Nero
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Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (* 15. Dezember 37 n. Chr.; † 9. Juni 68 n. Chr. durch Suizid) war von 54 bis 68 Kaiser des Römischen Reiches und Künstler. Er war der letzte Vertreter der julisch-claudischen Dynastie.
Leben
Kindheit
Nero wurde als Sohn von Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Julia Agrippina, einer Schwester des Kaisers Caligula, in Antium an der Küste Latiums geboren. Er trug zunächst den Namen Lucius Domitius Ahenobarbus.
Seine als sehr schön geltende Mutter war für ihren Ehrgeiz, Stolz und Mut, aber auch für ihren Machthunger bekannt und verfolgte stets das Ziel, ihren Sohn zum Imperator zu machen. Deshalb sorgte sie für eine hervorragende Ausbildung Neros in Literatur, Latein und Mathematik. Nach Vollendung seines zwölften Lebensjahres holte sie Seneca aus der Verbannung zurück, einen damals sehr bekannten Philosophen, welcher das Leben des Lucius entscheidend prägte. Lucius jedoch interessierte sich vor allem für Kunst und flüchtete mehrmals ins Theater.
Aufstieg zum Herrscher
Nachdem ihr Mann an Wassersucht verstorben war, heiratete Agrippina den Herrscher Claudius, der am 25. Februar 50 Lucius adoptierte. Dieser erhielt den Namen Tiberius Claudius Nero Drusus Germanicus Caesar und stand durch Einflussnahme seiner Mutter kurz darauf bereits an erster Stelle in der Thronfolge.
Drei Jahre später fädelte Agrippina eine Ehe zwischen ihrem 16-jährigen Sohn und der 12-jährigen Octavia ein und ließ Claudius im Jahre 54 vergiften, damit Nero die Herrschaft übernehmen konnte.
Regierungszeit
Nero, der sich wesentlich mehr für Kunst und Musik interessierte, war kein begabter Staatsmann und Politiker. Er hat vermutlich Kriege und Gewalt eher verabscheut und führte in seiner Herrschaftszeit lediglich 4 Jahre Krieg. In seiner Regierungszeit kam es auch zum Jüdischen Aufstand, woraufhing Nero den späteren Kaiser Vespasian nach Judäa schickte. Die Steuerlast nahm enorm zu und die Legionen waren in einem desolaten Zustand, was Nero zahlreiche Gegner einbrachte.
Von Nero stammt auch der berühmte Satz "Wenn ich doch bloß nicht schreiben könnte!", den er gesagt haben soll, als er sein erstes Todesurteil unterschreiben musste. Die meisten Verbrecher verurteilte er wahrscheinlich lieber zur Zwangsarbeit, während der Adel die Möglichkeit zum Suizid hatte.
Nero förderte in seiner Regierungszeit die Naturwissenschaften, die Geographie und den Handel, ganz besonders aber Kunst und Kultur, wobei er allem Griechischem verbunden war und sich bewusst als Philhellene verstand. Auch organisierte er eine Expedition zur Entdeckung der Nilquelle, welche jedoch scheiterte, und Ausgrabungen in Karthago. Er selbst hielt sich für einen talentierten Sänger, Dichter und Lyraspieler. Tatsächlich scheinen einige seiner Lieder im Volk sehr populär gewesen zu sein.
Verbrechen
Nero werden zahlreiche Verbrechen angelastet, so soll er seinen Stiefbruder Britannicus vergiftet haben. Da dieser jedoch schon seit seiner Kindheit an Fallsucht litt und körperlich schwächlich war, ist sich die Geschichtsschreibung über den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht einig. Es ist also auch möglich, dass Britannicus an einem Anfall gestorben ist.
Agrippina verlor nach und nach die Kontrolle über ihren Sohn. Sie versuchte deshalb durch Intrigen, Verschwörungen und Bestechungen Nero zu stürzen. Nero, der seine Mutter zu Recht fürchtete, setzte deshalb eine Untersuchungskomission ein, der auch Seneca angehörte, welche Agrippina jedoch nichts nachweisen konnte. Auf Drängen Senecas und unter Mithilfe eines seiner Lehrer versuchte er, Agrippina mit einem Schiff versenken zu lassen, was jedoch scheiterte, da es ihr gelang, an Land zu schwimmen. Am 23. März 59 ließ er sie in ihrer Villa ermorden. Nero ließ auch zahlreiche Hochverratsprozesse durchführen und zog das Vermögen der Hingerichteten ein, womit sich seines gleichzeitig vermehrte.
