen. Die Amphilophus-Arten dieser Seen unterscheiden sich nicht nur farblich, sondern auch deutlich in ihrer Morphologie, insbesondere der Schlundkiefer, und ökologischen Nische. A. zaliosus aus dem Apoyosee lebt für gewöhnlich in offenerem und tieferem Wasser als die übrigen Amphilophus-Arten in diesem See. Die Arten lassen sich deutlich durch genetische Marker unterscheiden und müssen sich in weniger als 23.000 Jahren, der Zeit seit der Entstehung des Sees zu eigenständigen Arten entwickelt haben. Der Xiloásee ist sogar nur 10.000 Jahre alt. Da eine allopatrische Artbildung in diesen kleinen Kraterseen mit ihrem homogenen Habitat ausgeschlossen werden kann, gelten diese Amphilophus-Arten als Musterbeispiel für die Sympatrische Artbildung (das Entstehen neuer Arten im Gebiet der Ursprungsart(en)). [1] [2] [3]

Literatur

  • Claus Schaefer, Torsten Schröer: Das große Lexikon der Aquaristik, Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9

Einzelnachweise

  1. Axel Meyer: Darwins Geheimnis der Geheimnisse. Die - sympatrische - Entstehung neuer Arten. Ein Rückblich über 150 Jahren. in Elsner, Fritz, Gardstein & Reitner: Evolution Zufall und Zwangsläufigkeit der Schöpfung. Wallstein Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0301-0
  2. Marta Barluenga, Kai N. Stölting, Walter Salzburger, Moritz Muschick, Axel Meyer: Sympatric speciation in Nicaraguan crater lake cichlid fish Nature 439 :719-723 doi:10.1038/nature04325
  3. Geiger, McCrary & Stauffer: Description of two new species of the Midas cichlid complex (Teleostei: Cichlidae) from Lake Apoyo, Nicaragua. Proceedings of the Biological Society of Washington, 123(2):159–173. 2010. PDF
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