Serben

Serben (serbisch Срби Srbi, altserbisch: Сьрби) sind eine Ethnie, deren Angehörige vorwiegend in Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro und dem von Serbien als Bestandteil des Landes angesehenen Kosovo leben. Sie sprechen mehrheitlich die serbische Sprache, vor allem in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Montenegro deren ijekavische Varietät.
Eine beachtliche Anzahl von Serben lebt heute zudem auch als Diaspora in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in Nordamerika und Ozeanien.
Ethnonym
Etymologie
Der Wortstamm srb lässt sich nach Konstantin Jireček in den meisten slawischen Sprachen wiederfinden, so z. B. im polnischen Pasierb/Pasierbica (Halbbruder/Stiefsohn, Halbschwester/Stieftochter), slowenischen Paserbok (ditto), im ukrainischen priserbiti (sich anschließen) usw. In den ersten beiden Fällen muss bedeutet haben, dass sierb/sierbica bzw. serbok in diesen Sprachen einst für Bruder und Schwester, oder Sohn, Tochter, Kind gestanden hat. Einige Slawisten führen den Wortstamm srb auf den gleichen urslawischen bzw. altindoeuropäischen Ursprung wie das russische reb, Rebenok (Kind, Säugling), aus diesem indoeuropäischen Wortursprung solle auch das deutsche erben, Erbe stammen.
Der Name dürfte nach Heinz Schuster-Šewc auf den indoeuropäischen Wortstamm srb, welcher ursprünglich „Verwandter, Verbündeter“ oder „zum selben Stamm (Sippe) gehörender“ bedeutete, zurückzuführen sein. [1][2] Die älteren Bezeichnungen dürften nach Šewc Sorab oder Surb gelautet haben. Je nach Mundart wurde Serb um Bautzen bis Cottbus, Sarb nördlich von Cottbus bis nach Köpenick und Sorb um Dresden und westlich der Elbe ausgesprochen. [2][3] [4]
Historien
Ptolemaios
Die Geographie des Claudius Ptolemäus bezeichnet mit Σέρβοι (transkr. Serboi), nach Quelle Serber, einen Stamm im asiatischen Sarmatien, der am Unterlauf der Wolga zwischen dem Keraunischen und Hippischen Gebirge neben den Orinaiern und Valern siedelte.[5][6] Hinweise, dass diese Serboi mit den Slawen etwas gemeinsam hatten, gibt es zurzeit keine. Weiterhin erwähnt Ptol. eine Stadt Σερβίτιον (Serbition) bzw. Σέρβινου (transkr. Serbinou, Serbinos ), dass in lateinischen Übersetzungen zu Servitium umgewandelt wurde. Letztere Deutungen der Koordinaten verschieben die Stadt aus dem heutigen Ungarn nach Gradiška im Nordwesten Bosniens[7].
Mittelalterliche Erwähnungen
Die Serben wurden im Mittelalter unterschiedlich benannt. Eine Eigenbezeichnung der Serben bzw. ihrer Herrschaft war Srblje, u. a. im De administrando Imperio als Serbloi (Σέρβλοι) wiedergegeben. Teilweise wurden sie auch Raszier (serb. Rašćani, dt. Raschtschani oder latinisiert Rassani) genannt, benannt nach dem in ihrer Herrschaft zentral gelegenen Gebiet Raška, das in lateinischen Schriftstücken auch als Rassa erscheint[8] mit der Burg Ras in dessen Zentrum.
Eine bemerkenswerte Bezeichnung oströmischer Chronisten für die Serben ist jedoch Triballer (Τριβαλλῶν).[9] Sich auf die aus dem 5. Jahrhundert vor Christi Geburt durch den Vater der Geschichte Herodot ertmals fesgehaltene Erwähnung dieser Triballer beziehend, der in seinen Historien eine Triballische Ebene (πεδίον τὸ Τριβαλλικὸν) erwähnt, die teilweise als Amselfeld (Kosovo polje)[10] oder als Morawatal identifiziert wird, ist diese Bezeichnung für die Serben bis ins späte Mittelalter in Byzanz ganz und gar üblich. Nach byzantinischen Quellen z. B. ließ sich Stefan Uroš IV. Dušan zum Kaiser der Romäer und Triballer ausrufen (βασιλέα έαυτὸν ἁνηγόρευε ῾Ρωμαίων καὶ Τριβαλλῶν).[11] Im 15. Jahrhundert schreibt Laonicus Chalcocondylus über diese Triballer, womit die Serben gemeint waren, sie seien der älteste und größte Stamm des ganzen Erdenkreises.[12] Derart „superativische“ Bezeichnungen werden den Serben von verschiedenen mittelalterlichen Schriftstellern nachgesagt.[13] Das zeigt die Tendenz dieser Chronisten die Serben mit den Slawen als Ganzes gleichzusetzen, als slawischen Urstamm bzw. Überbegriff für alle Slawen.[12]
Serben und Sorben
Zweifelsfrei ist die Übereinstimmung des Namens der Serben mit dem Namen der Sorben, woraus auch die Theorie abgeleitet wird, dass die Serben und Sorben vom gleichen Stamm abkommen. Hierzu sind die Wurzeln der erwähnten Namen in den Chroniken des Fredegar ((...) etiam et Dervanus dux gente Surbiorum, que ex genere Slavinorum erant et ad regnum Francorum iam olim aspecserant, se ad regnum Samonis cum suis tradidit. Zu dt.: (...) und es hat sich Dervanus, der Fürst des Stammes der Sorben/Serben, der slawischer Herkunft ist und von alters her unter fränkischer Herrschaft gestanden hat, mit den Seinen der Herrschaft des Samo anvertraut) und bei Cosmas von Prag (Bezeichnung Zribia für die Mark Meißen, Zribin) aufschlussreiche Beispiele.[14]
Die Annales regni Francorum unterscheiden die Serben der Region Dalmatia und die Sorben in Mitteleuropa namentlich nicht voneinander. Sie werden als Sorabi bezeichnet. Nach Jirecek ist das /a/ in Sorabi das Resultat der Umschreibung eines vokalischen /r/, das im Kirchensl. mit /rъ/ umschrieben wird.[15] Dass es sich beim Namen Sorabi um keine Sammelbezeichnung verschiedener Slawenvölker handelt, stützt die für den November 822 festgehaltene Bemerkung, die die Gesandten der Slawen aufzählt, die sich am Hof des Ludwigs des Frommen einfinden, darunter die Abodriten, Serben bzw. Sorben, Wilzen, Böhmer, Morawier, Praedecenti, wie die Awaren des Pannonien.
Auch Konstantin Jirecek, wie weitere slawische Slawisten sprechen von den Lausitzer Serben. Heutzutage verbindet Serben und Sorben jedoch nicht viel mehr als die gemeinsame Zugehörigkeit zu den slawischen Völkern.
Annales regni Francorum[16]
Hier scheint die erste Erwähnung des Ethnonyms im Kontext Südosteuropas für das Jahr 822 auf. Darin ist die Rede von Soraben, die einen großen Teil der Provinz Dalmatia besiedelten ((…) Sorabos, quae natio magnam Dalmatiae partem obtinere dicitur, (…)).[17] An anderer Stelle für das Jahr 823 wird Ljudewit (Ljudević) erwähnt, der böswillig die Serben verlässt. (…) interitu Liudewiti, quod relictis Sorabis, (…)
Die übrigen Eintragungen werden den Lausitzer Serben[18] (Sorben, Autonym: Serby, Serbja; Xenonym: Wenden) zugeordnet, die in den Annalen, wie die Serben ebenso als Sorabi bezeichnet werden:
- Jahr 806: Et inde post non multos dies Aquasgrani veniens Karlum filium suum in terram Sclavorum, qui dicuntur Sorabi, qui sedent super Albim fluvium, (…)
- Jahr 816: Hieme transacta Saxones et orientales Franci expeditionem in Sorabos Sclavos, qui dicto audientes non erant, facere iussi imperata strenue compleverunt et contumacium audaciam non magno labore compresserunt.
- Jahr 822: Item in parte orientali Saxoniae, quae Sorabo*rum finibus contigua est, in quodam deserto loco iuxta lacum, qui dicitur Arnseo (Arendsee), in modum aggeris terra intumuit et limitem unius leugae longitudine porrectum sub unius noctis spatio absque humani operis molimine ad instar valli subrexit.
- Jahr 822: In quo conventu omnium orientalium Sclavorum, id est Abodritorum, Soraborum, Wilzorum, Beheimorum, Marvanorum, Praedenecentorum, et in Pannonia residentium Abarum legationes cum muneribus ad se directas audivit.
- Jahr 826: Accusabatur et Tunglo, unus de Soraborum primoribus, quod et ipse dicto audiens non esset.
Bayerischer Chronograph
Für das 9. Jahrhundert beschreibt Geographus Bavarus die Surbi als einen großen slawischen Stamm nördlich der Donau, der 50 Civitates besaß. Im 2. Teil schreibt er: Zeriuani, quod tantum est regnum, ut ex eo cuncte genetes Sclauorum exorte sint et originem, sicut affirmant, ducant (Zerivani [teilweise als Serben interpretiert[19]], das eine so große Herrschaft ist, dass von dort alle Stämme der Slawen hergekommen sind und ihre Herkunft, wie sie bekräftigen, ableiten.). Dann erwähnt er noch nach den Fresiti, die Serauici, denen die Lucolane, Ungare (Ungarn) und Uuislane (Wislanen) in der Aufzählung folgen.
De administrando imperio
Konstantins VII. Porphyrogennetos Werk De administrando imperio (DAI) bezeugt als umfangreichste Quelle die frühe Geschichte der Serben in Byzanz und widmet ihr ein eigenes Kapitel. Darin wird unter anderem erwähnt, dass die Serben von den „ungetauften“ Serbloi (griechisch: αβαπτιστων Σερβλων), die auch „Weiße“ genannt wurden, aus einer Gegend namens Boiki (Böhmen?) abstammen und dort, in Serbien, zwei Brüder den Vater beerbten, wobei sich der eine mit der Hälfte des Volkes nach Südosteuropa aufmachte. Dieses Serbien befand sich nach dem DAI jenseits der „Türken“ (wahrscheinlich ein Turkvolk in der panonnischen Tiefebene oder der Ukraine). Als Nachbarn der Serben in „Boiki“ nennt Porphyrogennetos das Frankenreich und ein Großkroatien, das ebenso wie die Kroaten und Serben auch Weiß genannt wurde.
Laut DAI sind die byzantinischen Serben im 7. Jahrhundert während der Herrschaft Herakleios' nach der faktischen Landnahme der durch die letzten Einfälle Steppenvölker verödeten Regionen offiziell angesiedelt worden. Hier erwähnt der Autor auch ihre Niederlassung bei Belgrad. Seit dieser Zeit trägt ein Ort nahe Thessaloniki den Namen nach der im DAI beschriebenen von den Serben begründeten Provinz Serblia, heute Servia.[20][21]
Weiter schreibt er, dass die Zachlumi (Ζαχλούμων), die das Land Zahumlje bewohnen, Nachfahren der Serben sind, die sich zur Zeit der Regentschaft des Herakleios (610-641) dort niederließen. (Οἱ δὲ νῦν οἰκοῦντες ἐκεῖσε Ζαχλοῦμοι Σέρβλοι τυγχάνουσιν ἐξ ἐκείνου τοῦ αρχοντος, τοῦ εἰς τὸν βασιλέα ῾Ηράκλειον προσφυγόντος.)
