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Hindenburg (2011)

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Film
Titel Hindenburg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Englisch[1]
Erscheinungsjahr 2011
Länge 180 Minuten
Stab
Regie Philipp Kadelbach
Drehbuch Johannes W. Betz
Produktion Katrin Goetter
Musik Dirk Leupolz
Kamera David Slama
Schnitt Darius Simaifar
Besetzung

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Hindenburg ist ein zweiteiliger Fernsehfilm von Regisseur Philipp Kadelbach aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch schrieb Johannes W. Betz. Der Film basiert auf dem Absturz des Luftschiffs Hindenburg im Jahre 1937, die Handlung des Films ist weitgehend frei erfunden. Die Erstausstrahlung erfolgte am 6. und 7. Februar 2011 auf RTL und auf ORF2.

Handlung

Die fiktive Handlung des Zweiteilers verbindet mehrere Handlungsstränge, die sich an den Charakteren der Hauptdarsteller orientieren.

Der Luftschiffkonstrukteur Merten Kröger erfährt kurz vor dem Abflug der Hindenburg von einer an Bord befindlichen Bombe, deren vordergründiger Zweck dazu dienen soll, die Hindenburg nach der Landung in den USA explodieren zu lassen, um so eine Aufhebung des von den USA gegen Deutschland gerichteten Helium Embargo zu erreichen. Nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit dem Freund von Jennifer van Zandt, der Tochter eines amerikanischen Heliumproduzenten, steht er unter Mordverdacht und muss sich unerkannt an Bord begeben. Er versucht herauszufinden, was die mit ihrer Mutter an Bord mitreisende Jennifer damit zu tun hat, in die er sich verliebt hat, seitdem er von ihr nach seinem Absturz mit einem Schulgleiter vom Typ Zögling 35 wiederbelebt wurde.

Der Varietékünstler Gilles Broca darf seinen Schäferhund mit an Bord bringen und wird misstrauisch beobachtet, weil er als einziger Passagier zur Versorgung seines Tieres auch die Laderäume begehen darf. Er wird als bisexueller, halbjüdischer Provokateur dargestellt. Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit einer jüdischen Familie, die inoffiziell mit ihrem Vermögen emigiriert, aber von einem der zwei hier mitreisenden deutschen Luftwaffenoffiziere enttarnt wird.

Bei dem scharfen Wendemanöver in Lakehurst reißt ein Stahlseil und schlägt einen Riss in eine der Wasserstoffgas-Zellen. Zwar gelingt es Kröger die Bombe in letzter Minute zu entschärfen, doch aufgrund der elektrostatischen Aufladung des Zeppelins in Verbindung mit dem entweichenden Wasserstoff kommt es zur Entzündung.

Technischer Hintergrund

Die Startszenen wurden im Herbst 2009 mit einem Modell der Steuergondel auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorst Hopsten gedreht.[2] Die Hindenburg wurde später mittels CGI-Effekten eingefügt. Die Absturzszenen wurden mithilfe eines kleinen Hüllenmodells ebenfalls auf dem Fliegerhorst in Dreierwalde gedreht. Der Film wurde von TeamWorx produziert und war mit einem Budget von über 10 Millionen Euro ausgestattet. Damit ist er die bislang teuerste RTL-Eigenproduktion.[3]

Die visuellen Effekte des Films wurden von Pixomondo erstellt.

