Loreley

Die Loreley oder Lorelei ist ein 132 Meter hoher, aus dem Rhein herausragender Schieferfelsen bei Sankt Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Der Felsen bietet ein eindrucksvolles Echo. Der Besuch des Loreleyfelsens ist für viele Touristen ein besonderes Erlebnis. Der Blick von oben auf die Stadtansichten von Sankt Goarshausen mit der Burg Maus und Sankt Goar mit der Ruine Burg Rheinfels gehört zu den unverwechselbaren Erlebnissen. Wenige Meter vom Aussichtspunkt entfernt befindet sich die Loreley-Freilichtbühne, wo gelegentlich Großveranstaltungen (z.B. Rockkonzerte) stattfinden.
Bei der Loreley ist der Mittelrhein nur etwa 130 Meter breit. Die schwer einzuschätzenden Stromschnellen sind auch heute noch gefährlich für die Rheinschifffahrt.
Der Sage nach saß eine Nixe, Loreley genannt, auf dem gleichnamigen Felsen und lockte mit ihrer Stimme die Seefahrer an, die wegen ihres unglaublich schönen Gesangs die gefährliche Strömung und die Felsenriffe nicht beachteten und mit ihren Schifferboten zerschellten. Kennzeichnend war auch, dass sie ihr langes blondes Haar mit einem goldenen Kamm kämmte.
Clemens Brentano schrieb 1801 in der Ballade "Die Lore Lay" von einem zauberhaften Mädchen, das auf dem Felsen sitzt und die Schiffer in ihr Verderben schickt, weil diese nicht mehr auf die gefährlichen Stromschnellen achten. Am Ende des Gedichts stürzt sich Lore Lay in den Rhein, um ihrem Fluch zu entgehen. In einer Fußnote wird von Brentano direkt Bezug genommen auf den Loreley-Felsen bei Bacharach. - Nach einer von Werner Bellmann veröffentlichten These handelt es sich bei der Lore Lay-Ballade um eine Variation des antiken Echo-Mythos. Gestützt hat sich Brentano auf eine versifizierte Ovid-Paraphrase aus dem Jahr 1631, die sich in seinem Besitz befand und die er bei der Konzeption mehrerer Verseinlagen des Romans Godwi herangezogen hat. Bei der Lore Lay-Ballade handelt es sich im Grunde um eine (von Brentano erfundene) aitiologische Lokalsage, die die Herkunft des Echos am Loreley-Felsen bei Bacharach 'erklärt'. - Vgl. dazu: Werner Bellmann, Brentanos Lore Lay-Ballade und der antike Echomythos', in: Clemens Brentano. Beiträge des Kolloquiums im Freien Deutschen Hochstift 1978, hrsg. von Detlev Lüders, Tübingen 1980, S. 1-9.
Heinrich Heine griff das Thema 1823 in dem bekannten Gedicht "Die Lore-Ley" auf, 1837 vertonte Friedrich Silcher dieses Gedicht.

Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.
Alfredo Catalani komponierte die Oper "Loreley" zu diesem Thema.
George Gershwin ließ 1932 in dem in Deutschland spielenden Musical "Pardon My English" die Loreley als "leichtes Mädchen" besingen.
Die Gruppe Dschinghis Khan hatte 1981 großen Erfolg mit dem deutschen Schlager Loreley.
Lenny E. Hoffmann komponierte 1993 das Musical "Loreley" mit dem London Symphony Orchestra und Chris Kempers als Loreley. Von Mai bis September 1993 wurde das Musical auf der Loreley-Freilichtbühne aufgeführt.
Weblinks
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- Clemens Brentano - Die Lore Lay
- Heinrich Heine - Die Lore-Ley
- Zur Namensentstehung
- Loreley Loreleyfelsen Tagesausflug
- Loreley-Touristik mit Informationen über die Loreley-Freilichtbühne
- Der Loreley-Aar-Radweg von St. Goarshausen über Miehlen, Katzenelnbogen, Hahnstätten nach Zollhaus/Nassau im ersten interaktiven Freizeitportal für Rheinland-Pfalz mit Touren von Jedermann für Jedermann - WikiFreizeitRP