Über die Trawunier (serbisch Travunci, Τερβουνιωτῶν) schreibt der Kaiser, dass sie mit den Kanaliten dasselbe Land bewohnen und dass die Einwohner dieses Landes Nachfahren der nichtgetauften Serben seien, die sich zu der Zeit des Kaisers Herakleios dort ansiedelten (᾿Απὸ δὲ τῶν ἀβαπτίστων Σέρβλων οἱ ἐκεῖσε οἰκοῦντες κατάγονται (…)). Nach diesen Trawuniern ist heute noch die Stadt Trebinje in der Republika Srpska benannt.
Außerdem zählt er noch die Paganier (Paganci) zu den Nachfahren der Serben, die ebenso zur Zeit des Herakleios diesen Landstrich besiedelten (Οἱ δὲ αὐτοὶ Παγανοὶ ἀπὸ τῶν ἀβαπτίστων Σέρβλωνἐξ ἐκείνου τοῦ ἄρχοντος, τοῦ εἰς τὸν βασιλέα ῾Ηράκλειον προσφυγόντος.).
Arabische Quellen
Vom arabischen Geographen al-Masudi (Murudj al-dhahab)), ein Zeitgenosse des Konstantin VII., stammt eine Notiz, die sich nach Marquart auf die „weißen Serben“ Porphyrogennitos' bezieht: In einer Beschreibung slawischer Stämme Nord- und Zentraleuropas nennt al-Masudi die „ehrfurchtgebietenden“ (muhīb) Surbīn. Diese Serben waren nach al-Masudi bei den Slawen aus vielen Gründen gefürchtet. Hier nennt er auch einen Kodex, der vorgab, sich selbst zu verbrennen, falls ein Oberhaupt sterben sollte. Daraus kann man folgern, dass es sich um einen Kriegerkodex handelte über den der Reisende berichtet.[22]
Presbyter Diokleas
Im 12. Jahrhundert erwähnt der Presbyter Diokleas Surbia (Transmontana, serb. Zagorje), das in zwei Provinzen, westlich der Drina namens Bosna und östlich des Flusses namens Rassa, geteilt war.[23] Surbiam autem quae et Transmontana dicitur, in duas divisit provinciam: unam a magna flumine Drina contra occidentalem palagam usque and montem Pini, quam et Bosnam vocavit, alteram vero ab eodem flumine Drina contra orientalem plagam usque ad Lapiam et Lab, quam Rassam vocavit.
Verbreitung
Frühere Siedlungen

Die Küste der römischen Region Dalmatia, wie das unmittelbare Hinterland sind nach dem DAI ab der Zeit des Herakleios im frühen 7. Jahrhundert von Slawen besiedelt.[24] Frühe slawische Siedlungen waren demnach die Länder Paganien, Zahumlje und Travunien. Das De administrando Imperio gesteht den Slawen die Besiedlung dieser Provinzen ab der Zeit der Regentschaft des Herakleios von 610 bis 641 n. Chr. zu.[25] Ob es sich bei diesen Slawen um ethnische Serben handelte wird besonders im deutschen und kroatischen Raum von der Forschung angezweifelt.[12]
Die Serben und Walachen gründeten im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Ukraine und Russland Neuserbien, das von 1752 bis 1764, und Slawenoserbien, das von 1753 bis ebenso 1764 bestehen blieb. Die Siedler, zunächst vorwiegend Militärpersonal, kamen vorwiegend aus der Vojvodina und Slawonien, was sich an den Ortsnamen, wie Zemun, Subotica, Vukovar oder Sombor wiederspiegelte.[26][27]
Autochthone Bevölkerung




Serben leben vor allem in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina (überwiegend in der Republika Srpska) und in Kroatien. Die größten urbanen Zentren der serbischen Bevölkerung befinden sich in Belgrad, Novi Sad, Kragujevac und Niš in Serbien sowie in Banja Luka und in dem stark wachsenden Istočno Sarajevo in der Republika Srpska.
Serben leben als anerkannte autochthone Minderheit weiterhin in Mazedonien (ca. 36.000), Rumänien (ca. 22.500), Slowakei (k.A.) und Ungarn (ca. 3.800).
