Baustahl
Baustähle sind "Standard"-Stähle für den Stahl- und den Maschinenbau. Die am häufigsten verwendeten Sorten gehören in die Kategorie der Grundstähle. Sie sind meist niedrig legiert und nicht wärmebehandelt. Daraus ergeben sich mäßige Eigenschaften (die aber für viele Anwendungen ausreichend sind) bei einem günstigem Preis.
Die klassische Unterscheidung zwischen Bau- und Qualitätsstählen ist aufgrund des technischen Fortschritts heute nicht mehr angebracht, da zwischen der Einteilung nach Zusammensetzung und technischen Parametern einerseits und nach Verwendungszweck andererseits unterschieden wird. Auch legierte Edelstähle finden beispielsweise als Baustähle Verwendung.
Im Allgemeinen zählen so gut wie alle kohlenstoffarmen Stähle zu den Baustählen. Bei den kohlenstoffreicheren Sorten sind die Grenzen fließend und nicht an Hand dieser Faustformel zu bestimmen. Baustähle haben in der Regel eine Mindestzugfestigkeit von weniger als 500 N/mm². Nach den neuen DIN EN-Normen sind Baustähle alle Stähle, die nicht unmittelbar als Werkzeugstahl verwendet werden.
Betonstahl, der als Bewehrung in Stahlbeton eingesetzt wird, zählt nach der neuen Systematik nicht zu den Baustählen.
In der Gliederung der Stähle nach DIN EN 10027 bekommen sie das Vorsatzzeichen S. Die nachfolgende Zahl gibt die Streckgrenze in N/mm² an.
Übliche Bezeichnungen sind z.B.
- S235JR (früher St 37-2)
- S355J2G3 (früher St 52-3 N)
Die Baustahlsorten sind in DIN EN 10025 genormt. Die DIN 17100 mit den Vorsatzbuchstaben St (Klammerwerte oben St 37...) ist ungültig und sollte nicht mehr verwendet werden, ist jedoch im Sprachgebrauch noch weit verbreitet.