Nero verliebte sich 62 in Poppaea Sabina. Diese forderte ihn auf, Octavia zu verstoßen. Schließlich ließ der Kaiser seiner kinderlosen Frau ein Verhältnis mit einem Sklaven anhängen und verbannte sie, um zwölf Tage später seine Geliebte zu heiraten. Es kam daraufhin zu schweren Unruhen und Aufständen. Deshalb behauptete man, Octavia habe zusammen mit ihrem Geliebten versucht, den Kaiser abzusetzen, und verbannte sie auf eine Insel. Nero gab den Auftrag, ihr die Pulsadern aufzuschneiden und sie in heißem Dampf zu ersticken, was wenige Tage später auch erfolgte.
Nero und Poppaea hatten eine gemeinsame Tochter, Claudia, sie wurde am 21. Januar 63 geboren, starb jedoch vier Monate später. Zwei Jahre später war Poppaea wieder schwanger. Es wird behauptet, Nero hätte sie während dieser Zeit aus Verärgerung durch einen Fußtritt in den Unterleib getötet, diese Darstellung ist jedoch umstritten; sicher ist nur, dass Poppaea während ihrer Schwangerschaft im Jahre 65 gestorben ist.
Im selben Jahr wurde Seneca durch Nero zum Suizid gezwungen.
Der große Brand Roms
In der Nacht vom 18. zum 19. Juli 64 brach in Rom ein Brand aus, der sich durch starken Wind, dichte und hohe Bebauung rasch ausbreitete und innerhalb von 9 Tagen einen großen Teil Roms vernichtete. Angeblich hat Nero das Feuer legen lassen, um ein schöneres und größeres Rom aufbauen zu lassen. Der Sage nach hat er den Brand vom Palatin aus beobachtet und besungen, während er sich selbst auf der Lyra begleitete.
Tatsächlich befand sich Nero in seinem 50 Kilometer weit entfernten Geburtsort, während der Palatin in Flammen stand. Wahrscheinlich brach der Brand, wie viele andere auch, auf einem Marktplatz durch Unvorsichtigkeit aus. Dennoch ist Nero, der durch den Brand gleichfalls beträchtlichen Schaden erlitten hatte, als Brandstifter Roms in die Geschichte eingegangen.
Der Legende zufolge sah die damals noch junge Christengemeinde in Rom ein neues Sodom und Gomorra und glaubte, der Brand sei eine Strafe Gottes für das ausschweifende Leben der Römer. Einige von ihnen zeigten vermutlich auch öffentlich ihre Freude über die Katastrophe, wodurch sie schnell in Verdacht gerieten, das Feuer gelegt zu haben.
Auf den Rat seiner Berater hin ließ Nero etwa 200 bis 300 von ihnen verhaften und, nachdem sie unter Folter gestanden hatten, zu grausamen Todesstrafen verurteilen. Die meisten wurden verbrannt, einige gekreuzigt oder in der Arena den Tieren vorgeworfen. Sie fanden unter Nero jedoch nicht wegen ihres Glaubens den Tod, sondern wegen angeblicher Brandstiftung. Die damnatio memoriae, die Ächtung des Andenkens Neros, hat niemanden an dieser Legende der ersten Christenverfolgung zweifeln lassen.
Tatsächlich jedoch ist in den Handschriften der Annalen des Tacitus nicht von Christen ("christiani"), sondern von Wucherern ("chrestiani"; vom griechischen Wort "chrestai") die Rede. Demzufolge handelte es sich bei den verurteilten Brandstiftern um römische Bauspekulanten. Die tatsächlichen Christenverfolgungen gelten erst später für Maximinus Thrax (235 n. Chr.) und Decius (249 n. Chr.) als historisch gesichert und fanden ihren Höhepunkt in der großen Christenverfolgung unter Diokletian (303 n. Chr.). Ob es unter Domitian eine Christenverfolgung gab, ist äußerst fraglich. Es dürfte sich hierbei eher um konvertierte Juden gehandelt haben, die sich weigerten, dieselbe Steuer wie Nicht-Konvertierte zu zahlen. Die angeblichen Christenverfolgungen unter Trajan und seinen Nachfolgern müssen ebenfalls stark bezweifelt werden, da diese Caesaren als tolerante Herrscher in die Geschichte eingegangen sind.
Beim Wiederaufbau Roms ließ Nero breitere Straßen anlegen und beschränkte die maximale Höhe der Häuser, die nun alle eigene Mauern haben mussten, auf 25 Meter; überall sorgte er für Brandschutzmaßnahmen. Sich selbst ließ Nero ein riesiges, prunkvolles Anwesen mit großen Kunstschätzen und technischen Raffinessen errichten, die Domus Aurea (das Goldene Haus Neros). Dieses Anwesen wurde kurz nach Neros Tod geplündert und abgerissen.

