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Hotchkiss M1914

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Hotchkiss M1914
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung Hotchkiss-MG
Militärische Bezeichnung Hotchkiss Mitrailleuse Mle 1914
Einsatzland Frankreich, USA, Belgien, Spanien, Mexiko, Polen, Japan
Entwickler/Hersteller Adolf Odkolek von Újezd, Hotchkiss et Cie
Produktionszeit 1914 bis 1930
Modellvarianten Mle 1897 / 1900 / 1908 / 1914
Waffenkategorie Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1390 mm
Gewicht (ungeladen) 24 kg
Lauflänge 775 mm
Technische Daten
Kaliber 8 × 50 mm R Lebel (FR),
7x57 (E, MEX),
7,92 x 57 mm (PL)
Munitionszufuhr anfangs Metall-Laderahmen zu 24 bis 30 Schuss, später Munitionsgurte
Kadenz 500 - 600 Schuss/min
Anzahl Züge 4
Drall links
Ladeprinzip Gasdrucklader
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Das Hotchkiss M1914 war ein französisches Maschinengewehr, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Geschichte

Der ursprüngliche Entwurf dieser Waffe stammte vom österreichischen Offizier und Konstrukteur Adolf Odkolek von Újezd. Dessen Patente wurden von der französischen Waffenschmiede Hotchkiss et Cie aufgekauft, die wiederum vom Amerikaner Benjamin Hotchkiss begründet wurde. Nach mehreren Modifikationen, insbesondere durch das Hinzufügen von radialen Kühlrippen, wurde das Modell 1900 in die Ausrüstung der Armee aufgenommen.

Amerikanische Soldaten mit MG Hotchkiss M1914

Die Zuverlässigkeit ließ zwar zu wünschen übrig, aber andere verfügbare Modelle wie das St. Étienne M1907 schnitten in dieser Beziehung noch schlechter ab. Aufgrund dessen wurde das Modell im Jahr 1917 zum Standard-MG der Armee Frankreichs erkoren. In den letzten beiden Kriegsjahren verwendete es auch das Amerikanische Expeditionskorps. Obwohl zu jenem Zeitpunkt völlig veraltet, verblieb es in Frankreich bis in die 40er Jahre hinein als sekundäre Bewaffnung in verschiedenen gepanzerten Fahrzeugen. Darüber hinaus wurde das Hotchkiss in alle Welt exportiert.

Technik

Im Gegensatz zum weitaus bekannteren Maxim-MG ist das Hotchkiss M1914 luftgekühlt. Obwohl es ohne eine voluminöse Wasserkühlung auskam, war es kein leichtes Maschinengewehr und nur für den stationären Einsatz auf einem Dreibein oder in Fahrzeugen gedacht. Ein weiterer Unterschied lag im Lademechanismus: das Maxim arbeitete als Rückstoßlader, das Hotchkiss als Gasdrucklader. Letzteres sollte sich bei Schnellfeuerwaffen aus Gründen der Trefferdichte als Standard durchsetzen. Als technisches Novum galt zu jener Zeit vor allem die Stellung des Verschlusses bei der Schussabgabe. Das M1914 war das erste zuschießende Maschinengewehr, der Verschluss blieb vor dem Schuss geöffnet. Erst mit der Betätigung des Abzuges schnellte der Verschluss nach vorn und beförderte eine neue Patrone ins Patronenlager. Das hatte den Vorteil, dass sich in heiß geschossenen Waffen Munition nicht selbst entzünden konnte, wie es in bei der Schussabgabe verriegelten Maschinenwaffen möglich ist. Durch diese Öffnung des Systems konnte der Lauf auch etwas abkühlen und verschliss weniger stark. Abgenutzte Läufe konnten mit beigefügtem Werkzeug leicht ausgebaut werden. Das Problem der Waffe lag jedoch in der Munition. Die französische Gewehrpatrone im Kaliber 8 mm Lebel war bereits um 1900 veraltet, als Munition für MGs war sie durch ihre bauchige Form und den Patronenrand ungeeignet. Zuerst wurden für die Munitionszufuhr Metall-Laderahmen verwendet, die nur bei sorgsamen Umgang zuverlässig funktionierten. Patronengurte kamen aus patentrechtlichen Gründen erst viel später zum Einsatz, denn der Konstrukteur des Maxim-MGs Hiram Maxim beanspruchte darauf die Rechte. Obwohl in Frankreich ab 1929 eine moderne Patrone zur Verfügung stand, wurde das Hotchkiss 1914 nie darauf umgerüstet, sondern im Originalzustand belassen und erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Maschinengewehr AA-52 ersetzt.