Mazedonien
In Mazedonien leben annähernd 36.000 Serben. Die meisten Serben leben in der Hauptstadt Skopje, in Kumanovo und in der Gemeinde Čučer Sandevo. In Skopje stellen sie nach den Albanern und Roma mit 14.298 Einwohnern oder 2,8 % die drittgrößte Minderheit. In der Stadt Kumanovo stellen sie mit 9062 Einwohnern oder 8,6 % die zweitgrößte Minderheit. Den verhältnismäßig stärksten Anteil in einer Gemeinde bilden die Serben mit etwa 28 % oder 2426 Einwohner in der Gemeinde Čučer Sandevo. [28]
Slowenien
In Slowenien leben nach der Volkszählung 2002 etwa 39.000 Serben. Im Dezember 2008 revidierte die Regierung Sloweniens die Entscheidung von 1992 zur Ausbürgerung derer, die im zerfallenden Jugoslawien nicht fristgerecht einen Antrag auf slowenische Staatsbürgerschaft gestellt hatten, wovon mehr als 30.000 Serben betroffen waren. Die Betroffenen konnten offiziell nicht ausreisen, eine andere Staatsbürgerschaft stellen oder eine Beschäftigung aufnehmen und mussten fürchten, da sie zu Migranten bzw. Asylanten zurückgestuft wurden, ausgewiesen zu werden. Frühere Volkszählungen im ehemaligen Jugoslawien wurden dementsprechend angepasst und der Anteil der offiziell in Slowenien lebenden Serben verringert.[29] Somit wurden etwa 30.000 Serben in der letzten Volkszählung 2002 nicht berücksichtigt. Im Jahr 2000 wurde diese Entscheidung vom Verfassungsgericht in Slowenien als verfassungswidrig eingestuft. Im Dezember 2008 wurde das Urteil des Verfassungsgerichts schließlich politisch umgesetzt. Entschädigungen für die etwa 16 Jahre der Staatenlosigkeit und Desintegration sollen nach Aussagen der slowenischen Regierung den Opfern zugesprochen werden. Es ist weiterhin nicht geklärt inwieweit die nunmehr fast 70.000 Serben eine autochthone Minderheit in Slowenien bilden und ob sie deswegen in Zukunft offiziell als neue Minderheit mit entsprechenden Rechten in der Europäischen Union anerkannt werden.[30]
Slowakei
Die Slowakei sprach im Februar 2010 den Serben den Status einer nationalen Minderheit zu, was sie zu einer autochthonen Minderheit erhebt. Die genaue Zahl der Serben ist nicht bekannt. Sie stellen nach Schätzung weniger als ein Prozent der Bevölkerung der Slowakei, womit einige zehntausend Personen zu zählen sind. In der letzten Volkszählung 2002 sind sie mit anderen Ethnien zusammen mit zwei Prozent vertreten. Mit dem Status haben die Serben einen Sitz im Parlament der Slowakei und national und international, besonders auf der Ebene der EU, eine deutlich bessere Position.[31][32]
Serbien
In Serbien leben laut Volkszählung 2002 6.212.838 (82,86 %) Serben. Im Kosovo leben, laut Angaben der CIA etwa 130.000 Serben (7 %)[33], hauptsächlich im Nordkosovo, im nördlichen Teil von Kosovska Mitrovica und in einigen weiteren von der KFOR bewachten Enklaven. Vor 1999 und der Übergabe der Administration an die UNO lebten in der südserbischen Provinz insgesamt 320.000 Serben.[34]
Bosnien und Herzegowina
In Bosnien und Herzegowina leben ca. 1.700.000 Serben (ca 37,1 %) als eines der drei konstitutiven Völker, der überwiegende Anteil, ca. 1,5 Mio., in der Republika Srpska.
Montenegro
In Montenegro sind es laut Zensus 2003 198.414 (32,00 %), dazuzuzählen sind etwa 15.000 vertriebene Serben aus der Föderation Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo. Der Status der Serben ist hier unklar. Sie werden in der Verfassung aufgeführt, jedoch wurde es bewusst vermieden, sie eindeutig entweder als Minderheit oder als staatstragendes Volk auszuzeichnen. Nach dem abgehaltenen Referendum über die Unabhängigkeit Montenegros 2006 votierten etwa 44,5 % oder 185.002 für den Verbleib Montenegros in der Union mit Serbien.[35]
Kroatien

Von 1941 bis 1945 verübte der Unabhängige Staat Kroatien durch die Ustascha und mit der Hilfe der deutschen Wehrmacht einen Völkermord an Serben, unter anderem im KZ Jasenovac. Dabei wurden etwa 600.000 Menschen, größtenteils Serben, ermordet. Hier wird auch die Rolle der katholischen Kirche besonders speziell des kroatischen Ablegers dieser kritisiert, die von Ignoranz bis aktiver Unterstützung einzelner Kleriker von Morden an den Nichtpapisten und Atheisten ihrem mittelalterlichen Ruf nachstellte.[36] Das KZ Jasenovac gilt heute als Synonym für den Völkermord im jugoslawischen Raum.[37][36][36][38][39][40]
Nach 1945 kommt es auch durch die Kommunisten um Tito zu politischen Verfolgungen, die in Flucht und Emigration vieler Tausend Serben, besonders der Königstreuen und Tschetniks, ins Ausland, vorwiegend in die USA und Australien, mündet. Bedenkt man die Zahl der Opfer von Flucht, Vertreibung und Ermordung speziell von Serben durch die Folgen des 2. Weltkriegs, kann man davon ausgehen, dass auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens für die Jahre vor 1941 die Serben einen weit höheren Bevölkerungsanteil als die 1991 im Zensus festgestellten 12% stellten. Im weiteren Verlauf, z.B. dem Aufzwingen der Planwirtschaft, kommt es zur Landflucht und letztlich zur ökonomisch bedingten Emigration.
Vor der Änderung der Verfassung Kroatiens 1990 waren Serben neben den Kroaten als eine der beiden konstituierenden Ethnien der jugoslawischen Republik Kroatien statuiert. Vor dem Kroatienkrieg lebten nach der Volkszählung 1991 581.633, also etwa 12,2 % von 4.784.265 Einwohnern[41]. 2001 lebten in Kroatien lebten laut Zensus noch 201.631 Serben, also 4,54 % von 4.437.460 Einwohnern.[42] Im Zensus 2001 wurden somit etwa 380.000 Serben, 100.000 Jugoslawen und insgesamt etwa 350.000 Menschen weniger gezählt. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch, dass nur etwa ein Viertel der Serben (45.000) in Kroatien Serbisch als ihre Muttersprache angaben.[43] Weil etwa nur 5000 Menschen Serbokroatisch als Muttersprache präferierten, kann man davon ausgehen, dass die meisten Serben in Kroatien Kroatisch als Muttersprache angegeben haben müssen.
