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Johann Hinrich Armowitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Johann Hinrich Armowitz (* Ende des 17. Jahrhunderts in Königsberg (Preußen); † begraben am 2. Januar 1771 in Lübeck) war ein deutscher Glockengießer.

Leben und Werk

Lübecker Gießhaus (Foto von vor 1886), Wirkungsstätte Armowitz' von 1750-1770

Nach einer Lehre als Stück- und Glockengießer in seiner Heimatstadt, wo er 1709 als Lehrling bezeugt ist, ging er zunächst auf Wanderschaft, unter anderem nach Schweden und nach Lübeck, wo er 1724 Anna Maria, eine Tochter des Ratsgießers Peter Christoph Geiger heiratete und 1725 erstmals mit seinen Namen bezeichnete Glocken für Bornholmer Kirchen goss. 1728 liess er sich in Husum nieder und wurde Nachfolger des verstorbenen Asmus Asmussen, dessen Werkstatt er erwarb. Am 19. Februar 1729 erhielt er vom dänischen König ein privelegium speciale und damit ein Monopol für den Glockenguss im Herzogtum Schleswig und im königlichen Anteil des Herzogtums Holstein.

1750 wurde er als Nachfolger seines Schwagers Lorenz Strahlborn zum Lübecker Ratsgießmeister berufen. Er wurde in der Jakobikirche begraben, für die er 1756 die Predigtglocke gegossen hatte. Sein Nachfolger als Lübecker Ratsgießer wurde 1771 der Glockengießer Johann David Kriesche aus Eckernförde.

Theodor Storm machte Armowitz als Franz Armowitzer zur Hauptfigur seiner nicht vollendeten und nur in Fragmenten erhaltenen Erzählung Die Armesünderglocke.

Übersicht der von Armowitz gegossenen Glocken
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Jahr Ort Name Gewicht in kg Durchmesser in mm Nominal Bemerkung
1725 St. Clemens, Bornholm[1]
1725 Allinge Kirke, Bornholm[2]
1728 Ulderup, Kreis Sonderburg
1729 Husum
1730 Neuenkirchen (Dithmarschen)
1731 Arrild , Tønder Kommune
1732 St. Michael (Welt (Eiderstedt))
1738 Neukirchen (Nordfriesland)
1741 St. Georg, Oeversee
1752 Ratzeburger Dom 1893 beim Brand des Doms zerstört; Reste eingeschmolzen für eine neue Glocke
1753 St. Johanniskirche (Narva)[3] 19 Schiffpfund, 19 Lispfund, 4 Pfund
1753 St. Johanniskirche (Narva) 5 Schiffpfund, 13 Lispfund, 5 Pfund
1754 St. Jakobus Uelsby
1754 Wanderup 1884 nach Sprung eingeschmolzen
1754 Dorfkirche Alt Damerow (Domsühl) 420
1756 St. Jakobi (Lübeck) Predigtglocke 2537 1632 ais0 +3
1760 Dorfkirche Pokrent

Literatur

  • Richrd Haupt: Bau- u. Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein. Bd. III, Teil I S.. 30—31 (Meisterverzeichnis)
  • Theodor Hach: Lübecker Glockenkunde. Lübeck 1913
  • Vorlage:ThB

Einzelnachweise

  1. Klemens Kirke in der dänischen Wikipedia
  2. Allinge Kirke in der dänischen Wikipedia
  3. Nach: Heinrich Johann Hansen: Geschichte der Stadt Narva. Dorpat: H. Laakmann, 1858, S. 301

Vorlage:PNDfehlt

VorgängerAmtNachfolger
Lorenz StrahlbornLübecker Ratsgießer
1750–1770
Johann David Kriesche