Entfremdung und Tod
66 n. Chr. reiste Nero nach Griechenland, wo er an den olympischen Spielen teilnahm. Als Verehrer der griechischen Kultur hielt er sich fast ein Jahr lang in Griechenland auf, bis er von seinen Beratern zur Rückkehr nach Rom gedrängt wurde, wo die Stimmung sich inzwischen sehr verschlechtert hatte. Zwar kehrte er im Januar 68 unter großem Jubel nach Rom zurück, er gab sich jedoch ganz seinen Vergnügungen hin, besuchte Theater und Konzerte und trat selbst als Künstler auf. Adlige Praetorianer und der Senat beschlossen, den Kaiser, der inzwischen auch vom Volk verhöhnt wurde, zu stürzen; gleichzeitig erhob sich die Armee, die Nero sträflich vernachlässigt hatte bzw. es versäumt hatte, sie an sich zu binden. Nero, inzwischen von seiner dritten Frau Statilia Messalina verlassen, floh aus der Stadt.
Seine Freunde rieten ihm zum Suizid, er glaubte jedoch noch nach Ägypten fliehen zu können. Der Senat erklärte Nero zum Staatsfeind. Als die Reiter sich seinem Zufluchtsort näherten, stieß sich Nero einen Dolch in die Kehle, um einer Verhaftung zu entgehen. Er starb im Alter von 30 Jahren. Der Überlieferung nach sollen seine letzten Worte Qualis artifex pereo gewesen sein – "Welch ein Künstler stirbt mit mir!".
Die Tatsache, dass das Reich trotz der Unfähigkeit Neros (der nicht nur die Armee vernachlässigte, sondern auch enorme Schulden anhäufte) und seiner psychopathische Züge offenbarenden Regierung nicht ernsthaft Schaden nahm, liegt nicht zuletzt daran, dass der Verwaltungsapparat weiter funktionierte und die Grenzsicherung durch die Armee weiterhin gewährleistet war.
Nero im Urteil der Nachwelt
Nero ist eine der umstrittensten Personen in der Weltgeschichte. An der Beurteilung seiner Person schieden sich schon in der Antike die Geister. Während einzelne antike Autoren ihm durchaus positive Seiten abgewannen, überwog doch schon bald nach seinem Tod die einhellige Ablehnung der Persönlichkeit und der Politik Neros. Insbesondere die römischen Historiker Sueton und Tacitus, deren Werke die wichtigsten Quellen zum Leben des Kaisers darstellen, gaben ihrer Verachtung, wohl nicht ohne Grund, offen Ausdruck.
Diese Verachtung hatte ihren Grund teils in der Abneigung der Römer gegen Neros Vorliebe für alles Griechische, teils – etwa bei Tacitus – in der Ablehnung des Kaisertums überhaupt, als dessen Entartung Neros Herrschaft erschien. Ein weiterer Grund waren die durch den manischen Charakter Neros ausgelösten Handlungen (wie den Familienmorden und den Hinrichtungswellen).
Christliche Autoren späterer Jahrhunderte, die Nero schon wegen der Hinrichtung ihrer Glaubensbrüder nach dem Brand von Rom verurteilten, prägten endgültig das Bild des Kaisers als größenwahnsinnigem Tyrannen. Im Mittelalter galt er geradezu als Verkörperung des Antichrist. Dieses negative Bild, das einige Berechtigung durch die Darstellung der Quellen und auch das Ende Neros hat (der vor allem aufgrund seiner Unfähigkeit gestürzt wurde), überwiegt bis heute.
Die Zeit Neros, insbesondere der Brand Roms und die Christenverfolgung, übten auf viele spätere Künstler Faszination aus. So entstanden zahlreiche Dramen (etwa Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea, eine der frühesten Opern) und historische Romane, von denen Henryk Sienkiewicz' Quo Vadis wohl am bekanntesten ist. Das Buch wurde mehrmals verfilmt; bekannt ist vor allem der Monumentalfilm von 1951, in dem Peter Ustinov den Kaiser verkörperte und für diese Darstellung einen Oscar erhielt. 2004 entstand der TV-Zweiteiler "Nero" mit Hans Matheson in der Hauptrolle.
Literatur
Quellen
- Sueton: Cäsarenleben, Stuttgart: Kröner 2001
Sekundärliteratur
- Massimo Fini: Nero – 2000 Jahre Verleumdung, München 1994.
Die Neutralität dieses Werkes ist stark umstritten, Wertungen aus diesem Buch sind aber auch in diesem Artikel enthalten. - Jürgen Malitz: Nero, München 1999.
- Gerhard H. Waldherr: Nero, Regensburg 2005.
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Nero |
ALTERNATIVNAMEN | Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus Lucius Domititius Ahenobarbus |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiser des römischen Reiches |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 37 |
GEBURTSORT | Antium |
STERBEDATUM | 9. Juni 68 |