Nach der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens gründeten die Serben der Krajina (Крајшници/Krajšnici) den De-facto-Staat Republik Serbische Krajina. Während des Kroatienkriegs wurden die Gebiete zunächst "ethnisch gesäubert". Nach der Eroberung der Serbischen Krajina, wurden zwischen 150.000 und 200.000 Serben vertrieben oder flüchteten nach Serbien und in die Republika Srpska. Nach einem Bericht des kroatischen Helsinki-Komitees kamen während und nach der Offensive insgesamt 400 bis 800 Serben durch marodierende kroatische Truppen ums Leben. Bis 2002 waren nach Angaben der UNHCR rund 100.000 Serben der Krajina zurückgekehrt.[44]
Im Januar 2010 reichte Serbien stellvertretend eine Gegenklage[45] wegen Genozids an Serben auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens im Kontext zu den Geschehnissen zwischen 1941-45 und 1991-95, also genau fünzig Jahre später, ein.[46]
In der kroatischen politischen Landschaft beteiligten sich seit Beendigung des Krieges mehrere serbische Abgeordnete wie Milorad Pupovac, Vojislav Stanimirović und Milan Đukić an der Regierungsverantwortung.
Albanien
In Albanien waren die Serben als Minderheit bis 2004 nicht anerkannt, weswegen Informationen über sie in Statistiken spärlich sind und ihre genaue Zahl bis heute nahezu nicht bestimmt werden kann. Die erste offizielle Bestätigung Albaniens war die Benennung von 100 Serben und Montenegrinern in der Volkszählung 1989[47]. Die Diskriminierung ging soweit, dass die serbische Sprache und serbische Namen in öffentlichen Dokumenten nicht auftauchen durften und serbischer Schulunterricht oder das Lehren der serbischen Sprache verboten war. Nach Schätzungen der serbisch-orthodoxen Kirche und der Regierung in Serbien leben etwa mehrere Tausend bis mehrere Zehntausend Serben in Albanien. Die Serben sind seit 2004 als Minderheit mit den Rechten, die ihnen vorher verwehrt wurden, anerkannt worden, jedoch sind sie neben den Griechen in Albanien in der Realität weiterhin erheblichem Druck ausgesetzt.[48]
Rumänien
In Rumänien gibt es eine starke serbische Minderheit im Banat rund um Timișoara und Orșova mit zum Teil rein serbischen Ortschaften wie Ivanda (Kreis Timiș), Belobreșca, Câmpia, Divici, Liubcova, Măcești, Moldova Veche, Pojejena, Socol, Zlatița (alle Kreis Caraș-Severin) und Svinița (Kreis Mehedinți). Insgesamt leben nach der Volkszählung 2002 22.561 Serben (rumänisch Sârbi) auf dem Gebiet des gesamten Rumäniens.[49]
Diaspora
Das serbische Ministerium für die Diaspora geht von bis zu 3,5 Millionen in der Diaspora lebenden Serben mit serbischstämmigen Hintergrund aus[50]. Es ist beabsichtigt in nächster Zukunft vollständige Analysen durchzuführen und die serbische Diaspora durch Dachverbände besser zu organisieren, um den politischen Willen dieser Menschen im Ausland, sowie in Serbien effektiver in die politische Entscheidungsfindung einzubringen und das wirtschaftliche Potenzial dieser großen Anzahl von Emigranten effizienter auszuschöpfen.[51]
In den USA, Kanada, Australien, Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz bilden sich die größten serbischen Gemeinschaften. Große innerstädtische Gemeinden haben sich in Chicago, Stuttgart, Wien und in Zürich gebildet.
Englischsprachiger Raum
Laut Volkszählung in den USA von 2004 haben sich 150.000 als Serben deklariert. In Kanada haben sich 55.540 Einwohner als Serben bezeichnet (vergl. Volkszählung von 2003). Im Zensus von 2001 in Australien bekannten sich 97.310 explizit als Serben.
Deutschsprachiger Raum
Wie auch in anderen Staaten ist die genaue Zahl der im deutschsprachigen Raum lebenden Serben nicht genau bestimmbar, da bei Volkszählungen oder ähnlichen Erhebungen die Ethnie üblicherweise nicht erhoben wird, sondern nur Zahlen über die jeweilige Staatsangehörigkeit existieren. Während die Serben in Deutschland nach den Türken, Italienern , Griechen und Polen die fünftgrößte nicht-deutschstämmige Bevölkerungsgruppe in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz die viertgrößte ausländische Bevölkerung stellen[52], sind sie in Österreich die größte ausländische Bevölkerungsgruppe[53]. Am 31. Dezember 2008 betrug die Anzahl der serbischen Staatsbürger in Deutschland genau 136.152[54] Bis 2003 wurden rund 200.000 Jugoslawen eingebürgert. Wie viele davon serbischer Abstammung sind, lässt sich nicht mehr ermitteln. Wenn man sich dabei auf Baden-Württemberg bezieht, waren darunter mehr Kroaten als Serben. Der Zentralrat der Serben in Deutschland spricht zwar von bis zu 600.000 Serben in Deutschland[55], aufgrund der Zahlen des statistischen Bundesamtes ist jedoch eine Anzahl von ungefähr 200.000 ethnischer Serben eher wahrscheinlich.
In Österreich lebten zum Zeitpunkt der Volkszählung von 2001 143.077 aus Serbien und Montenegro (bis zu 80 % Serben)[56] Gleichzeitig bezeichneten bei der Volkszählung 2001 177.320 Menschen serbisch als ihre Umgangssprache, dies beinhaltet auch Doppelangaben deutsch/serbisch. Von diesen Personen besaßen 41.944 die österreichische Staatsbürgerschaft. In Wien leben besonders viele Serben, Schätzungen zufolge etwa 70.000, sehr viele davon, die sich vor den Gastarbeitergenerationen in Wien zur Kaiserzeit ansiedelten. Wie die persönliche Präferenz dieser Menschen zur Volkszugehörigkeit ist, lässt sich mit den erhobenen Daten des Zensus nicht feststellen.
