Kaviar
Kaviar ist die Bezeichnung die gereinigten und gesalzenen Rogen (Eier) von verschiedenen Stör-Arten, welche hauptsächlich im Schwarzen Meer und Kaspischen Meer gefangen werden, z.B. Beluga, Ossietra, Sewruga.
Nach der Zubereitung unterscheidet man Malossol (mild gesalzen) und Fasskaviar (Salzkaviar, stark mit Salz gemischt). Deutscher Kaviar wird aus Rogen vom Seehasen hergestellt. Isländischer Kaviar wird aus dem Rogen vom Capelin hergestellt. Der teuerste Kaviar ist der Beluga-Kaviar.
Lachskaviar ist nicht der klassische Kaviar, weil die Eier eher rötlich gefärbt sind
Zubereitung und Verzehr
Die traditionelle Verpackungsform ist die Luftdichte, innen beschichtete Dose für den nur gesalzenen, aber nicht erhitzten Kaviar. Pasteurisierter (durch kurzes Erhitzen auf 60 °C sterilisierter) Kaviar wird in Schraubgläsern geliefert und ist ungeöffnet über ein Jahr haltbar.
Kaviar sollte nicht mit Metall- oder gar Silberlöffeln gegessen werden, da diese den Geschmack negativ beeinflussen, sondern mit Kunststoff- oder Perlmuttlöffeln. Guter Champagner und trockener Weißwein sind ideale Begleiter von Kaviar, da sie dessen geschmackliche Eigenheiten unterstreichen.
Ökologie
Mittlerweile ist es erfreulicherweise u. a. auch in deutschen Zuchtfarmen gelungen, Rogen vom schwierig zu haltenden Stör zu gewinnen, so dass sich die Wildbestände vom Stör langsam wieder erholen können. Allerdings ist die Wilderei damit keineswegs beendet, immer noch zwingt die Wirtschaftliche Not an der unteren Wolga und am Kaspischen Meer viele Fischer, die Fangquoten weit zu überschreiten. Deshalb sollte es eigentlich zum guten Ton gehören, keinen Kaviar aus "dunklen Quellen" zu kaufen oder zu essen.
Obgleich es ausreichen würde, das Naturprodukt "Kaviar" nur mit Salz haltbar zu machen, wird Kaviar oft mit E 151, E 132, E 110 und E 104 gefärbt und mit Sorbit, Natriumglutamat, Guarkernmehl, Xanthan, Johannisbrotkernmehl und Natriumbenzoat versetzt.
Geschichte
Der Begriff Kaviar geht wohl auf einen iranischen Volksstamm zurück, der am Kapischen Meer lebt. Die Khediven waren für ihre Körperkraft und bekannt und aßen viel Kaviar. Das zubereitete Störei heißt bei ihnen Cahv-Jar und bedeutet "Kuchen der Freude".
Wirtschaft
Im Jahr 2002 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 17.400 kg Kaviar nach Deutschland eingeführt. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang um 5,4 Prozent. Der Stoerrogen stammte ueberwiegend aus dem Iran (77 Prozent, 13.400 kg), Russland (16 Prozent, 2.800 kg) und Rumänien (5 Prozent, 800 kg).
Die Nachfrage nach Kaviar ist heute deutlich geringer als in den 1990er Jahren: 1993 wurden noch fast 100.000 kg Kaviar nach Deutschland importiert.
Weblinks
Siehe auch: Fische, Fischeier, Rogen, Spezialität, O. W. Fischers "Es muss nicht immer Kaviar sein" (1961),