Als (Insel)

Als (deutsch: Alsen) ist eine dänische Ostseeinsel am Kleinen Belt im Osten, dem Alsensund im Westen und der Flensburger Förde im Süden.
- Fläche: 321 km²
- Einwohner: ca. 60.000
- Hauptort: Sonderburg
- Weitere Kommunen: Augustenburg, Norburg, Südalsen
Die Bevölkerung lebt meist von Landwirtschaft und Fischerei. Der wichtigste Industriebetrieb ist die Firma Danfoss in Norburg. Alsen verfügt über hervorragende Badestrände und liegt im beliebten Segelrevier der dänischen Südsee.
Geschichte
Obwohl die Insel nur durch den schmalen Alsensund vom Festland getrennt ist, war die politische und administrative Entwicklung im Mittelalter recht eigenständig. So gehörte die Insel nicht zum Bistum Schleswig, sondern zum Bistum Odense. Als sich das Herzogtum Schleswig gegen Ende des 12. Jahrhunderts etablierte, wurde Alsen ein Teil desselben. Administrative Zentren waren die beiden landesherrlichen Burgen an den Enden der Insel in Norburg und Sonderburg. Verwaltungstechnisch war die Insel in zwei Harden geteilt, während Sonderburg wohl im 14. Jahrhundert mit Stadtrecht bewidmet wurde und daher einen eigenständigen Distrikt bildete.
Im Krieg zwischen dem dänischen König Erik VII. von Pommern und dem holsteinischen Grafen Adolf VIII. 1410-1435 gehörte die Insel zu den letzten Bastionen des Königs im Herzogtum Schleswig, bis dieses im genannten Jahr ganz unter die Herrschaft der Schauenburger geriet. Als Adolf 1459 kinderlos verstarb, wählten die Stände des Herzogtums Schleswig und der Grafschaft Holstein den seit 1448 regierenden dänischen König Christian I. zum gemeinsamen Landesherrn, was im Vertrag von Ripen 1460 beurkundet wurde. Bei den Landesteilungen 1490, 1523 und 1544 blieb Alsen beim königlichen Teil. Von den Landesteilungen ausgenommen waren die Besitzungen des Adels, des Schleswiger Bischofs und des Schleswiger Domkapitels, die trotz der Zugehörigkeit der Insel zu Odense hier einige Höfe besaßen.
Ein neues Kapitel der Geschichte Alsens begann, als bei einer erneuten Erbteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein der jüngere Bruder von König Friedrich II. von Dänemark, Johann der Jüngere, Herrscher über die Insel wurde. Da die Stände keinen weiteren Landesherrn akzeptieren wollten, entstand das "abgeteilte" Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg, das neben Alsen die westlich vorgelagerte Landschaft Sundewitt, Ærø und in Holstein das Gebiet um Plön umfasste, ab 1581 zusätzlich noch das Gebiet des Ruheklosters südlich der Flensburger Förde. Johann kaufte sämtliche Adelsgüter auf der Insel auf und ließ zahlreiche Bauernstellen niederlegen.
Nach Johanns Tod im Jahre 1622 wurde das Herzogtum an fünf seiner Söhne aufgeteilt. Auch Alsen bestand danach auf zwei getrennten Herzogtümern. Diese hatten finanziell einen schweren Stand, vor allem nach den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts. 1667 ging das südliche Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg in Konkurs, zwei Jahre später auch das nördliche Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg. Ersteres fiel an den König, letzteres wurde dem Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön überlassen. Nach der Teilung von Norburg und Plön erlosch die Plön-Norburg Linie 1729, worauf die gesamte Insel wieder in königlicher Hand war. Die einzelnen Lehnsdistrikte wurden zu zwei Ämtern mit Norburg und Sonderburg als Zentren zusammengefasst.
Mitte des 18. Jahrhunderts gelang es den Nachfahren der 1667 in Konkurs gegangenen Sonderburger Stammlinie, große Güter auf Südalsen zu erwerben. Zentrum dieses Distrikts wurde das Schloss Augustenburg, das schon ab 1651 auf dem Gebiet des ehemaligen Bischofsbesitzes errichtet worden war und nun zu einer prächtigen Residenz ausgebaut wurde. Damit war Alsen viergeteilt: Neben dem augustenburgischen Güterdistrikt bestand das Amt Norburg, zu dem seit 1729 und 1749 auch Ærø gehörte. Die Stadt Sonderburg bildete nach wie vor einen eigenen Distrikt. Das Amt Sonderburg machten nur noch wenige Besitzungen im äußersten Süden der Insel aus, die aber 1779 mit dem größten Teil des Sundewitt vereinigt wurden, nachdem mit dër älteren Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg das letzte der Sonderburger Herzogtümer erloschen und an den König gefallen war. 1819 wurden die beiden Propsteien auf Alsen (die Propstei Sonderburg mit der Stadt, den Resten des gleichnamigen Amtes und dem Sundewitt gehörte zum Distrikt des Schleswiger General-Superintendenten) kirchlich von Odense getrennt und mit Ærø zu einem eigenen Stift umgewandelt, das bis 1864 bestehen blieb.
Als der nationale Konflikt zwischen Deutsch und Dänisch um 1840 ausbrach, schloss sich die Alsinger Bevölkerung weitgehend der dänischen Seite an. Der Herzog von Augustenburg unterstützte jedoch die schleswig-holsteinische Seite, weil er im Falle des in absehbarer Zeit bevorstehenden Erlöschens des seit 1460 regierenden oldenburgischen Königshaus Erbansprüche zumindest auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein stellte. Nach dem Bürgerkrieg 1848-50, in dem die Insel neben Ærø als einziger Teil des Herzogtums Schleswig vom Krieg verschont blieb, wurden die Augustenburger des Landes verwiesen und mussten ihren Besitz dem Staat verkaufen. Dadurch kam der Augustenburgische Güterdistrikt wieder an das Amt Sonderburg.
Im Deutsch-Dänischen Krieg gingen die preußischen Truppen am 29. Juni 1864 bei Arnkiel auf die Insel über und führten die endgültige Entscheidung herbei. Zuvor war Sonderburg heftig bombardiert und erheblich zerstört worden. Danach gehörte die Insel von 1864 bis 1920 zum Deutschen Reich (preußische Provinz Schleswig-Holstein), und bildete gemeinsam mit dem Sundewitt den Landkreis Sonderburg. Die Stadt Sonderburg wuchs beständig, nachdem die kaiserliche Marine einen Stützpunkt eröffnet hatte. Nach der Volksabstimmung 1920 gehört die Insel zu Dänemark. Trotz der abseitigen Lage erlebte die Insel einen erheblichen Wirtschaftsaufschwung. 1970 ging das Amt Sonderburg in der Nachfolge des Landkreises in Sønderjyllands Amt auf. Gleichzeitig wurden die Kirchspielskommunen zu vier Großkommunen zusammengefasst.
Siehe auch: Liste dänischer Inseln
Weblinks
- VisitAls.dk (auch auf deutsch)