In der Schweiz leben bis zu 210.000 Staatsangehörige aus Serbien und Montenegro (die meisten davon, etwa 150.000 per Definition Kurzaufenthalt, Stand 2004) von diesen und weiteren Staatsbürgerschaften, wie der kroatischen und bosnisch-herzegowinischen sind es geschätzt 120.000 Serben. Man kann davon ausgehen, dass die etwa 132.000 orthodoxen Gläubigen in der Schweiz größtenteils aus Serbien kommen und dass es auch serbische Atheisten gibt.[52]
Die erste große Auswandererwelle kam aufgrund des Bedarfs an Gastarbeitern in den 1960er bis 1980er Jahren, die zweite folgte mit dem Zerfall Jugoslawiens 1991 und den darauf folgenden Krisen.
Romanischsprachiger Raum
In Frankreich leben nach Schätzungen der serbischen Auslandsvertretungen und Kulturvereine bis zu 120.000 Serben.
In Italien leben nach der Volkszählung aus dem Jahre 2005 65.000 Staatsangehörige Serbien-Montenegros, davon sind bis zu 30.000 Serben. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass unter 50% serbischstämmig sind, denn Italien ist seit je her ein beliebtes Immigrationsziel der albanischstämmigen Bevölkerung aus dem Kosovo.
Skandinavien
Die Volkszählung Ende 2005 in Schweden erfasste die Ausländer nach dem Geburtsland. Dabei sind 78.000 in Serbien-Montenegro geboren. Gleichzeitig wird ausgesagt, dass 107.000 Personen selbst oder Eltern haben, die in Jugoslawien geboren sind. Bezieht man noch die Einbürgerungen seit über 40 Jahren, ebenso wie ein Drittel der in Bosnien-Herzegowina geborenen (insg. 55.000), ein, so kann man von ca. 100.000 Serben in Schweden ausgehen.
In Norwegen leben ca. 10.000-15.000 Serben. Die Angaben stammen vom Januar 2007. Dabei kommen 12.500 Menschen aus Serbien und 15.667 aus Bosnien-Herzegowina (ca. eine Drittel serbischstämmig).
Quellen: siehe Tabelle
Literatur
Die Südslawen und ihre Identität(en) - Eine Untersuchung in Deutschland lebender Bosnier, Kroaten und Serben Autor: Katja Kukolj
Gajić Zoran (2005): Wiener Serben. Universität Wien, Wien
Kultur
Sprache

Serben sprechen die serbische Sprache, in Serbien überwiegend die ekavische Variante. Die Sprache entspricht weitgehend dem im 19. Jahrhundert standardisierten Serbokroatischen. In Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Montenegro wird das Serbische überwiegend in der ijekavischen Variante gesprochen. Zudem existiert auch die ikavische Variante, die jedoch keine Schriftsprache darstellt und mundartlich kaum noch angewendet wird, höchstens als halbikavisch oder halbijekavisch[57][58]. Im Klerus der serbisch-orthodoxen Kirche wird noch das Kirchenslawisch serbischer Varietät bewahrt. Eine Besonderheit bilden die serbischen Walachen. Nach der letzten Volkszählung 2002 deklarierte sich etwa ein Drittel der etwa 55.000 Walachisch Sprechenden als Serben.[59] Interessant ist, dass mehr oder weniger etwa drei Viertel der etwa 200.000 Serben in Kroatien im Zensus 2001 sich als muttersprachlich kroatischsprechend deklariert haben muss, da die Zahl der muttersprachlich serbisch Sprechenden mit etwa 45.000 im Zensus angegeben wird.[60]
Schrift
Sowohl das kyrillische Alphabet, die Azbuka vom serbischen Reformator Vuk Stefanović Karadžić, als auch das lateinische Alphabet, ergänzt durch serbische Sonderzeichen, sind im Gebrauch, wobei in der Verfassung Serbiens von 2006 festgelegt wurde, dass das Kyrillische den Vorzug vor der lateinischen Schrift besonders in Behörden, wie auch im Schulunterricht, hat[61].
Nachnamen
Form
Bei serbischen Nachnamen gibt es im Gegensatz zu den meisten anderen slawischen Nationen keine Angleichung des Namens bezüglich des Geschlechts des Namensträgers. Serbische Nachnamen sind zumeist Patronyme oder Metronyme. Schätzungen zufolge haben mehr als zwei Drittel der Nachnamen das -ić als Endung. Je nachdem was für ein Konsonant oder Vokal am Ende des Namens steht, ist ein -ević, -ović bzw. -vić angefügt. Ist das v selbst der letzte Buchstabe im Wortstamm, folgt ihm das Suffix -ljević. Radosav wird zu Radosavljević, Rastisav zu Rastisavljević. Bei männlichen Namen, wie Nikola oder Kosta, entfällt das a und wird nur mit einem ić ersetzt, was zu Nikolić bzw. Kostić führt. Das gilt auch für die Metronyme, wie in den Beispielen Marić von Mara und Radić von Rada zu sehen ist, da hier nahezu alle weiblichen Namen mit einem a enden. Weitere Endungen sind u. a. -in, -ski, -ev, -ov, -ac, -ak, -ca, -elj. Die Familiennamen, die weit verbreitet sind sind Jovanović (von Johannes), Petrović (von Peter), Marković (von Marko) sowie Djordjević (von Georg).
Bedeutung
Die Aussage es handele sich bei dem -ić um ein Diminutiv ist schlussfolgernd. Hierbei wird auf die weitere Anwendung des -ić im serbischen Sprachgebrauch verwiesen, dem seit der Rechtschreibereform derselbe Lautwert zugewiesen wird. So entspricht das -ić in dieser dem deutschen -chen oder -lein. Beispiele hierzu sind konj/konjić, also Pferd/Pferdchen und most/mostić für Brücke/Brücklein.
