Air-France-Flug 358
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: kein Mehrwert zum Eintrag unter Chronik der Luftfahrtkatastrophen ab 2001 Hadhuey 20:45, 14. Aug 2005 (CEST)

Air France Flug 358 (AF 358) war ein Passagierflug der Air France am 2. August 2005 von Paris nach Toronto. Die Maschine sollte normalerweise Paris um 11.15 Uhr, UTC (13:15 Ortszeit) verlassen und in Toronto um 19.35 Uhr, UTC (15:35 Ortszeit) landen. Bei der Landung auf dem kanadischen Flughafen schoss das Flugzeug über die Startbahn hinaus, stürzte in ein Tal und ging in Flammen auf. An Bord des Airbus A340-300 befanden sich 309 Personen (297 Passagiere und 12 Crewmitglieder). Da der Unfall keine Todesopfer und nur einige Leichtverletzte forderte wurden, wird auch vom Wunder von Toronto gesprochen. Die Maschine brannte vollständig aus.
Der Flughafen von Toronto, Toronto Pearson International Airport (YYZ), leitete darauf hin alle geplanten Landungen auf nahe Flughäfen um, die größte Aktion seit der Operation Yellow Ribbon.
Ablauf
Das Unglück geschah am 2. August 2005 um 16:03 Ortszeit. Zu diesem Zeitpunkt herrschte über dem Flughafen ein starkes Gewitter mit heftigen Niederschlägen und böiger Wind. Die Maschine setzte später als normal auf der Landebahn auf und bremste nicht oder nicht ausreichend. Sie rollte 200 Meter über das Ende der Bahn hinaus und kam zum Stehen, als sie in ein bis zu 30 Meter tiefes Tal stürzte. Sie rutschte durch einen Wald bis in die Nähe der Dixie Road und Highway 401, einer der meistbefahrensten Autobahn der Welt, wo zum Stillstand kam und zerbrach. In der Mitte der Maschine brach Feuer aus und blockierte einige Notausgänge, außerdem versagten zwei Notrutschen, trotzdem gelang die Evakuierung der Fluggäste innerhalb von zwei Minuten nach der Bruchlandung, wobei einige Insassen zu Schaden kamen, als sie zur Rettung in die Tiefe springen mussten. Der erste Offizier verließ als letzter das Wrack.
Die Passagiere liefen zum Highway, der paralell zur Landepiste verläuft, wo sie die Peel Regional Police in Empfang nahm. Einige Verletzte, darunter der Pilot, wurden von Autofahrern mitgenommen und in naheliegende Krankenhäuser gefahren. Das Flugzeug brannte in zwei Stunden völlig aus, die endgültige Löschung wurde um 18.00 Uhr gemeldet. Bei sofort anglaufenen Ermittlung konnte der von einigen Augenzeugen gemeldete Blitzeinschlag nicht bestätigt werden.
Flugdaten
- Airline: Air France
- Flugzeugyp: ziviles Verkehrsflugzeug
- Flugzeugmodell: Airbus A340-313X
- Erstzulassung des Modells: 1991
- Baujahr des Flugzeugs: 1999
- Kennzeichen: F-GLZQ
- Passagiere: 295
- Triebwerke: 4 CFM56-5C4
- Max. Mach Geschwindigkeit: 0.86
- Abflug: Charles De Gaulle (CDG), Paris, Frankreich
- Ziel: Toronto Pearson International Airport (YYZ), Toronto, Ontario, Kanada
Untersuchung
Im Vorfeld der offiziellen Untersuchung waren bereits Vorwürfe der kanadischen Ermittler gegenüber den beiden Piloten des Unglücks-Airbus erhoben worden. Demnach steht insbesondere der Air-France-Kopilot in der Schusslinie, der bei der Landung am Steuer saß. Er hätte den Jet definitiv zu spät auf die Rollbahn aufgesetzt. Der Airbus sei erst "weit hinter der normalen Aufsetzzone" zu Boden gebracht worden. Dadurch habe er die sichere Zone der 2.800 Meter langen Landebahn verfehlt. Die Piloten hatten zwar, nachdem sie den Fehler bemerkt hatten, noch eine Notbremsung eingeleitet, trotzdem raste der Jet noch mit etwa 150 Stundenkilometern auf das unbefestigte Terrain hinter der Landebahn. Ein weiterer Umstand kommt erschwerend hinzu: Wie sich aus der Auswertung des Bodenradars durch die Ermittler ergab, hatte der Kopilot versucht, mit der Maschine durchzustarten. Dabei wurde die Geschwindigkeit des schweren Flugzeuges zunächst erhöht anstatt verringert.
Allerdings wurde inzwischen auch bekannt, dass auf dem Flughafen Toronto kein Windradar vorhanden ist. Es soll die Piloten vor plötzlichen Böen warnen. In Kanada ist kein Flughafen mit diesem Radar ausgestattet, in den USA hingegen gehört es zum Standard.
Weitere Schlussfolgerungen sollen nach der Auswertung des Flugschreibers gezogen werden. Es stehen noch Befragungen des Kopiloten und des schwer verletzten Kapitäns aus.
Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta weist mittlerweile die Vorwürfe der kanadischen Ermittler zurück. Seiner Meinung nach hätte die Flughafenaufsicht in dieser widrigen Situation von einer Landung dringend abraten müssen. Die Kanadier hingegen sagen, der Pilot trage die "volle Verantwortung" für die Entscheidung zur Landung.
Schadenersatzklage
Eine bei dem Unfall leicht verletzte Passagierin, Suzanne Deak, tritt als Klägerin im Namen aller 297 Insassen auf und will die Air France auf 75 Millionen Kanadische Dollar, rund 50 Millionen Euro, Schadenersatz verklagen. In Ontario (Kanada) reichte sie bei dem dort ansässigen Obersten Gericht der Provinz Ontario eine Sammelklage gegen drei Beklagte ein. Begründet wird die Klage mit der Fahrlässigkeit der Air France-Piloten sowie Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht der Flughafenbetreiber und einer privaten kanadischen Flugüberwachungsgesellschaft. Nach Meinung der Passagiere wurde das Unglück durch ein fahrlässiges Zusammenwirken aller drei Angeklagten verursacht. Jeder Einzelne von ihnen hätte vor dem Unfall Fehler gemacht.