Rezeption

Einschaltquoten

Die Quoten des ersten Teils am 6. Februar 2011 waren für RTL sehr zufriedenstellend. 7,84 Millionen Zuschauer sahen sich den ersten Teil des RTL-Eventmovies an und bescherten dem Privatsender damit 20,9 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe erreichte man 4,43 Millionen Zuschauer und eine Quote von 27,7 Prozent.[4]

Kritik

„…Wie sich das aber ereignet, zeigt ein RTL-Zweiteiler, der die übliche Katastrophenroutine deutscher Fernsehproduktionen überragt. Und zwar, weil die Macher investiert haben: viel Geld, mehr als zehn Millionen Euro. Viel Zeit, mehr als drei Jahre. Und viel Gespür für eine Geschichte, die geschickt mit Historie und Fiktion spielt. Herausgekommen ist eine „Titanic“ der Lüfte, ein Untergang mit Ansage und - was sein muss, muss sein - mit großer, dramatischer, schön anzusehender Liebesgeschichte.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung [5]

„Regisseur Philipp Kadelbach zieht bei den Special Effects alle Register, hat es im Projektbudget von 10,5 Millionen Euro untergebracht, die Hindenburg im Studio teilweise nachzubauen – und lässt den Zeppelin, der sich als Stolz des nationalsozialistischen Deutschlands in die Lüfte erhob, in spektakulären, digital am Computer generierten Bildern in Flammen aufgehen. Da steht das Ende der „Titanic der Lüfte“ der spektakulären Hollywood-Verfilmung vom Untergang des Dampfers kaum nach.“

„… Leider gilt das aber nicht für den gesamten Handlungsrahmen der Geschichte. Ist der erste Teil noch sehr homogen inszeniert, verflacht sich die Geschichte im zweiten Teil zusehends. Zu Gunsten der eigentlichen Katastrophe wird der Handlungsrahmen sehr verdichtet und stattdessen mehr auf Effekte und Actionszenen gesetzt […] Spannung, Kinofeeling und Starpower vereinen sich zu einen guten Film-Gesamtpaket, das sicherlich kaum Wünsche offen lässt. Sieht man von den erwähnten Schwachstellen ab, kann man vor teamWorx und dem Team um Regisseur Philipp Kadelbach nur den Hut ziehen. Selten hat man eine Katastrophe so spektakulär inszeniert gesehen.“

Trivia

Im Film ist regelmäßig vom "Flug" der Hindenburg bzw. vom "fliegen" in der Hindenburg die Rede, obwohl diese Bezeichnung falsch ist, da die Fortbewegung von "Leichter-als-Luft-Geräten" (Ballons, Luftschiffe, etc.) als "Fahren" und nicht als "Fliegen" bezeichnet wird. Selbst Personen, die dies aufgrund ihres Hintergrunds wissen müssten (z.B. Heiner Lauterbach als Hugo Eckener oder Jürgen Schornagel als Max Pruss), benutzen diese falsche Terminologie.

Die Filmkulissen orientieren sich nur bedingt an dem Original: Das Rauchen war ausschließlich in der geschlossenen Raucherkabine auf dem unteren Deck der Passagiersektion neben der Bar gestattet, die Passagierkabinen waren fensterlos (alle befanden sich im Innenteil der Passagiersektion auf dem oberen Deck), und einen Podestaufbau des Speise- und Promenadendecks gab es erst beim Schwesterschiff der Hindenburg, dem LZ 130.

Einzelnachweise

  1. Peer Schader: Sprechen Sie Englisch. FAZ.NET;
  2. Das Inferno von Lakehurst - Dreharbeiten in Dreierwalde haben begonnen; ivz-online.de, 18.12.2010
  3. Tobias Schmitz: Sie brennt! Oh, die Menschheit! In: stern.de. 6. Februar 2011, abgerufen am 7. Februar 2011.
  4. Manuel Weis: «Hindenburg» meistgesehene Sendung. In: Quotenmeter.de. 7. Februar 2011, abgerufen am 7. Februar 2011.
  5. Friederike Haupt: Die letzte Reise des Riesen. 6. Februar 2011, abgerufen am 6. Februar 2011.
  6. Isabella Wallnöfer: "Hindenburg" im ORF: Ein Nazi-Traum in Flammen. 5. Februar 2011, abgerufen am 6. Februar 2011.
  7. Torben Gebhardt: Die Kritiker: «Hindenburg». In: Quotenmeter.de. 5. Februar 2011, abgerufen am 6. Februar 2011.