Historie
In Westeuropa wurde das ć früher in der Regel als ch, tch, tsch, tz oder k umschrieben, teilweise sogar durch ein n ersetzt. Während der Neogenese einer Nation von Serben im 19. und 20 Jahrhundert und der damit verbundenen Bürokratisierung bekam auch das Suffix -ić einen politischen Charakter. So wurde es 1817[62] als Endung in Namen auf dem Gebiet Österreichungarns verboten. Besonders rigide wurde das Verbot im ungarischen Sprachraum umgesetzt. Auch die Spannungen zwischen den Machtzentren der Serben und Bulgaren führten dazu, dass das geschlechtsneutrale -ić als serbisch und das geschlechtsabhängige -ov als bulgarisch typisiert wurde. Nach 1918 kommt es im neubegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zur aktiveren Typisierung des -ić als Endung für serbische Nachnamen.
Religion
Die ethnischen Serben bekennen sich mit einer sehr großen Mehrheit zur Serbisch-Orthodoxen Kirche und damit zum orthodoxen Christentum (serbisch Pravoslavlje Православље).[64] An zweiter Stelle folgen die sich als Atheisten bekennende Serben. Neben diesen gibt es auch einige sich als Protestanten, römische Katholiken, Muslime und Anhänger anderer Religionen bekennende Serben. Einige Ethnologen sind der Meinung, dass Serben, Bosniaken und Kroaten ihre Volkszugehörigkeit vor allem durch ihre Religionszugehörigkeit bzw. ihren Standpunkt zur Religion definieren und sich damit mit dem entsprechenden Kulturkreis identifizieren.
Die serbische Identität und Kultur ist stark vom orthodoxen Christentum geprägt. So wurde die Schrift über die missionierenden orthodoxen Mönche und sog. Slawenlehrer Kyrill und Method den Serben bekannt gemacht. Diese Errungenschaft die Angleichung der griechischen kyrillischen Schrift an das bis dato an den christlichen Höfen belächelte einfache Altserbische war entscheidend für die kulturelle Entfaltung serbischer Literatur, Kunst, Baukunst, Politik und Religiosität, weshalb Kyrill und Method heute als Heilige verehrt werden. Die orthodoxe Kirche hat des Weiteren die ersten Bildungsinstitutionen bei den Serben eingeführt und im 12. Jahrhundert das erste geschriebene Gesetzbuch, das Nomokanon des heiligen Sava von Serbien etabliert. Sie wird als Bewahrerin der serbischen Identität, Tradition und Geschichte angesehen.
Serbischer Gruß
Ein markantes Symbol der Serben ist der serbische Gruß, bei dem Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger emporgestreckt werden. Die drei Finger (Tri prsta) sind religiösen Ursprungs und gehen auf die von der serbisch-orthodoxen Kirche gelehrte Dreifaltigkeit Gottes zurück. Als Gruß in Verwendung ist er mittlerweile zudem zum serbischen Pendant des englischen Victoryzeichens geworden. Gerne wird der Gruß von serbischen Sportlern und Politikern genutzt.
Serbisches Kreuz
Ein weiteres Symbol ist das serbische Kreuz. Das Symbol wird heute dahin gedeutet, dass die Symbole als kyrillische S als Abkürzung für den Slogan Samo Sloga Srbina Spasava (Nur die Eintracht rettet den Serben) stehen.
Kolo
Bis in die heutige Zeit überlebte bei den Serben der altertümliche Reigen der auf serbisch Kolo (kyr. коло) genannt wird. Heute wird der kollektive Tanz üblicherweise mit Blasmusik und Akkordeon begleitet, wo früher überwiegend Flöte, Gusla und andere mittelalterliche Instrumente verwendet wurden. Es gibt unzählige Varianten des Kolo unter denen die berühmtesten das Srpsko und Užičko Kolo sind.
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Schuster-Šewc, Poreklo i istorija etnonima Serb
- ↑ a b H. Brachmann: Sorben. In: Lexikon des Mittelalters, 1999, VII, Sp. 2057.
- ↑ Hilža Elina, Die Sorben/Wenden in Deutschland, Haus für sorbische Volkskultur Bautzen
- ↑ Darstellung von Heinz Schuster-Šewc
- ↑ A. Kazhdan: Serboi. In: Oxford Dictionary of Byzantium, 1991, III, 1875.
- ↑ Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Ptolemaios, Handbuch der Geographie, Schwabe Verlag, Basel 2006, S. 530f
- ↑ Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Ptolemaios, Handbuch der Geographie, Schwabe Verlag, Basel 2006
- ↑ Presbyter Diokleas, siehe weiter unten
- ↑ Byzantinisches Archiv, Band 19 Polypleuros nous, von Cordula Scholz, Georgios Makris, Leipzig/München, 2000
- ↑ Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, Leipzig 1832
- ↑ Byzantinisches Archiv, Band 19 Polypleuros nous, von Cordula Scholz, Georgios Makris, Leipzig/München, 2000
- ↑ a b c Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06816-3, S. 125.
- ↑ Heinrich Kunstmann: Beiträge zur Geschichte der Besiedlung Nord- und Mitteldeutschlands mit Balkanslaven. Sagner, München 1987, ISBN 3-87690-385-8, S. 186.
- ↑ Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06816-3, S. 40.
- ↑ Geschichte der Serben, Konstantin Jireček, II., 1. Kapitel, Gotha 1911, S. 72.
- ↑ http://www.thelatinlibrary.com/annalesregnifrancorum.html
- ↑ Geschichte der Serben, Konstantin Jireček, III., 1. Kapitel, Gotha 1911, S. 120.
- ↑ Benennung Jirecek, Geschichte der Serben, II., 1. Kapitel, Gotha 1911, S. 72.
- ↑ Die Slaven: Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht, Heinrich Kunstmann, Stuttgart 1996, S. 126
- ↑ Г. Острогорски (Hrsg.): Византијски извори за историју народа Југославије, 1959, II, 47.
