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Ave Maria

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Ave Maria ist der lateinische Beginn einer in der katholischen Kirche gebräuchlichen Anrufung Marias, der Mutter Jesu.

Die Anrufung besteht aus zwei Teilen:

  1. Den ersten Teil bilden die biblischen Marienanreden des Engels Gabriel bei der Verkündigung (Luk. 1,28) sowie Elisabeths beim Besuch Marias (Luk. 1,42). Dieser Teil wurde seit dem 11. Jahrhundert im Stundengebet und in den Andachten gebetet.
  2. Der zweite Teil ist eine im 15. Jahrhundert hinzugefügte Bitte, die den Beistand in der Todesstunde zum Inhalt hat.

Das Ave Maria gehört nach dem Vater unser zu den meistgesprochenen Gebeten der Christenheit und ist mit diesem Bestandteil des Rosenkranz-Gebetes.

Vertonungen

Das Ave Maria ist von Komponisten aller Epochen vertont worden. Die berühmtesten Vertonungen stammen von Franz Schubert und Charles Gounod. Letzterer legte seine Melodie über die Musik zum 1. Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach, weshalb das Werk als "Ave Maria von Bach-Gounod" in die Musikgeschichte einging. Franz Schubert legte seiner Komposition zunächst einen anderen deutschen Text zugrunde. Doch kann sein Werk auch mit dem bekannten lateinischen Text gesungen werden. Weitere Vertonungen des lateinischen Ave Maria-Textes gibt es unter anderem von Anton Bruckner, Luigi Cherubini, Marcel Dupré, Antonín Dvořák, Cesar Franck, Franz Liszt, Josef Gabriel Rheinberger und Camille Saint-Saens. Andere Komponisten, wie zum Beispiel Giuseppe Verdi oder Richard Wagner, komponierten auch Musiken zu einem Ave Maria, doch verwendeten diese völlig andere Texte. Eine Fülle von Vertonungen verschiedener Epochen und Komponisten zeigen die beiden CDs "Ave Maria im Spiegel der Zeiten" bei SICUS Klassik (http://sicus.de). Eine besonders populäres Ave Maria dieser Art hat der bekannte Romanschriftsteller Karl May vertont. Dieses romantische Werk wird heute von zahlreichen Chören gesungen. Eine neuere Vertonung des bekannten Textes für Chor stammt von Johannes Menskes, dessen Chöre das Werk auf einem Weihnachtsalbum veröffentlichten.

Gegrüßet seist Du, Maria, 
voll der Gnade, 
der Herr ist mit Dir. 
Du bist gebenedeit unter den Frauen, 
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus. 
Heilige Maria, Mutter Gottes, 
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Variante am Schluß statt "Todes": "Sterbens", da nach dem christlichen Glauben das Leben nach dem Sterben nicht endet, das Wort "Tod" suggeriert das aber viel mehr als das Wort "Sterben".

Es gibt noch weitere Versionen des Ave Maria, die zu verschiedenen Zeiten im Kirchenjahr gebetet werden, u. a.:

Ave Maria der Weihnachtszeit

Gegrüßet seist Du, Maria,
Magd auf Erden,
Königin in den Himmeln, der Herr ist mit Dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen, 
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus,
den Du getragen, genährt, geliebt und gelehrt
und schließlich hingegeben hast zur Erlösung der Welt.
Heilige Maria, Mutter unseres Herrn,
trage und nähre, liebe und lehre auch uns,
auf dass wir Kinder werden in Dir. 
Amen

Passions-Ave-Maria

Gegrüßet seist Du,
schmerzensreiche Mutter unseres Herrn,
die Himmel sind um Dich.
Du wirst angebetet unter den Frauen,
und angebetet wird Dein Sohn, unser Herr,
um den Du gebarmt, für den Du geweint,
und mit dem Du gelitten hast bis zu seinem Tod.
Heilige Mutter, wir bitten Dich:
Barme um uns, weine für uns
und leide mit uns im Leben.
Und nimm uns in Deine Arme in der Stunde unseres Sterbens. 
Amen

Pfingst-Ave-Maria

Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Ehre, der Herr ist mit Dir.
Du bist siegreich unter den Frauen,
und siegen wird die Frucht Deines Leibes, Jesus,
der mit dem Vater und mit Dir lebt und regiert in Ewigkeit.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
Herrin aller Engel,
kämpfe für uns und siege für uns,
jetzt und in der Stunde unseres Sterbens.
Amen

Literatur

  • Alexa Kriele: Wie im Himmel so auf Erden. Christliche Engelkunde. Vier Bände. Christa Falk Verlag 1998/1999/2000/2001


siehe auch Rosenkranz, Salve Regina, Angelus, Frömmigkeit, Englischer Gruß