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Automatisierter externer Defibrillator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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AED "Lifepak 500"

AED ist die Abkürzung für Automatisierter Externer Defibrillator.

Es handelt sich um einen Defibrillator, also ein Gerät zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen durch einen Stromimpuls, der auch von medizinischen Laien eingesetzt werden kann ("Laiendefi").

AEDs werden auch im Rettungsdienst und Sanitätsdienst eingesetzt, wenn nicht sichergestellt ist, dass zur manuellen Defibrillation ausgebildetes Personal zur Verfügung steht.

Die Bezeichnung "automatisch" ("Vollautomaten") ist irreführend. Denn das Entscheidende ist, dass bei diesen Geräten der Bediener - sprich der Ersthelfer - derjenige ist, der nach der Freigabe durch das Gerät letztendlich per Knopfdruck den Stromimpuls auslöst.

== Bedienung == Kinderleicht !

Die Geräte verfügen über eine sehr einfache Bedienung. Meist muss der Anwender das Gerät einfach einschalten, danach spricht das Gerät die nächsten Anweisungen laut aus (es gibt verschiedene männliche und weibliche Stimmen zur Auswahl):

  • Klebeelektroden auf den Brustkorb des Patienten kleben
  • Bitte zurück vom Patienten - Analyse läuft
  • Danach entweder:
    • Schock empfohlen
    • Kein Schock empfohlen, Wiederbelebung starten

Das Gerät analysiert automatisch den Herzrhythmus des Patienten und entscheidet, ob eine defibrillationspflichtige Rhythmusstörung vorliegt. Ist dies der Fall, kann der Benutzer einen elektrischen Schock auslösen, der im Optimalfall die lebensbedrohliche Rhythmusstörung beendet. Anschließend wird durch eine erneute Analyse der Erfolg der Defibrillation überprüft und ggfs. ein weiterer Shock freigegeben.

Daher ist die Anwendung sehr einfach und ohne Risiko, da Fehlbedienungen keinen Schaden anrichten können. Dennoch ist eine grundlegende Kenntnis in Erste Hilfe notwendig, da eine Defibrillation ohne durchgeführte Herz-Lungen-Wiederbelebung meist nicht ausreichend ist.

Besonders ist der Gewinn an Zeit bei der Verwendung eines AED zu beachten. Durch den Ausfall des Herzens und damit fehlende Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung fallen die Überlebenschanchen minütlich um circa 15%. Je früher eingegriffen wird, desto besser. Man spricht daher auch von der Frühdefibrillation.

Public Access Defibrillator (PAD)

Datei:Symbol AED.png
Hinweisschild auf öffentlichen Defibrillator

Um eine möglichst frühzeitige Defibrillation zu erreichen, werden zunehmend öffentlich erreichbare Defibrillatoren (public access defibrillators, PADs) eingesetzt, etwa in Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Gebäuden. Meist sind sie an Informationsschaltern, in Portierlogen etc. untergebracht, damit sofort geschultes Personal zur Verfügung steht.

Vor allem im amerikanischen Raum sind diese Bestrebungen schon sehr weit gediehen. In Deutschland ist die Björn Steiger Stiftung mit ihrer Aktion "Kampf dem Herztod" [1] besonders engagiert.

PAD-Programme in Deutschland (Auszug)

Siehe auch

Erste Hilfe