Pinkatalbahn
Friedberg–Szombathely | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Verlauf Pinkatalbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 68 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Als Pinkatalbahn wird heute eine von den ÖBB weitgehend im 2-Stunden-Takt als Nebenlinie der Wechselbahn betriebene Eisenbahnlinie von der Steiermark (Friedberg) ins Burgenland bezeichnet. Der Name leitet sich vom Pinkatal ab, in dem die Strecke gebaut wurde. Das historische Streckennetz, das der heutigen Strecke zu Grunde liegt, war viel größer und der Verkehr durch die geschichtliche Entwicklung bedingt, völlig anders ausgerichtet (siehe Abschnitt Geschichte). Zur Zeit ist Oberwart die Endhaltestelle für den planmäßigen Personenverkehr. Der Ausbau der Strecke über Großpetersdorf bis Szombathely ist geplant (was eigentlich einer Wiederherstellung der historischen Strecke entspräche), bis jetzt aber nicht realisiert worden. Die Nebenstrecke Oberwart–Oberschützen wird heute als Museumsbahn betrieben.
Geschichte
Streckenteile der heutigen Pinkatalbahn wurden unter Oberhoheit des Königreichs Ungarn erbaut, da das Burgenland bis 1921 Ungarisches Staatsgebiet war. Die Entwicklung der Bahn ging somit von Szombathely (Steinamanger) aus, das heute noch ein wichtiger Eisenbahnknoten im westlichen Ungarn ist. Am 17. Dezember 1888 eröffnete die Steinamanger - Pinkafelder Lokalbahn AG den Betrieb von Szombathely über Rechnitz - Oberwart bis Alt Pinkafeld. Eine Zweigbahn, die Lokalbahn Felsö-Ör - Felsö-Lövö von Oberwart über Bad Tatzmannsdorf nach dem Bergbauort Oberschützen folgte am 25. März 1903. Im benachbarten Tauchental befand sich ein Bergwerk, dessen Braunkohle mit einer Seilbahn nach Oberschützen transportiert wurde. Der Weitertransport erfolgte mit der Eisenbahn. Eine Weiterführung dieser Bahn nach Kirchschlag war geplant, konnte aber aufgrund zu geringer Kapitaldeckung nicht umgesetzt werden. Nach dem Ersten Weltkrieg kam dieser Teil Ungarns auf Grund des Friedensvertrages von Saint-Germain 1921 zur Republik Österreich und deren Staatsbahn, Rechnitz und Bucsu wurden Grenzbahnhöfe. Am 15. November 1925 erfolgte mit der Strecke Alt Pinkafeld - Friedberg an der Wechselbahn die Verbindung zum restlichen österreichischen Schienennetz. An dieses Ereignis erinnern Gedenktafeln am Bahnhof Pinkafeld und im Bahnhof Friedberg (siehe Abbildung).
Am 28. Februar 1953 wurde der gesamte Verkehr zur ungarischen Staatsbahn östlich von Rechnitz unterbrochen und am 1. März 1953 der Grenzübergang geschlossen. Auf ungarischer Seite sind die Gleisanlagen mittlerweile weitestgehend demontiert worden. Die Schließung des Braunkohlebergbaus am 8. August 1968 bedeutete einen großen Verlust an Güterverkehrsvolumen für den Streckenabschnitt nach Oberschützen. Der verbleibende Personenverkehr wurde nach und nach aufgegeben:
- 18. Oktober 1982: Großpetersdorf - Rechnitz
- 2. Juni 1984: Oberwart - Großpetersdorf
- 30. Juni 1987: Oberwart - Oberschützen
Von 16. August 1989 bis Sommer 1997 führte die Südburgenländische Regionalbahn GmbH den Betrieb mit Dampfzügen und gelegentlichen Güterzügen zwischen Oberwart und Oberschützen weiter. Danach verfiel die Strecke und wurde unbefahrbar.
Gegenwart
Friedberg-Altpinkafeld–Oberwart
Die Strecke wird heute durch die ÖBB betrieben. Der fahrplanmäßig tägliche Betrieb beinhaltet Direktverbindungen für Pendler bis Wien und Regionalverkehre bis Friedberg. Im Regionalverkehr stehen Triebfahrzeuge der Baureihe 5022 in Verwendung, die mit Anfang Juni 2008 die Triebwagen 5047 ablösten. Im lokbespannten Personenverkehr (Eilzüge bis Wien) wird vor allem die Baureihe 2016 mit City-Shuttle-Garnituren eingesetzt.
Oberwart-Rechnitz
Nach der Einstellung des Bahnbetriebs durch die ÖBB übernahm 1989 die Südburgenländische Regionalbahn GmbH (SRB) die Strecke von der ÖBB und führt bis heute die Strecke im Güterverkehr und als Märchennostalgiebahn im Personenverkehr [1].
Rechnitz–Szombathely
Derzeit gibt es seitens einiger Politiker aus dem Raum Oberwart Bestrebungen, die Bahnverbindung Oberwart-Szombathely für den Güter- und Personenverkehr zu reaktivieren. Dafür wäre jedoch ein kompletter Neubau der Strecke zwischen Burg und Szombathely erforderlich. Da dieses sehr kostenintensive Projekt für Ungarn keinerlei Priorität hat, ist die Realisierung mehr als fraglich. Die ÖBB hatte in Aussicht gestellt, den Personenverkehr zwischen Oberwart und Großpetersdorf spätestens bis September 2008 wieder aufzunehmen. Nach einer aktuellen Information der burgenländischen Landesregierung verzögert sich dies jedoch bis mindestens Dezember 2009, da noch Infrastrukturinvestitionen erforderlich sind.
Oberwart–Oberschützen
Seit 2003 wird die Strecke vom Verein FrOWOS reaktiviert, und seit 2008 finden im Sommer Nostalgiefahrten mit Motordraisinen statt [2].
Weblinks
- Aktueller Fahrplan der ÖBB.
- www.erlebnisbahnhof.at Website des Vereines FrOWOS der die Strecke Oberwart - Oberschützen betreibt.