- ↑ Constantine Porphyrogenitus, De administrando imperio, übersetzt von R.J.H Jenkins, griech. Text von GY. Moravcsik, 1967 Trustees of Harvard University (englisch), ab S. 153
- ↑ Marquart, Osteurop. und ostasiat. Streifzüge, Leipzig 1903, S.
- ↑ Jirecek, Geschichte der Serben
- ↑ Gyula Moravcsik: Constantine Porphyrogenitus De administrando imperio (engl. Übers. v. R. J. H. Jenkins, Dumbarton Oaks Center for Byzantine Studies, Washington DC 1967, ISBN 0-88402-021-5, S. 139–143).
- ↑ Constantine Porphyrogenitus De administrando imperio Moravcsik, Jenkins, Dumbarton Oaks Center for Byzantine Studies, Washington DC 1967, ISBN 0-88402-021-5, S. 160–165.
- ↑ Nova Srbija i Slavenosrbija von Mita Kostić, Srpsko-Ukrainsko Društvo, Novi Sad, 2001 (PDF-Datei; 515 kB)
- ↑ [http://www.rastko.rs/rastko-ukr/istorija/2003-ns/vpodov.pdf ПОСЕЛЕНИЕ СЕРБСКИХ ГУСАРСКИХ ПОЛКОВ ШЕВИЧА И ПРЕРАДОВИЧА (Славяносербия, 1753–1764) von Wladimir Podow (PDF-Datei; 160 kB)
- ↑ Daten zu Ethnien der Volkszählung 2002 in Mazedonien
- ↑ Statistische Auswertung zu VZ in Slowenien
- ↑ RTS-Bericht zu der Wiedereinbürgerung der in Slowenien lebenden Serben (serbisch)
- ↑ Offizielle Bestätigung
- ↑ Serbs in Slovakia granted minority status
- ↑ CIA The World Factbook - Kosovo
- ↑ IDP Serben aus dem Kosovo in Serbien
- ↑ Statistisches Amt Montenegro
- ↑ a b c Vladimir Dedijer (Autor), Harvey L. Kendall (Übersetzer), The Yugoslav Auschwitz and the Vatican: The Croatian Massacre of the Serbs During World War II. Prometheus Books. Juli 1992)
- ↑ David M. Kennedy, Margaret E. Wagner, Linda Barrett Osborne, Susan Reyburn, The Library of Congress World War II Companion (Simon und Schuster, 2007), Seiten 640, 646f, 683
- ↑ Taborišče smrti--Jasenovac von Nikola Nikolić (Autor), Jože Zupančić (Übersetzer), Založba "Borec", Ljubljana 1969
Beschreibung des Messers auf S. 72: 'Na koncu noža, tik bakrene ploščice, je bilo z vdolbnimi črkami napisano "Grafrath gebr. Solingen", na usnju pa reliefno vtisnjena nemška tvrtka "Graeviso" '
Bild des Messers auf S. 73: 'Posebej izdelan nož, ki so ga ustaši uporabljali pri množičnih klanjih. Pravili so mu "kotač" - kolo - in ga je izdelovala nemška tvrtka "Graeviso" ' - ↑ Für die Richtigkeit: Kurt Waldheim von Hanspeter Born Schneekluth, 1987
ISBN 3795110556, 9783795110550, page 65
Beliebt war das sogar wettbewerbsmäßig organisierte Kehledurchschneiden mit einem speziellen Krummmesser Marke Gräviso. - ↑ Mladen Colic, Takozvana NDH, (Deltapres, Beograd 1973)
- ↑ Bevölkerungsveränderung in Kroatien
- ↑ Zensus 2001 in Kroatien, nachgebesserte Zahlen
- ↑ Zensus 2001 in Kroatien, nachgebesserte Daten
- ↑ Karl Kaser: Das ethnische „engineering“. In: Dunja Melčić (Hrsg): Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. VS Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-33219-2, S. 401–414, hier: S. 408.
- ↑ Kroatien klagt den Staat Serbien wegen Genozids von Kroaten in Kroatien an.
- ↑ Serbien verklagt Kroatien wegen Genozids an Serben (serbisch)
- ↑ Hinweis auf Daten Volkszählung 1989
- ↑ Diskriminierung der Serben in Albanien Serbisches Ministerium für die Diaspora Bericht über Situation der Serben in Albanien Archiv Veröffentlichung der serbischen Regierung zur Situation der Serben in Albanien Information und Historie Serbianunity zur Situation der Serben in Albanien Bericht UNHCR zu Minderheiten
- ↑ http://www.edrc.ro/recensamant.jsp Ethnische Zugehörigkeit Volkszählung 2002 in Rumänien
- ↑ Government of the Republic of Serbia – Ministry for Diaspora
- ↑ Außenministerium der Republik Serbien
- ↑ a b 2004 210.000 Staatsangehörige aus Serbien Montenegro
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Statistisches Bundesamt Deutschland: [1]
- ↑ Über uns | Zentralrat der Serben in Deutschland
- ↑ Statistische Daten 2001 Österreich
- ↑ Karte 1 Serbokroatische Mundarten
- ↑ Karte 2 Serbokroatische Mundarten
- ↑ Volkszählung 2002: Rumänen: 34.576; Muttersprache rumänisch: 34.515; Walachen: 40.054; Muttersprache walachisch: 54.818 (etwa +30%)
- ↑ Zensus 2001 in Kroatien
- ↑ Constitution of the Republic of Serbia - I CONSTITUTION PRINCIPLES - Article 10
- ↑ 1815-17 im zweiten serbischen Aufstand errichteten die Serben nach dem Zurückdrängen der Osmanen ein weitgehend souveränes Fürstentum
- ↑ Serbische Nachnamen
- ↑ Zensus zur Religionzugehörigkeit