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Judasbäume

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Judasbäume

Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastum)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Tribus: Cercideae
Untertribus: Cercidinae
Gattung: Judasbäume
Wissenschaftlicher Name
Cercis
L.

Die Judasbäume (Cercis) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Beschreibung

Die Judasbäume sind laubwerfende Bäume oder Sträucher. Die wechselständigen Laubblätter sind ungeteilt: einfach oder zweigelappt. Die Nebenblätter sind klein.

An älteren Ästen bilden sich kurze traubige Blütenstände, in denen viele Blüten sitzen. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig. Die fünf rötlichen Blütenkelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Von den fünf meist violett bis rosa gefärbten Kronblättern ist das äußerste kleiner als die übrigen. Es sind zehn freie Staubblätter vorhanden; die Staubfäden sind im unteren Bereich behaart. Es wird eine flache dünne Hülsenfrucht gebildet, die zwei bis viele Samen enthalten.

Die Chromosomenzahl ist 2n=14 bei einer Basischromosomenzahl von x=7.

Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis), kauliflorer Blütenstand.
Chinesischer Judasbaum (Cercis chinensis), Blüten.
Cercis occidentalis, kauliflore Blüten und junge Blätter.

Systematik und Verbreitung

Die Heimatareale der Arten liegen in den mediterranen Klimazonen der Nordhalbkugel. Mehrere Arten werden als Zierpflanzen verwendet.

In der Gattung werden aktuell sechs[1] bis zehn[2] Arten unterschieden, davon kommen fünf Arten in China vor. Hier die zehn Arten umfassende Artenliste gemäß GRIN Taxonomy for Plants:

  • Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis L.): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von bis zu 12 m Heimat und ist Nordamerika und Mexiko beheimatet:
    • Cercis canadensis var. canadensis
    • Cercis canadensis var. mexicana (Rose) M.Hopkins (Syn.: Cercis mexicana Rose)
    • Cercis canadensis var. texensis (S.Watson) M.Hopkins (Syn.: Cercis occidentalis var. texensis S.Watson)
  • Chinesischer Judasbaum (Cercis chinensis Bunge): Dieser Strauch erreicht Wuchshöhen von 2 bis 5 m und wird oft angepflanzt wild wachsend in Wäldern oder Kalksteingebieten findet man ihn selten. Fundortangaben gibt es aus den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Liaoning, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang.
  • Cercis chingii Chun: Dieser Strauch findet sich Wäldern und Gebüschen, oder in angepflanzt in Gärten in niedrigen Höhenlagen in den chinesischen Provinzen: Anhui, nördlichen Guangdong und Zhejiang.
  • Cercis chuniana F.P.Metcalf (Syn.: Cercis likiangensis Chun ex Y.Chen.): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 6 bis 27 m und ist in Gebirgstälern oder in Wäldern an Flüssen in den chinesischen Provinzen: Fujian, nördlichen Guangdong, nordöstlichen Guangxi, südöstlichen Guizhou, südöstlichen Hunan, südlichen Jiangxi, Zhejiang beheimatet.
  • Cercis gigantea ined.
  • Cercis glabra Pamp. (Syn.: Cercis yunnanensis Hu & W.C.Cheng): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 6 bis 16 m und ist in Wäldern, Berghängen, in Tälern entlang der Straßen und auf Felsen in Höhenlagen zwischen 600 und 1900 m zu finden in den chinesischen Provinzen: Anhui, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang.
  • Cercis griffithii Boiss.
  • Cercis occidentalis Torr. ex A.Gray (Syn.: Cercis canadensis var. orbiculata (Greene) Barneby, Cercis orbiculata Greene): Dieser Strauch erreicht Wuchshöhen von bis zu 4,5 m und ist im südwestlichen Nordamerika von Kalifornien bis Arizona beheimatet.
  • Cercis racemosa Oliv.: Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 8 bis 15 m und ist in Wäldern, Berghängen, Straßenrändern und nahe von Ansiedlungen in Höhenlagen von 1000 bis 1800 m zu finden in den chinesischen Provinzen: westliches Guizhou, westliches Hubei, östliches Sichuan, nordöstliches Yunnan.
  • Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum L.): Die natürliche Verbreitung erstreckt sich über die Mittelmeerländer in Südeuropa und Vorderasien.

Namensgebung

Der Name leitet sich aus einer Erzählung ab. Angeblich soll sich der Apostel Judas Ischariot an einem Baum dieser Gattung erhängt haben nachdem er Jesus verraten hat.

Commons: Judasbäume – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelreferenzen

  1. Siehe Eintrag bei Delta-Intkey.
  2. Siehe Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants.